„Daheim arbeitete ich erstmal in der Küche. Zuerst ein Kompott aus Rhabarber, Stachelbeeren und 1 Apfelsine, ich dachte das Obst mit etwas Wasser und Zucker zugesetzt, kann überhaupt nicht anbrennen und wollte es so alleine weichkochen lassen. Beinahe wäre ich reingefallen, doch gerade zur rechten Zeit merkte ich, dass es brenzlig wurde und konnte noch abstellen. Dann bereitete ich das Wirsing Gemüse, damit es für morgen fertig ist. Die 2 Kochbücher wurden gewälzt und es klappte. Zwischendurch plättete ich Taschentücher, die Frau Martha gewaschen hatte und nicht mehr dazu gekommen war sie zu plätten. Zum Abendessen und auch für morgen machte ich als Abschluss Spätzle!!“1
So beschrieb der 27-jährige Hamburger Hans Jakob seine Freizeitgestaltung in einem Brief an seine Ehefrau Maria Jakob zu Beginn des Jahres 1943 – einem Zeitpunkt, an welchem aufgrund der angespannten Kriegslage per „Führer-Erlass“ Menschenmassen für die Front mobilisiert werden sollten und Propagandaminister Joseph Goebbels den „totalen Krieg“ ausgerufen hatte.2 Jakob jedoch war keiner der jungen Männer, die während des Zweiten Weltkrieges in der Wehrmacht kämpfen mussten und als „tapfere Soldaten“ das nationalsozialistische Männlichkeitsideal schlechthin erfüllten.3
Stattdessen lebte er getrennt von Ehefrau und Kindern, die sich aus Sicherheitsgründen auf dem Land bei Verwandten in Bayern und ab Herbst 1943 bei Bekannten in Schleswig-Holstein aufhielten, in Hamburg und arbeitete aufgrund einer Unabkömmlichstellung bis zum Ende des Krieges als Kaufmann bei dem Handelsunternehmen Reis- & Export-Gesellschaft m.b.H. (REG). Bis zur Zerstörung der Wohnung im Hamburger Feuersturm wohnte Jakob mit seinem Schwiegervater Kurt Hollstein zusammen.
Neben seiner Arbeit bei der REG musste er als Feuerwehrmann bei der Freiwilligen Feuerwehr an Übungen teilnehmen, unter der Woche oder wochenends Wachdienste wahrnehmen und schließlich in der Nacht vom 27. auf den 28. Juli 1943 unter Einsatz seines Lebens versuchen, Feuer in Hamburg zu löschen. Viel leidenschaftlicher als seiner Nebentätigkeit widmete er sich während des Krieges in seiner Freizeit Hausarbeiten wie Einkaufen, dem Einkochen von Marmelade, der Zubereitung von Mittag- und Abendessen oder dem Backen von Plätzchen und Kuchen.
Obwohl für Kriegszeiten eine Annäherung der stereotypen Geschlechtervorstellungen und damit verbundener Tätigkeitsbereiche feststellbar ist, weil Frauen durch die Abwesenheit ihrer Männer mehr männlich konnotierte Aufgaben übernehmen mussten, blieb Haus- und Familienarbeit im Deutschen Reich zwischen 1939 und 1945 Frauenarbeit.4 Insofern geben die aus der speziellen Art der Trennung resultierenden Verantwortungsbereiche Hans Jakobs Grund zu zwei basalen Annahmen: Erstens waren Trennungen von Familien, die nach den Gesichtspunkten der Nationalsozialisten zur Volksgemeinschaft gehörten, im Zweiten Weltkrieg nicht nur dann gegeben, wenn Männer zum Kriegsdienst verpflichtet wurden.5 Demnach und zweitens konnten Familientrennungen auf Geschlechterverhältnisse nicht immer nur nach dem häufig in der Forschung angenommenen und an dieser Stelle stark vereinfachten Muster „Verantwortungsverlust des eingezogenen Ehemannes versus Verantwortungsgewinn der daheimgebliebenen Ehefrau“ wirken.6
Aus der Distanz des Paares entstand ein umfangreiches Briefkonvolut, welches die primäre Quellengrundlage der Studie bildet und sich im Privatbesitz der Tochter befindet. Der Austausch fand überwiegend zwischen dem Ehepaar Jakob statt, wobei der Großteil der überlieferten Schriftstücke von Hans Jakob stammt. Darüber hinaus befinden sich im Bestand auch einzelne Briefe von Verwandten beziehungsweise an Verwandte, so zum Beispiel Briefe von Hans Jakob an seinen Bruder Erich Jakob.7
Im Zentrum stehen die Briefe von Hans Jakob. Durch die Fokussierung auf seine Lebenssituation kann eine ungewöhnliche Perspektive auf das in den Kriegsjahren allgegenwärtige und facettenreiche Schicksal der Familientrennungen eingenommen werden: Weil die Mehrheit der wehrpflichtigen Männer, die in Jakobs Alter waren, zum Kriegsdienst eingezogen wurde, konzentrierten sich Historiker und Historikerinnen in ihren Arbeiten über den Zweiten Weltkrieg auf Soldaten an der Front oder Frauen an der Heimatfront, selten jedoch auf „ganz normale Männer“8 an der Heimatfront.9 Dass die historische Zunft die Kriegserfahrung der Männer überwiegend vom Wehrdienst aus dachte und sie somit im Bereich des Militärischen, insbesondere der Wehrmacht und der Kriegsschauplätze, verortete, spiegelte sich nicht zuletzt in den unzähligen Veröffentlichungen von Feldpostbriefen wider.10 Antworten darauf, wie sich das Leben all jener Männer gestaltete, die zwar vom Rest der Familie getrennt waren, aber aus diversen Gründen nicht in den Krieg zogen, sucht man innerhalb der deutschsprachigen Forschung vergeblich. Obgleich es für den Zweiten Weltkrieg einzelne alltagsgeschichtliche Untersuchungen über spezifische Berufsgruppen gibt und durch Zitationen von Selbstzeugnissen in Veröffentlichungen offenbart wird, dass Quellen wie Briefe von „auf sich allein gestellten“ Männern der Heimatfront durchaus vorliegen können, bleiben zahlreiche Fragen für eine Konstellation, wie sie beim Ehepaar Jakob zu finden ist, offen.11 Die US-amerikanische Historikerin Susan Grayzel zog vor rund vier Jahren für die Erforschung von Männlichkeiten an der Heimatfront des Ersten und Zweiten Weltkrieges folgende Bilanz: „There remains very little scholarship for both wars on civilian men generally and on issues of masculinity in conjunction with those men deemed too old or young to fight, with the notable exception of those who refused to participate.“12 Die von Grayzel konstatierte Forschungslücke besteht insbesondere im deutschsprachigen Forschungsraum noch immer.13
Die Zeugnisse von Hans Jakob ermöglichen zum einen die detaillierte Rekonstruktion von Lebensweisen und Alltagsabläufen fernab der Kriegsfront. Zum anderen ermöglichen die Briefe mannigfaltige Einblicke in das Private und Intime des Ehepaares. Was die Historikerin Ulrike Jureit für Feldpostbriefe von Eheleuten konstatiert, gilt ebenso für die Korrespondenz von Hans und Maria Jakob: Voll von Reproduktionen alltäglicher Beziehungs- und Rollenmuster eignen sich die Schriftstücke hervorragend als Quellen für geschlechtergeschichtliche Fragestellungen.14 Auf diesen Einschätzungen des Quellenwertes aufbauend lassen sich aus dem Material drei Lebensbereiche herauskristallisieren, in welchen Hans Jakob als Mann agierte: Beruf, Haushalt und „Kriegsgeschehen“.15 Sodann steht jeweils eine der Sphären im Fokus und mit ihnen folgende Fragen: Wie gestaltete sich Hans Jakobs Leben an der Heimatfront bezüglich seiner Arbeit beziehungsweise des Lebensunterhaltes, der Haushaltssituation sowie seines Ersatzdienstes als Feuerwehrmann? Und auf welche Weise konstruierte Hans Jakob seine Männlichkeit in den Briefen an seine Ehefrau?
