Krieg und Militär (allg.)

Das Bundesministerium der Verteidigung in der Geschichte westdeutscher Staatlichkeit (Potsdam, 21./22.03.2024)
Von: 
Nils Dirk

Eine umfassende und tiefgehende Analyse des Bundesministeriums der Verteidigung (BMVg) im Rahmen der jüngeren Behördenforschung steht noch aus. Vor diesem Hintergrund fand ein Workshop am ZMSBw statt, um verschiedene Perspektiven und Ansätze aufzugreifen und zu diskutieren. Der Quellenbegriff „Pentabonn“ aus den 1960er Jahren verweist auf die notwendige, internationale Perspektive der Forschung in Hinsicht auf die Untersuchung der behördlichen „Blackbox“ Bundesministerium der Verteidigung. Hinter diesem Vorhang versteckt sich eine Reihe grundlegender Forschungsfragen, welche die Bearbeitung dieses Forschungsdesiderates mit sich bringt.

Tagungsbericht
Zur Einführung
Von: 
Anke Fischer-Kattner, Christin Pschichholz

Mit dem Terrorangriff der palästinensischen Hamas auf israelisches Gebiet am 7. Oktober 2023 und dem darauf folgenden israelischen Militärschlag gegen den Gazastreifen ist ein neuer Krieg in einem seit langem schwelenden Konfliktherd ausgebrochen. Angesichts hitziger öffentlicher Debatten und hochemotionaler Diskussionen in der ganzen Welt setzt MUG mit diesem Themenschwerpunkt einen Kontrast durch wissenschaftliche, (militär-)historische Analyse.

Aufsatz
Von: 
Sebastian Johannes, Aline Michutta

Die 2020er-Jahre sind geprägt durch eine militärische Zeitenwende: den Rückzügen aus Afghanistan 2021 und Mali 2023 sowie der Rückkehr des Krieges nach Europa 2022. Mit dem Begriff Zeitenwende waren jedoch schon dreißig Jahre zuvor die Ereignisse der Jahre 1989/90 umschrieben worden. Mithilfe von Vorträgen und der Einbindung von Zeitzeugen präsentierte die Tagung Nach dem »Sieg«? Deutsche Sicherheitspolitik und die Bundeswehr nach dem Ende des Kalten Krieges 1990–1994 des Forschungsbereichs Einsatz des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw) erste aktengestützte Ergebnisse der Zeitenwende am Ende des Kalten Krieges.

Tagungsbericht
Von: 
Philippe Bucher

Millionen von Angehörigen der Roten Armee gerieten während des Zweiten Weltkriegs in deutsche Kriegsgefangenschaft. Mehreren Tausend gelang die Flucht in die Schweiz. Sie spielten bei der Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen der Schweiz und der Sowjetunion eine zentrale Rolle. In der Sowjetunion wiederum waren die (ehemaligen) Kriegsgefangenen mit dem kollektiven Vorwurf des Verrats konfrontiert. Der Workshop diskutierte Kriegsgefangenschaft, schweizerische Internierungspraxis und Fragen der Repatriierung in ihrer Verflechtung.

Tagungsbericht
Von: 
Mischa Bose

Gewalt – ein Phänomen, das unsere Welt prägt, dabei aber so wandelbar und schwer greifbar ist, wie der Begriff selbst. Passend dazu wählte die diesjährige Internationale Tagung für Militärgeschichte das Chamäleon zu ihrem Motto-Tier. Dem preußischen Militärtheoretiker Clausewitz zufolge gleiche der Krieg nämlich einem „wahre[n] Chamäleon“. Die Veranstaltung widmete sich dabei der Zeitlichkeit der Gewalt in all ihren Erscheinungsformen.

Tagungsbericht

Städte im Krieg, Wahrnehmung von Gewalt, Kriegsrecht, Söldner, Sicherheit im Mittelalter

Von: 
Linus Birrel

Zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Pandemie führte das Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw) dieses Jahr wieder eine Exkursion nach Masuren in Polen durch. Zwischen dem 28. August und dem 2. September 2023 beschäftigten sich die 25 hausinternen Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Ort des Geschehens mit der Schlacht bei Tannenberg im August 1914 und ihren Nachwirkungen. Verantwortlich für die Planung und Durchführung zeichnete der Forschungsbereich Militärgeschichte bis 1945, dessen Leiter Oberstleutnant Dr. John Zimmermann die Exkursion gemeinsam mit Hauptmann Helene Heldt organsierte.

Exkursionsbericht
Von: 
Liz Carlton

The Cold War affected all points on the global compass, not just East and West, but also North and South. The clash between rival capitalist and communist systems showed how the world was at odds with its future in the wake of the Second World War and impacted all walks of life from governance to popular culture. Though war never officially broke out between the Western and Eastern Blocs, many of the wars across world in the second half of the twentieth century bore some link to the Cold War.

Tagungsbericht
Mehr Geschlechtergeschichte des Militärischen wagen
Von: 
Friederike C. Hartung, Claudia Kemper

Die Erforschung von Militär und Krieg aus der Geschlechterperspektive hat in den letzten beiden Jahrzehnten national wie international an Bedeutung gewonnen. Lange Zeit hat die Militärgeschichtsschreibung vernachlässigt oder übersehen, wie relevant die Kategorie Geschlecht ist. Schließlich formt sie im Zusammenspiel mit sozialer Herkunft, Ethnizität und Nationalität, Sexualität, Alter und Körperlichkeit sowie Religion und Weltanschauung individuelle und kollektive Identitäten.

Aufsatz
Von: 
Leonard Kleiber

Die 2023 erschienene Monographie bietet eine historische Einordnung des Russisch-Ukrainischen Krieges seit 2014, skizziert den Verlauf des ersten Kriegsjahres nach Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine 2022 sowie dessen Auswirkungen und wagt einen Blick auf die zukünftigen Entwicklungen internationaler Machtverhältnisse.

Buchbesprechung

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