Die inhaltliche Untersuchung setzt im Frühjahr 1943 an, da für die Kriegsjahre zuvor nur wenige Dokumente vorhanden sind.16 Sie endet im Oktober 1943, weil sich durch den zu diesem Zeitpunkt stattfindenden Umzug von Maria Jakob aus Bayern nach Schleswig-Holstein die Entfernung des Ehepaares deutlich verkleinerte. Das veränderte die Gegebenheiten der Trennung sowie den Informationsgehalt und die Relevanz der Briefe, da das Ehepaar sich fortan fast jedes Wochenende persönlich sah. Ein
Projekt mit Briefen – Quellenkritische Überlegungen
Wer persönliche Briefe zwischen zwei Individuen in den Fokus einer Studie stellt, kann, wie Gunilla Budde pointiert zusammenfasst, hinter die Kulissen privater Beziehungen schauen und ein Alltagsgespräch der Vergangenheit auf Briefpapier verfolgen.17 Wenngleich sich die Verheißung der „,human dimension‘ they bring to history“18 partiell bewahrheitet, weil die Texte Aufschluss über Gefühle, Einstellungen und Weltdeutungen geben können, darf man die geschriebenen Zeilen nicht als unverfälschte Bekundung des Innenlebens eines Individuums interpretieren. Vielmehr sind Briefe „Bühnen der Selbststilisierung“.19 Die Selbstpräsentationen der Schreibenden werden durch ihr Verhältnis, der daraus resultierenden Erwartungshaltung des jeweiligen Gegenübers und der eigenen Schreibintention beeinflusst und müssen stets im Kontext der zeitgenössisch geprägten Gesellschaft gedeutet werden.20
Hans Jakob war es, der die über 600 Zeitzeugnisse aus insgesamt zwanzig Jahren temporärer Familientrennungen chronologisch sortierte und in drei roten Aktenordnern aufbewahrte.21 Dass Jakob den Bestand im Nachgang eigenhändig organisierte, ist für die wissenschaftliche Quellenanalyse problematisch. So lässt sich nicht überprüfen, inwieweit der einstige Verfasser den Bestand verkleinerte und veränderte, um sich in Analogie zu seiner persönlichen sowie populärer zeitgenössischer Auffassungen als Zeitzeuge des nationalsozialistischen Regimes und des Zweiten Weltkrieges zu inszenieren.
Ebenfalls nicht verifizierbar ist die Intention der Aufbewahrung. In Gesprächen mit Hans Jakobs Tochter wurde eine potenzielle Absicht des Vaters, die Briefe zu veröffentlichen, verneint. Dennoch bleibt die Frage bestehen, ob Hans Jakob die vertraulichen Briefe zwischen ihm und seiner Ehefrau im Nachhinein für sich selbst sammelte oder die Ordner mit dem Wissen hinterließ, dass seine Nachkommen später einmal darin lesen würden.
Trotz dieser Grauzonen besitzt das Konvolut im Vergleich zu publizierten und nach editorischen Vorgaben vereinheitlichten Sammlungen einen entscheidenden Vorteil. Abgesehen von wenigen Durchschlägen liegen alle Briefe im Original vor, sodass ihr dokumentarischer Charakter erhalten bleibt und damit einhergehend die Aussagekraft des äußeren Erscheinungsbildes, welches laut Literaturwissenschaftler Winfried Woesler immer auch das Wesen der Schreibenden repräsentiere.22 Signifikant ist in erster Linie Woeslers Deutungsansatz zur Wahl des Schreibutensils. Während er dem handschriftlichen Brief ein hohes Maß an Persönlichkeit zuschreibt, verweist er im Kontrast dazu auf den geschäftlichen Charakter von maschinell erstellten Briefen.23 Es lässt sich konstatieren, dass Hans Jakob die Briefe an seine Ehefrau überwiegend mit einer Schreibmaschine verfasste. Hingegen schrieb Maria Jakob ausschließlich mit der Hand an ihren Ehemann. Dass dieser häufig von seinem Arbeitsplatz aus – kenntlich gemacht durch explizite Ortsangaben in der Datumszeile oder im Fließtext – an seine Ehefrau schrieb, änderte erst einmal nichts an den durchgängig persönlichen Inhalten. Wohl aber unterstrich es den Stellenwert seines Berufes für seine Selbstpräsentation: Als allzeit beschäftigter Geschäftsmann trat er auch dann gerne auf, wenn er eigentlich keine Geschäftsbriefe verfasste, sondern liebevolle Zeilen an seine Ehefrau – ein Bild, das durch Briefköpfe mit der Adresse seines Arbeitgebers noch verstärkt wurde.
Obgleich Jakob während des Krieges keine Berührungen mit militärischen Kämpfen in Gefechtsgebieten hatte und die Korrespondenz zwischen ihm und seiner Ehefrau de facto nicht als Feldpost definiert werden kann, sind thematische Kongruenzen in den unterschiedlichen Arten von Kriegsbriefen identifizierbar: das Arbeits-, Alltags-, und Familienleben, Klatsch und Tratsch über Andere, die Bürde des Krieges sowie die Beziehung betreffendes Privates und Intimes.24 Inhaltlich wiesen Feld- und Zivilpost Gemeinsamkeiten auf. Daher stellt sich die Frage, ob es auch in letzterer Zensur oder Selbstzensur gab. Es ist hinreichend bekannt, dass sich hinter den Feldpostprüfstellen des Oberkommandos der Wehrmacht umfangreiche Apparate an Zuständigkeiten und Reglements verbargen, ebenso die Tatsache, dass jene nur stichprobenartig in der Lage waren, die täglichen Massen an Briefen zwischen Front und Heimat zu kontrollieren.25 Somit darf man ihren Einfluss auf das Geschriebene nicht überbewerten. Viel mehr Gewicht muss man der Selbstzensur zum Schutze der Familie beimessen.26 Ähnlich verhielt es sich mit Zivilpost, denn auch für sie gab es keine Garantie auf Briefgeheimnis.27 So konnten private Briefe der Gestapo und dem SD zur Bespitzelung der Bevölkerung dienen. Ebenfalls existierten sogenannte Auslandsbriefprüfstellen, die Auslandspost kontrollierten und entsprechend der Klassifizierungen der Länder in „feindlich“ und „nicht-feindlich“ einteilten.28 Ob und inwieweit Briefe von Hans und Maria Jakob von Bespitzelungen, Zensur oder Selbstzensur betroffen waren, ist auf Basis des vorhandenen Materials jedoch nicht rekonstruierbar.
„Wieviel Mark hast Du denn ausgegeben? Nur des Interesses halber! Du musst mir rechtzeitig schreiben, wenn du Geld brauchst“. Hans Jakob und der Lebensunterhalt
Familientrennungen, die während des Zweiten Weltkrieges durch Verpflichtungen von mehreren Millionen Männern zum Wehrdienst forciert wurden, wirkten auf traditionelle Geschlechterverhältnisse zumeist nach folgendem Prinzip:
„Beide Geschlechter konnten aufgrund der Anforderungen des ,totalen Krieges‘ nicht mehr in der herkömmlichen Weise den ihnen zugewiesenen Aufgaben nachgehen: Die eingezogenen Männer funktionierten nicht mehr als ,Ernährer‘. Auch als ,Beschützer‘ waren sie im Kriegsverlauf immer weniger tauglich. Die zurückgebliebenen Frauen mussten mehr und mehr die eingezogenen Männer ersetzen und nicht nur in der Kriegswirtschaft tätig werden, sondern zudem die Verantwortung für das Auskommen und Überleben der Familien übernehmen.“29
So geriet, wie Birthe Kundrus konstatiert, das Konzept des „Ernährers“, dessen Einkommen als Haupteinnahmequelle die Versorgung von Frau und Kindern sicherstellen sollte, in beiden Weltkriegen des 20. Jahrhunderts unter Druck. Von Seiten der Politik sollte der Einkommensausfall durch die Einführung einer finanziellen Kriegsunterstützung kompensiert werden, um so den „Ernährer“-Status des Ehemannes über die Zeit des Kriegsdienstes hinweg zu retten.30
Bei der Familientrennung von Hans und Maria Jakob lässt sich diese Entwicklung auf Basis der Briefe nicht beobachten. Wenngleich nicht jeder freiwillig gemeldete oder rekrutierte Mann als Mannschaftssoldat an der Kriegsfront kämpfte, die Einsatzorte und Aufgaben vielmehr entsprechend Kompetenzen – und damit verbunden Dienstgrade und Gehälter – variieren konnten,31 gestaltete sich Hans Jakobs Leben an der Heimatfront in einem existenziellen Punkt anders als das Leben vieler anderer Männer in seinem Alter, die zum Militärdienst verpflichtet wurden: Er konnte in seinem erlernten Beruf als Kaufmann weiterarbeiten und so seinen „Ernährer“-Status im Krieg beibehalten, während sich seine Ehefrau weiterhin als Hausfrau und Mutter ausschließlich um die Versorgung der beiden gemeinsamen Kleinkinder kümmerte.
Als Kaufmann organisierte Hans Jakob hauptsächlich Wareneinkäufe und damit verbunden Warentransporte für Außenstellen der REG, die sich im „Reichskommissariat Ukraine“ nahe Krywyj Rih und Nikopol befanden. Die beiden besetzten Areale waren aufgrund ihrer umfangreichen Rohstoffvorkommnisse von essenzieller Bedeutung für die Kriegswirtschaft und Kriegsführung, vornehmlich für die Produktion von Rüstungsgütern.32 Überlieferte Geschäftsakten zeigen, dass die Firma erheblich in die deutsche Kriegswirtschaft in den okkupierten Ostgebieten und damit in die ökonomische Ausbeutung der besetzten Gegenden und Menschen involviert war.33 Hans Jakob nahm innerhalb des Unternehmens eine höhere Position ein. So war er beispielsweise für Verhandlungen mit weltbekannten Exportunternehmern wie dem „Schuhkönig Baťa“34 im „Protektorat Böhmen und Mähren“ zuständig und erhielt zudem ein Gehalt, welches fast dem der Geschäftsführer entsprach.35
Mit seiner Arbeit in einem Gewerbe, dessen Geschäfte an die wirtschaftliche Ausbeutung Osteuropas und damit verbunden an den nationalsozialistischen Eroberungs- und Vernichtungskrieg in der Sowjetunion gekoppelt waren, sicherte Hans Jakob den Wohlstand seiner Familie während des Zweiten Weltkrieges. Der Beruf als Kaufmann dominierte zeitlich seine Tage, Wochen und Monate und fungierte in doppelter Hinsicht als Dreh- und Angelpunkt der Kriegserfahrungen. Zum einen sorgte er dafür, dass Hans Jakob für die Dauer des Krieges eine Unabkömmlichstellung erhielt. Zum anderen resultierte daraus der privilegierte soziale Status der Familie, welcher sich in allen Lebensbereichen widerspiegelte, allen voran in der umfangreichen Ausstattung mit Nahrungsmitteln und Gütern: „Morgen geht ein Paket an Dich ab mit Gemüse, 2 Töpfen, Griess und Sonnenbrille!“36
Sämtliche finanzielle Angelegenheiten der Familie lagen allein in den Händen von Hans Jakob: „Wieviel Mark hast Du denn ausgegeben? Nur des Interesses halber! Du musst mir rechtzeitig schreiben, wenn Du Geld brauchst, ich überweise es Dir dann. Es ist gut, wenn Du etwas mehr unten hast, aber nicht Zu Hause lassen, sondern auf Dein Postsparkonto einzahlen.“37 Er fungierte über die räumliche Distanz hinweg als Geldgeber und -verwalter. Er war es, der das Konto seiner Ehefrau bei Bedarf mit seinem Geld füllte und Erkundigungen über Ausgaben anstellte. Er formulierte Anweisungen ohne Begründungen, wo Maria Jakob das Geld zu lagern hatte. Obwohl Hans Jakob über 800 Kilometer von seiner Ehefrau entfernt war, erinnerte er sie in kurzen Sätzen daran, Gehälter und Schulden zu bezahlen: „Vergiss nicht Ursula ihr Geld am 1. zu geben. Wieviel soll ich Dir überweisen?“38 In Geldfragen präsentierte sich Jakob stets souverän, verantwortungs- und pflichtbewusst. Er behielt aus der Ferne nicht nur den Überblick über die Ausgaben seiner Ehefrau und Familie, fristgerechte Zahlungen des Personals oder offene Rechnungen, sondern durch sein Einkommen und seine Überweisungen auch die Verantwortung dafür, dass all dies überhaupt bezahlt werden konnte. Trotz seines sich in diesem Verhalten offenbarenden Kontrollbedürfnisses versuchte er im Austausch mit seiner Ehefrau dieses zu relativieren, betonte er doch ihr gegenüber ganz gegensätzlich, dass er derartige Erkundigungen „Nur des Interesse halber!“ anstellen würde.
Durch die Beschaffung und Versendung von Nahrung und Waren aller Art stellte Jakob auch als materieller Versorger sicher, dass es seiner Familie und ihm während des Kriegszustandes an so wenig wie möglich mangelte. Das Packen und Verschicken von Päckchen und Paketen mit Lebensmitteln, Gebrauchsgegenständen und Nährkarten für Ehefrau, Kinder und Verwandte wurde für Hans Jakob zur alltäglichen Routine, ebenso die Beschaffung von Waren, die er nicht von Bekannten oder Verwandten erhielt.
In Hinblick auf seine Selbstpräsentation zeichnen sich Parallelen zwischen dem Agieren als finanzieller Versorger – hier verstanden als Geldgeber und -verwalter – und materieller Versorger – hier verstanden als Lebensmittel- und Warenbeschaffer – ab. Auch in der Rolle des Letzteren behielt er genauestens den Überblick über Mangelwaren und Qualitäten, Warenangebote oder Nährmittelkarten. Dass er auch in Fragen der Lebensmittelversorgung „alles im Griff hatte“ und sich souverän präsentierte, lässt sich mithilfe eines Briefes an seine Ehefrau und die restliche Familie in Bayern prägnant aufzeigen. Bereits das Hinzufügen einer Betreffzeile „Betr.: Ernährungs – Karten“39 gleich zu Beginn des Dokuments, wie auch der Schlusssatz unterstreichen die Selbststilisierung als Organisator und Familienversorger: „Damit wäre glaube ich auf diesem Gebiet alles erledigt, für Rückfragen stehe ich selbstverständlich gerne zur Verfügung.“40 In diesem unpersönlichen, aber professionellen Schlusssatz wird deutlich, dass sich Jakobs Kommunikation über Geld und Güter aus seinem beruflichen Hintergrund erklärte. In „kaufmännischer Manier“ beinhaltete sie nur wenige sachliche Zeilen.
Lag das Einkommen und somit die finanzielle Versorgung der Familie vollständig in der Verantwortung von Hans Jakob und blieb in dieser Hinsicht seine Stellung als „Ernährer“ vom Kriegsverlauf des Jahres 1943 – trotz direkter Auswirkungen auf seine Geschäfte bei der REG – gänzlich unberührt, so lassen sich im Verlauf des Untersuchungszeitraumes für die Bereitstellung materieller Ressourcen andere Beobachtungen registrieren.
Erstens war er nicht allein dafür zuständig. Vielmehr offenbart sich eine Dynamik des Erwerbens, Tauschens, des Pakete Packens und Unterstützens, die sich nicht nur zwischen dem Ehepaar Jakob entfaltete, sondern Nachbarn, Arbeitskollegen, Freunde und die Verwandtschaft einschloss. Es muss außerdem bedacht werden, dass trotz seines Engagements in Hinblick auf Päckchensendungen die Sicherstellung der materiellen Grundversorgung der Kinder de facto Maria Jakob oblag, wobei Hans Jakobs Anstellung und seine kontinuierlichen Geldgaben die Versorgung der Kinder durch seine Frau überhaupt erst möglich machten.
Zweitens schränkten die Konsequenzen des Hamburger Feuersturms Jakobs Möglichkeiten der materiellen Familienversorgung ab August 1943 erheblich ein. Die Bombardements der britischen und amerikanischen Luftstreitkräfte hinterließen eine zerstörte Stadt oder – wie er es genau einen Monat nach dem folgenschwersten Nachtangriff der Royal Air Force formulierte – „ein Bild einer Stadt mitten im Kriege und vom Kriege schwer heimgesucht.“41 Das Heranschaffen des Notwendigsten wurde in der Hansestadt durch bis auf die Mauern niedergebrannte Läden zum Problem. Birthe Kundrus hält für die Zeit nach der „Operation Gomorrha“ fest, dass Frauen bei dem Heranschaffen von Lebensmitteln alsbald weniger auf Geld, sondern vielmehr auf Fähigkeiten wie Organisationstalent und Raffinesse angewiesen waren.42 Entsprechend dieser Beobachtung fokussierte sich auch Hans Jakob in den Briefen auf die Organisation, das „Hin und Her“-Schicken von Nährmittelkarten und Bezugsscheinen für eine möglichst effiziente Warenbeschaffung, welche die Ankündigungen von Paketen und ihrer Inhalte ab August 1943 beinahe vollends in den Briefen ersetzten: „Du möchtest mir einige Quark Marken schicken. Du hast glaube ich welche über und ich kann sie jetzt schön gebrauchen. Ausserdem etwas Kuchenmarken, wenn es geht 1000 Gramm.“43 Weil sich nicht nur die Gesamtsituation in der Hansestadt drastisch veränderte, sondern durch die Ausbombung seiner Wohnung auch ein Großteil von Hans Jakobs persönlichen Ressourcen verloren ging, tauchen in den Briefen bis zum Umzug der Frau im Oktober 1943 nach Schleswig-Holstein zudem mehrfach explizite Forderungen nach Gebrauchsgegenständen auf – sachliche, knappe Anweisungen, denen Maria Jakob lediglich Folge leisten musste: „Kannst Du mir ein paar braune Schnürsenkel für Halbschuhe mitschicken.“44 Seiner Selbststilisierung nach kam Hans Jakob im zerstörten Hamburg zurecht und behielt im Chaos den Überblick darüber, was nun relevant war: „Die Hauptsache ist nicht zu viel Sachen, damit ich ,beweglich‘ bleibe.“45
„Punkt 1 machte ich die Tür hinter mir zu, denn daheim warteten hausfrauliche Pflichten auf mich.“
Hans Jakob und der Haushalt Im Krieg verschoben sich die Grenzen von geschlechterspezifischen Handlungsräumen dahingehend, dass Frauen beispielsweise die Geschäfte ihrer Ehemänner weiterführen mussten, fehlendes männliches Personal in der Kriegswirtschaft ersetzten oder beim zivilen Luftschutz und in der Wehrmacht arbeiteten.46 Die Mobilisierung von weiblichen Arbeitskräften für die Erreichung der Kriegsziele geriet jedoch an ihr Limit, was nicht zuletzt an einem fehlenden finanziellen Mehrwert sowie einer durch schlechte Arbeitsbedingungen hervorgerufenen geringen Beliebtheit der Erwerbstätigkeit lag.47 Das belegen die Zahlen erwerbstätiger Frauen, die sich in den Kriegsjahren nicht signifikant erhöhten.48 Unabhängig davon, ob Frauen einer Arbeit im Krieg nachgingen oder nicht, die Rolle der Hausfrau und Mutter und die daran gebundenen Aufgaben hatten sie unter den erschwerten Bedingungen des Krieges weiterhin verlässlich zu erfüllen.49
Für die Familientrennung der Jakobs lässt sich hingegen beobachten, dass Hans Jakob durch die Abwesenheit seiner Ehefrau gezwungen war, Haus- und Küchenarbeiten zu übernehmen.50 So weisen seine Briefe in auffälliger Regelmäßigkeit und beachtlichem Umfang bis zum Feuersturm im Sommer 1943 Berichte über Küchenarbeiten auf:
„Ich machte zuerst Pudding und dann einen Kuchen nach Deinem Eintassen Rezept und mit Verbesserung a la Hans mit einem Glas Erdbeeren für Diabetiker, welcher [sic] Dein Papa das letzte Mal bei Schupp bekommen hat. Statt der Milch nahm ich Saft, es ging tadellos. Er war kaum fertig als die Sirene wieder heulte, dieses Mal aber richtig Alarm fast 1 Stunde bis 10 Uhr mit etwas Schiesserei. Mein Mittagessen drohte nicht fertig zu werden […]. Dann machte ich das Gulasch, welches ja ungefähr 2 Stunden braucht und glänzend gelang zusammen mit 1 Dose von den Pilzen, die übrigens ausser einer alle das gleiche Verfallsdatum haben. Anschliessend die Suppe, damit alles fertig war und nun kamen die Klösse an die Reihe. Es klappte tadellos, ein Probekloss wurde fertig gemacht und stieg nach ca. 10 Minuten wie sichs gehört […]. Franz meinte es fehlt an Salz an den Klössen und die Suppe zu dick, das sind aber Schönheitsfehler. Auf jeden Fall habe ich den Morgen dabei gut rumgebracht und es ist wirklich eine tüchtige Arbeit alleine so ein Mittagessen zu bereiten.“51
Dass Jakob andere Männer einlud und sie bekochte, die Rezepte seiner Frau „a la Hans“ verbesserte, sich der Zubereitung von Gerichten wie Klößen und Gulasch annahm und nach dem Kochen stolz zu dem Fazit kam, eine „tüchtige Arbeit“ geleistet zu haben, sind Verhaltensweisen, welche im Vergleich zu den als wesentlich wahrgenommenen geschlechtergebundenen Aufgaben an der Heimatfront, wie sie beispielsweise in den Schriften der Reichsfrauenführung propagiert wurden, als ungewöhnlich eingestuft werden können. Der Haushalt erhielt in Erscheinung des „wehrhaften Haushaltes“ für die volkswirtschaftlichen Ziele des NS-Staates und die gesellschaftliche Stabilitätswahrung an der Heimatfront einen besonders hohen Stellenwert, der ausschließlich Frauen propagandistisch inszenierte Anerkennung bringen sollte.52
Jakob betrat damit eine von Frauen dominierte Sphäre, die er sogleich nutzte, um sich als männlicher Alles- und Besserkönner zu stilisieren. Hierbei lassen sich ähnliche bisweilen identische Verhaltensmuster wie im zuvor dargestellten Bereich „Beruf und Lebensunterhalt“ ausfindig machen. In erster Linie ist die Souveränität zu nennen, mit der er sich innerhalb seines neu hinzugewonnenen Aufgabenbereiches „Küche und Kochen“ auf allen Ebenen bewegte. Sie verließ ihn selbst dann nicht, als seine aufwendigen Vorbereitungen durch die reale Lebensgefahr eines Luftalarms gestört wurden. Um sie bei der Umsetzung von neuen Gerichten und damit einhergehend neuen Herausforderungen wahren zu können, las er in Kochbüchern und holte sich sogar Tipps und Ratschläge von Hausfrauen.53
Auffällig ist, dass die Weise wie Hans Jakob über seine Mehrbelastung „Haushalt“ schrieb, divergent zu derjenigen verlief, wie er sie bei Maria Jakob vermutete und wahrnahm. Er beklagte sich nicht darüber, anders als er es für seine Ehefrau tat. Ihr gegenüber war er stets besorgt, dass sie die viele Hausarbeit – allem voran die Essenszubereitung – nicht bewältigen könne und nicht genügend essen würde, was er in den meisten Fällen auf die Betreuung der Kinder und die Wohnsituationen in Bayern zurückführte.54 Hingegen kam er selbst im Neuland „Küche“ bestens zurecht und präsentierte sich als Ungelernter, der mal vor der Arbeit morgens um sieben Blumenkohlsuppe kochte, mal nach einem langen Bürotag, mal am Wochenende ohne Probleme verschiedenste Speisen zubereitete. Was auch immer er kochte, es gelang „tadellos“, schmeckte allen und machte vor allem alle Anwesenden satt.
Dafür zu sorgen, dass es seinen Familienangehörigen während des Krieges an nichts fehlte, war eine Aufgabe, der er mit großem Eifer nachging. Das galt in Hinblick auf die zuvor beschriebene finanzielle und materielle Versorgung ebenso wie für die Ernährung durch Essenszubereitung. So beruhte sein Status als „Ernährer“ auf einer zweifachen Grundlage: Durch seine Berufstätigkeit konnte Hans Jakob weiterhin als Versorger seiner Familie agieren. Ebenso kümmerte Jakob sich als „Herr seines eigenen Haushaltes“ nun auch um die Verpflegung.
Kann das Versorgungsniveau des Zweiten Weltkrieges im Vergleich zum Ersten Weltkrieg grundsätzlich höher eingeschätzt werden, war die Familienversorgung trotzdem mit erheblichen Schwierigkeiten wie Mangel sowie Preissteigerungen konfrontiert.55 Diese Lage spitzte sich durch die Zerstörungen von Städten aus der Luft im Verlauf des Krieges in urbanen Räumen nochmal besonders zu, was man auch durch Hans Jakobs Briefe nachvollziehen kann, in denen er von langen Schlangen und wenig Waren berichtete und seine Frau um Päckchensendungen bat. In den Briefen, die er vor dem Hamburger Feuersturm an seine Frau schrieb, schlagen sich derartige, in der Realität bereits existierende Missstände jedoch in keiner bedeutenden Weise nieder. Hans Jakob vermittelte seiner Ehefrau – überspitzt formuliert – eher ein Bild von brechend vollen Tischen mit Leckereien als eines von leeren Regalen ohne Lebensmittel. „Du siehst wir leben nicht schlecht“56 – diese Selbsteinschätzung seiner Lebenslage kam der realen Situation im Männerhaushalt „Hollstein-Jakob“ trotz der erschwerten Lebensbedingungen im Kriegszustand zumindest bis zum Feuersturm 1943 vermutlich recht nah, was in erster Linie auf den privilegierten sozialen Status der Familie zurückzuführen war.
Dennoch geht es zu weit, Hans Jakob die Rolle eines Hausmannes zuzuschreiben. Wenngleich er durch das Kochen neue Kompetenzen erwarb, zeigt die Rekonstruktion der Lebensverhältnisse, speziell die Offenlegung der Unterstützung durch mehrere „Hausgehilfinnen“, dass Jakob weniger als Hausmann einen Haushalt führte, sondern vielmehr als Familienoberhaupt und -versorger einen Haushalt anführte, indem er beispielsweise erledigte Arbeiten der „Hausgehilfinnen“ kontrollierte oder den Überblick darüber behielt, wer wann welches Gemüse verarbeitete. Die Aneignung der Küchenarbeit diente ihm insofern als Mittel, um seine Männlichkeit im Sinne seiner Kontrollautorität zu bestätigen. Weil er durch seine Unabkömmlichstellung räumlich an die Heimatfront gebunden war, konnte er, anders als andere Männer in seinem Alter, Tugenden wie Disziplin und Tüchtigkeit nicht auf militärischer Ebene beweisen – den Feuerwehrdienst, der als Ersatzdienst ebenfalls durch diese Ideale geprägt wurde, nutzte Hans Jakob dafür nicht, wie nachfolgend noch erläutert wird. Stattdessen diente ihm dazu der Bereich „Küche und Haushalt“, in dem er sich selbst sodann „tüchtig“ und souverän präsentierte und sich ohne Probleme zurechtfand. Signifikant ist jedoch, dass er sich selbst nicht als männliches Pendant zur Hausfrau und damit einhergehend auch nicht als Hausmann begriff. Zum einen schrieb Hans Jakob vor allem auf so lebendige Weise über die Zubereitungen von Mittagessen, Rezeptverfeinerungen oder abwandlungen, weil er davon ausging, dass es gerade diese Themen waren, über die seine Ehefrau gerne las. Darüber gibt eine Stelle Aufschluss, in welcher er in alten Briefen von Maria Jakob stöberte und als darin enthaltene prägnante Punkte nannte: „vor allem das Essenkochen und der Ruf nach Rezepten.“57 Zum anderen stellte er seine Küchentätigkeit als etwas Besonderes heraus. Das wird beispielsweise in der Schlechterstellung seines Schwiegervaters durch die Wiederholung seiner traditionellen Ansichten über Haus- und Küchenarbeit als Frauenarbeit zum Ausdruck gebracht.58 Auch verortete er die Hausarbeit explizit im eigentlichen Verantwortungsbereich von Frauen, indem er sie als „hausfrauliche Pflichten“ titulierte.59 Die zeitweise Übernahme der Küchenarbeiten passierte demnach nicht aus einer inneren Emanzipation heraus, sondern einzig aus dem Grund, weil die Abwesenheit seiner Ehefrau die Selbstversorgung notwendig zum Überleben machte. Der Feuersturm im Juli und August 1943 bedeutete für die Lebensverhältnisse von Hans Jakob einen Einschnitt, ebenso wie er dies für die Berichterstattung über Küchenarbeiten tat. Als er fortan bei seinem Bekannten Wilhelm Huth unterkam und die Haushaltsführung dort – wie gewohnt – von Ehefrau und „Hausgehilfin“ geleistet wurde, verschwand die Kochtätigkeit vollständig aus den Briefen, ebenso wie aus Hans Jakobs Lebensrealität.
„Nun ist Dein Hans doch eine Art Krieger geworden.“ Hans Jakobs Ersatzdienst für „Führer, Volk und Vaterland“
Mit der Aufnahme eines Dienstes bei der Freiwilligen Feuerwehr im Frühjahr 1943 betrat Jakob eine Institution, die bereits seit 1933 ins Visier des NS-Staates geraten war und in der Folgezeit auf ideologischer wie struktureller Ebene für seine Zwecke umstrukturiert und ausgebaut wurde. Die Feuerwehr als Teil des Polizeiapparates diente als Herrschaftsinstrument.60 Ihre Mitglieder sollten nach soldatischen Tugenden, insbesondere im Sinne des Kameradschaft-Konzeptes, erzogen werden und „Führer und Volk“ einen „ehrenvollen, opferbereiten Dienst“ erweisen.61
Wenngleich sich formelle und weltanschauliche Kongruenzen zwischen Kriegsdienst bei der Wehrmacht und Ersatzdienst bei der Freiwilligen Feuerwehr eindeutig identifizieren lassen, gibt es in Hinblick auf Familientrennungen einen substanziellen Unterschied. Die Verpflichtung zum Militärdienst war der Auslöser für millionenfache Trennungen im Zweiten Weltkrieg. Durch die daraus resultierende Abwesenheit der Ehemänner und Väter verschoben und veränderten sich traditionelle Geschlechterverhältnisse nach dem stark komprimierten Prinzip „Verantwortungsverlust der eingezogenen Männer durch Abgeschnittenheit von der Familie und Ausscheiden aus dem Beruf, eingeschränkte Lebensstandards und Verletzungen der Psyche“ versus „Verantwortungsgewinn der daheimgebliebenen Frauen durch Sicherstellung der Ernährung und Versorgung der restlichen Familienmitglieder bei teilweiser Übernahme von männlich konnotierten Diensten und Anstellungen“. Obschon in der Realität Graustufen und Abweichungen davon möglich waren, stand am Anfang der konstruierten Kausalketten immer die Rekrutierung in die Wehrmacht.
Auch wenn Hans Jakob durch seine Arbeit bei der Freiwilligen Feuerwehr die Sphäre des Militärischen berührte oder sogar betrat und insbesondere bei seinem lebensgefährlichen Einsatz im Hamburger Feuersturm dem Soldatendienst in Gefechtsgebieten nahekam, ist festzuhalten, dass seine Tätigkeit als Feuerwehrmann in keiner Weise für die Familientrennung der Jakobs verantwortlich war und ihm auch nicht das Ethos der soldatischen Männlichkeit näher brachte.
Während der verpflichtende Kriegsdienst die Lebens- und Alltagsstrukturen der eingezogenen Männer einnahm und veränderte, nahm Hans Jakob seinen Ersatzdienst bei der Feuerwehr als einen nebensächlichen Termin wahr, welchen er zusätzlich zur Arbeit bei der REG und der partiellen Haushaltsführung wahrnehmen musste. Dabei ging es ihm wie vielen anderen Männern, die aufgrund personeller Notstände dazu verpflichtet wurden, Feuerwehrmänner zu sein: Er hegte keine große Leidenschaft für seinen Ersatzdienst.62
So verwundert es nicht, dass er sich gegenüber Wachdiensten und „Kameraden“ überwiegend desinteressiert und ablehnend zeigte, wohl aber, dass er im Laufe seiner Ausbildung bis zum Truppführer befördert wurde, was dem militärischen Rang eines Unteroffiziers entsprach.63 Die gänzlich fehlenden oder lediglich knappen Aufzählungen seiner Tätigkeiten lassen darüber hinaus die Vermutung zu, dass der Dienst bei der Feuerwehr kein gemeinsames Interessengebiet des Ehepaares darstellte. In den allermeisten Fällen gleichen Bezugnahmen auf Wachdienste und Übungen in ihrer Beschaffenheit dienstlichen Termineinträgen mit geringem Informationsgehalt: „Dienstag Abend Feuerwehrübung.“64
Das generelle Desinteresse am Dienst steht jedoch einem adressaten- und kontextabhängigen, vereinzelt auftretenden Brückenschlag zwischen Ersatzdienst und Militärdienst und demnach zwischen Feuerwehrmann und Soldat gegenüber. Diese Verbindung stellte Jakob zum Beispiel in Briefen an seinen Bruder her, der sich an der Ostfront befand: „Du siehst also, dass Dein Bruder auch dem eigentlichen Krieg schon näher rückt.“65 Insbesondere aber brachte er die Verbindung zum Ausdruck, nachdem er während des Hamburger Feuersturms in der Nacht vom 27. auf den 28. Juli 1943 dauerhaft im Einsatz gewesen war. In einem außergewöhnlichen Brief vom 28. Juli 1943 erschrieb er sich nicht nur frontähnliche Zustände, er bezeichnete sich am Ende auch als „Krieger“. Ein auf militärischen beziehungsweise soldatischen Idealen beruhendes Selbstverständnis war jedoch keines, was seine Selbstpräsentation als Mann im Kern ausmachte oder nachhaltig beeinflusste. Es entstand für einen kurzen Moment aus einer Ausnahmesituation heraus, nämlich aus der, dass die Lage an der Heimatfront durch die Luftangriffe sich jener an der Front anglich:
„Ueber Hamburg lag ein dichter Qualm und Staub, der die Augen fast verbrannte. Dann setzte anscheinend durch die Flammen ein Orkan ein, der Bäume entwurzelte, alles durch die Luft fliegen liess, Feuerregen rings herum. Ich dachte wir gehen alle unter und war so froh, dass Du mein Liebes dies nicht miterleben musstest mit den Kindern. Ich sah Bilder, die einen in normalen Zeiten verrückt machen würden. Tote, Nackte, schreiende Kinder, einstürzende Häuser, Verwundete, man kann es nicht beschreiben.“66
Das Dokument nimmt innerhalb des Gesamtbestandes eine herausragende Bedeutung ein. Trotz der zitierten dramatischen Schilderungen, liefert es in Form eines rationalen Erlebnisberichtes zeitlich genaue Informationen über die Zustände in der Nacht des Feuersturms aus der einzigartigen Perspektive eines Feuerwehrmannes im dauerhaften Einsatz. Der Verfasser hielt das, was er seiner Ehefrau einleitend versprach: „Ria, mein Geliebtes, nun will ich Dir doch wenigstens ganz kurz berichten, wenn auch z. Zt. alle Verbindungen abgeschnitten sind.“67
Darüber hinaus legt es in Hinblick auf die Analyse von Hans Jakobs Männlichkeitskonstruktionen zwei Entwicklungen offen. Erstens wurde die Verbindung zwischen seinem Ersatzdienst und dem Militärdienst, welche Hans Jakob in Abhängigkeit vom Empfänger und Kontext auf gemäßigte Weise gelegentlich herbeiführte, im Brief für einen kurzen Moment nahezu erwartbar um die explizite Selbstpräsentation und -bezeichnung als „Krieger“ erweitert. Durch Formulierungen wie „Ich gehe nur noch mit Stahlhelm aus“68 sowie Lagebeschreibungen wie „Teilweise kamen die Tiere im Menschen wieder durch, speziell bei einigen Männern, die irgendwo Alkohol ergattert haben“69 oder „Du musst entschuldigen, dass alles wirr durcheinander geht. Ich schreibe mitten im Dreck und mit dauernden Störungen“70 evozierte der Verfasser innerhalb des zweiseitigen Schriftstückes Gefechtszustände, an dessen Ende er in Form eines Fazits zwar keine vollkommene Angleichung, wohl aber eine Annäherung zwischen sich selbst und einem Soldaten feststellte: „Nun ist Dein Hans doch eine Art Krieger geworden.“71 Derartige Momente sind wichtig, weil sie zeigen, dass Hans Jakobs dauerhaft feststellbares Desinteresse am Feuerwehrdienst eine plötzlich auftretende Selbststilisierung als „Krieger“ im Augenblick der Ausnahmesituation nicht zwangsläufig ausschloss.
Obgleich er die Anstrengungen des dauerhaften Einsatzes ohne Pausen und ohne Essen betonte, die ihn schließlich nervlich „erledigt“ nach Hause kommen ließen: „Gegen 9 Uhr morgens kam etwas Licht durch den schwarzen Qualm, der über Hamburg lag durch, wir löschten weiter bis 12 Uhr heute Mittag, da waren wir erledigt, praktisch ohne Essen und 12 Stunden hindurch schwerste Arbeit“,72 enthält der Brief keine Passagen, in denen er sich in irgendeiner Weise ablehnend gegen die Ableistung des Dienstes äußerte. Die Brände im Stadtgebiet erforderten ein Opfer in Form von „schwerster Arbeit“, welches Hans Jakob widerstandslos, bisweilen engagiert erbrachte. So hielt er, als man ihm berichtete, dass seine Wohnung bislang noch unbeschädigt sei, fest: „Ich war sehr froh und löschte mit doppeltem Eifer weiter.“73
Zweitens waren diese Momente lediglich von kurzer Dauer. Das Schreibverhalten, die Tonalität des Briefes und damit einhergehend seine Selbststilisierung blieben während der Katastrophe im Kern wie vor der Katastrophe des Hamburger Feuersturms und danach. Die entscheidende Selbstpräsentation war nach wie vor die des verantwortungsvollen Familienversorgers, der primär durch seinen Beruf als Kaufmann, nicht durch seinen Ersatzdienst für „Führer, Volk und Vaterland“, den sozialen Status und das Überleben seiner Familie im Zweiten Weltkrieg dauerhaft sicherte und seine Männlichkeit definierte. So prägnant die teils detaillierten Reporte die lebensbedrohliche Lage fassbar machen, so deutlich wird im selben Zug, dass Hans Jakob seiner Ehefrau in diesem lebensbedrohlichen Umfeld wie gehabt vermittelte, dass sie sich um ihn nicht sorgen müsse, weil er allein zurechtkäme. Trotz traumatischer Erfahrungen und chaotischer Zustände behielt er den Überblick über alles, was um ihn herum passierte, über Lebensmittel und Ernährung: „Zu Hause haben wir natürlich genug Vorräte und Eingemachtes, so dass wir solange unser Haus noch steht, keinen Hunger zu erleiden brauchen“,74 den Hausstand: „Heute Nachmittag reparierte ich in unserer Wohnung hier alle möglichen Schäden zusammen mit Deinem Papa“75 und schließlich auch die Versorgung der Menschen, die ihn umgaben: „Eben habe ich für ihn Essen gemacht, der unpraktische Mann hat sich natürlich heute noch nichts gekocht.“76
Man darf die Verbindungen, die Jakob hin und wieder über seine Tätigkeit als Feuerwehrmann zur militärischen Sphäre herstellte, nicht als intrinsische Überzeugung oder Identifikation mit soldatischen Werten überinterpretieren. Die Selbstbezeichnung als „Krieger“, ebenso wie das jähe Engagement, in einer brennenden Stadt Feuer zu löschen, entstanden aus einer Ausnahmesituation heraus. Sie resultierte als logische Selbstwahrnehmung aus dem, was Jakob als Feuerwehrmann in der Nacht des 28. Juli 1943 erleben, sehen und leisten musste. So plötzlich wie sie auftauchte, verschwand sie aus den nachfolgenden Briefen an Maria Jakob wieder, ebenso wie jegliche Erwähnungen von Feuerwehrdiensten.
Schlussbemerkung
Die in den Briefen an seine Ehefrau vorhandenen Selbststilisierungen Hans Jakobs in den Bereichen Beruf beziehungsweise Lebensunterhalt, Haushalt und „Kriegsgeschehen“ beziehungsweise Ersatzdienst stimmen mit Beobachtungen überein, die Laura Ugolini für „Middle-class Men“ an der britischen Heimatfront des Ersten Weltkrieges macht. Auf Basis von Selbstzeugnissen daheimgebliebener Männer verweist sie in ihrer Studie auf die herausragende Bedeutung des Status als „pater familias“ und den damit einhergehenden „domestic and family responsibilities“77 für die Behauptung der Männlichkeit. In diesem Kontext kommt sie zu folgendem Schluss: „[…] manliness linked to hard work, entrepreneurship, business success and especially the ability to support and protect family and dependants [sic].“78 Vor diesem Hintergrund erscheint eine Stelle relevant, in welcher Hans Jakob seiner Ehefrau erklärte, wie sie sich im Falle eines Luftangriffes unbedingt zu verhalten hätte. Am Ende der Anweisungen bezeichnete er sich scherzhaft als „vorsorglicher Hausvater“.79 Diese Auffassung von sich selbst blieb in allen drei Sphären – Beruf und Lebensunterhalt, Haushalt und „Kriegsgeschehen“ beziehungsweise Ersatzdienst – zu jedem Zeitpunkt des Jahres 1943 allgegenwärtig.
Mit der Wahl dieser Art von Männlichkeit als dominierendes Moment der Selbstpräsentation versuchte Hans Jakob jedoch nicht, ein fehlendes Fronterlebnis zu kompensieren. Wenngleich er insbesondere bei Küchenarbeiten seine Tüchtigkeit hervorhob und damit auf explizit soldatische Tugenden zurückgriff, war die Welt des Militärs und der Soldaten keine, mit der Jakob sich identifizieren wollte. Davon zeugt nicht nur seine Abneigung gegen den Feuerwehrdienst im Kontrast zu seinen Ausführungen über seine Tätigkeiten als Geschäftsmann. Schon 1935 äußerte Jakob sich in einem Brief an seine zukünftige Schwiegermutter abfällig über die Einführung der Wehrpflicht, die für ihn eine idealistische Schikane der Jugend darstellte.80 Diese in frühen Jahren formulierte Kritik an fundamentalen Maßnahmen der Nationalsozialisten zur Vorbereitung des Krieges darf jedoch nicht mit einer allgemeinen Ablehnung gegen das politische System gleichgesetzt werden. Obschon Hans Jakob nach seiner Rückkehr aus Kolumbien im Jahr 1942 nicht in die NSDAP eintrat und in den Briefen kaum Konversation über Politisches stattfand, können vereinzelte Äußerungen in den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg als grundsätzliche Zustimmung zum NS-Regime bewertet werden.81 So zum Beispiel eine Stelle, in welcher er seine Ehefrau kurz vor einer bevorstehenden Schiffsreise vor jüdischen Mitreisenden warnte82 oder den Nationalsozialismus als „grosse nationalsozialistische Idee“83 bezeichnete.
Vielmehr wurde seine Selbstdarstellung als verantwortungsbewusster Familienversorger durch langzeitige Faktoren, wie auch durch kurzlebige, situative Motive beeinflusst. Dazu gehörte beispielsweise der frühe Verlust des eigenen Vaters, durch welchen Hans Jakob als älterer Bruder bereits mit 16 Jahren mehr Verantwortung innerhalb seiner Familie übernehmen musste.84 Ebenso stellte die individuelle Paarbeziehung mit Maria Jakob ein entscheidendes Kriterium für Hans Jakobs Selbststilisierung dar. Signifikant ist, dass sich in Hans Jakobs Umgang mit seiner Ehefrau immer wieder ein gewisser Grad an fortschrittlichem Denken und Handeln offenbarte. So gingen die Konstruktionen als Familienoberhaupt mit Kontrollautorität und umsichtiger Ehemann, der die Haus- und Küchenarbeit der Ehefrau anerkannte und auch selbst zum Kochlöffel griff, Hand in Hand.
Dennoch übernahm Hans Jakob Küchen- und Haushaltaufgaben nicht aus inneren emanzipierten An- und Einsichten, sondern weil kurzfristig auftretende Situationen wie beispielsweise das Wohnverhältnis oder die Abwesenheit der Ehefrau oder Hausgehilfinnen die Übernahme der Tätigkeiten zwingend notwendig machten. Derartige außergewöhnliche Gegebenheiten erforderten eine Reaktion, einen pragmatischen Umgang mit ihnen. Gerade sie boten ihm die Bühne für seine Selbststilisierung als Mann, der auch im Chaos alles unter Kontrolle hatte.
Schließlich muss bei der Beantwortung der Fragen bedacht werden, dass es sich bei der im Titel des Aufsatzes aufgeworfenen Einschätzung Hans Jakobs als „tapferer Hausmann“ um eine Katachrese handelt.85 Als metaphorische Überführung zum nationalsozialistischen Idealbild des „tapferen Soldaten“ stellt sie keinen real existierenden Ausdruck dar. Noch weniger repräsentiert sie eine real existierende Vorstellung von Männlichkeit zur Zeit des Zweiten Weltkrieges. Vielmehr fungiert die Kombination in ähnlicher Weise wie Anne-Charlott Trepps Entwürfe von „sanfter Männlichkeit“ und „selbstständiger Weiblichkeit“: als ein Kontrastmittel zwischen ideologisch fixierten Geschlechtermerkmalen einerseits und tatsächlichen Lebensentwürfen andererseits und somit als „Provokation, die anzunehmen den Blick für die Differenziertheit der Beziehung von Frauen und Männern erweitern kann.“86
Mit dem unabkömmlich gestellten Hans Jakob steht exemplarisch eine Gruppe von Männern im Fokus, die vor allem für die Aufrechterhaltung der Kriegswirtschaft essenziell war, denen bislang jedoch nur wenig Aufmerksamkeit in der geschichtswissenschaftlichen Forschung über den Zweiten Weltkrieg zukam.87 Durch die Offenlegung von Jakobs Lebensverhältnissen können grundlegende Erkenntnisse über Männer gewonnen werden, deren Arbeits- und Lebensalltag nicht nur fernab der Wehrmacht und Front stattfand, sondern auch in Abwesenheit ihrer Familien organisiert und gestaltet werden musste. Noch sind die Beobachtungen und Überlegungen an den Protagonisten, seine Biografie und damit einhergehend seinen sozialen Stand gebunden. Inwieweit die Ergebnisse dieser Studie verallgemeinerbar sind, ist eine Forschungsfrage der Zukunft.
- 1. Brief von Hans an Maria Jakob, ohne Datum. Die Rechtschreibung und Grammatik entsprechen den originalen Briefen.
- 2. Vgl. Erlass des Führers über den umfassenden Einsatz von Männern und Frauen für Aufgaben der Reichsverteidigung vom 13.01.1943, in: Ursula von Gersdorff, Frauen im Kriegsdienst 1914–1945, Stuttgart 1969 [= Beiträge zur Militär- und Kriegsgeschichte, Bd. 11], S. 375.
- 3. Vgl. Frank Werner, „Noch härter, noch kälter, noch mitleidloser“. Soldatische Männlichkeit im deutschen Vernichtungskrieg 1941–1944, in: Anette Dietrich/Ljiljana Heise (Hrsg.), Männlichkeitskonstruktionen im Nationalsozialismus. Formen, Funktionen und Wirkungsmacht von Geschlechterkonstruktionen im Nationalsozialismus und ihre Reflexion in der pädagogischen Praxis, Frankfurt a.M. 2013 [= Zivilisationen & Geschichte, Bd. 18], S. 45–65, hier: S. 46–49.
- 4. Vgl. Jens Flemming, „Die Frau ist Geschlechts- und Arbeitsgenossin des Mannes“. Die Frauen und der Nationalsozialismus, in: Werner Faulstich (Hrsg.), Die Kultur der 30er und 40er Jahre, München 2009, S. 57–70, hier: S. 70. Vgl. Christopher Neumaier, Familie im 20. Jahrhundert. Konflikte um Ideale, Politiken und Praktiken, Berlin 2019, S. 256. Im internationalen Vergleich wurde Deutschlands Einbeziehung von Frauen in die Kriegswirtschaft während des Zweiten Weltkrieges als langsam eingestuft. Siehe dazu The National WWII Museum, History at a Glance: Women in World War II, ohne Datum, URL: https://www.nationalww2museum.org/students-teachers/student-resources/research-starters/women-wwii (letzter Zugriff am 02.04.2025).
- 5. Zum vielgestaltigen Phänomen der Familientrennungen siehe umfassend Johannes Hürter u.a. (Hrsg.), Familientrennungen im nationalsozialistischen Krieg. Erfahrungen und Praktiken in Deutschland und im besetzten Europa 1939–1945, Göttingen 2022 [= Das Private im Nationalsozialismus, Bd. 5].
- 6. Vgl. Karen Hagemann, Heimat – Front. Militär, Gewalt und Geschlechterverhältnisse im Zeitalter der Weltkriege, in: Dies./Stefanie Schüler-Springorum (Hrsg.), Heimat – Front. Militär und Geschlechterverhältnisse im Zeitalter der Weltkriege, Frankfurt a.M. 2002, S. 13–53, hier: S. 15.
- 7. Für den ausgewählten Untersuchungszeitraum von Februar bis Oktober 1943 liegen insgesamt 85 Briefe vor, wobei in einem Dokument oftmals mehrere Tage gebündelt wurden. Sieben Briefe sind an Verwandte adressiert. 19 Briefe stammen von Maria Jakob.
- 8. Bezeichnung in Anlehnung an Christopher R. Browning, Ganz normale Männer. Das Reserve-Polizeibataillon 101 und die „Endlösung“ in Polen, Hamburg 1993.
- 9. Die räumliche Verortung des Protagonisten an dieser setzt das Wissen um die Herkunft und die Bedeutung des Begriffes aus dem Kriegspropaganda-Repertoire des Ersten Weltkrieges voraus. Siehe dazu Bianka J. Adams, Home Fronts, in: Matthew S. Muehlbauer/David J. Ulbrich (Hrsg.), The Routledge History of Global War and Society, New York 2018, S. 216–223, hier: S. 216.
- 10. Grundsätzlich geht diese Tendenz mit dem Aufschwung der Alltagsgeschichte seit den 1980er Jahren und dem damit verbundenen verstärkten Interesse an Selbstzeugnissen beziehungsweise individuellen Kriegserfahrungen einher. Exemplarisch dazu Peter Knoch (Hrsg.), Die Rekonstruktion des Kriegsalltags als Aufgabe der historischen Forschung und der Friedenserziehung, Stuttgart 1989. Klaus Latzel, Deutsche Soldaten – nationalsozialistischer Krieg? Kriegserlebnis – Kriegserfahrung 1939–1945, Paderborn 1998 [= Krieg in der Geschichte, Bd. 1]. Jens Ebert, Feldpostbriefe aus Stalingrad (November 1942 bis Januar 1943), Göttingen 2003.
- 11. Vgl. Barbara Manthe, Richter in der nationalsozialistischen Kriegsgesellschaft. Beruflicher und privater Alltag von Richtern des Oberlandesgerichtsbezirks Köln, 1939 – 1945, Tübingen 2013 [= Beiträge zur Rechtsgeschichte des 20. Jahrhunderts, Bd. 75]. Ebenfalls Renate Hausschild-Thiessen, Die Hamburger Katastrophe vom Sommer 1943 in Augenzeugenberichten, Hamburg 1993 [= Veröffentlichungen des Vereins für Hamburgische Geschichte, Bd. 38], S. 306–311.
- 12. Susan R. Grayzel, Total Warfare, Gender, and the „Home-Front“ in Europe during the First and Second World Wars, in: Stefan Dudnik/Karen Hagemann/Sonya O. Rose (Hrsg.), The Oxford Handbook of Gender, War, and the Western World since 1600, Oxford 2020, S. 432–451, hier: S. 434.
- 13. Vor allem in der englischsprachigen Forschung existieren Beiträge über Männer an der Heimatfront des Ersten und Zweiten Weltkrieges. Allerdings lebten diese – anders als Hans Jakob – oftmals nicht getrennt vom Rest der Familie. Siehe zum Beispiel Arthur McIvor/Juliette Pattinson/Linsey Robb, Men in Reserve. British Civilian Masculinities in the Second World War, Manchester 2017. Ebenso Tiffany Leigh Smith, 4-F. The Forgotten Unfit of the American Military during World War II, Mag. masch. Denton 2013. Weiterhin The National WWII Museum, Gender on the Home Front, ohne Datum, URL: https://www.nationalww2museum.org/war/articles/gender-home-front (letzter Zugriff am 02.04.2025).
- 14. Vgl. Ulrike Jureit, Zwischen Ehe und Männerbund. Emotionale und sexuelle Beziehungsmuster im Zweiten Weltkrieg, in: WerkstattGeschichte 22 (1999), S. 61–73, hier: S. 61.
- 15. Vgl. John Tosh, What Should Historians Do with Masculinity? Reflections on Nineteenth-Century Britain, in: History Workshop 38 (1994), S. 179–202, hier: S. 184. Tosh benennt die Kategorien „home, work and all-male associations“.
- 16. Hans Jakob war mit 19 Jahren der Arbeit wegen nach Kolumbien ausgewandert. Bis 1942 lebte die Familie dort, ehe sie aufgrund der sich zuspitzenden Lage für deutsche Auswanderer nach Deutschland zurückkehrte. Grundlegend dazu Thomas Fischer, Kolumbiens Außenbeziehungen, in: Werner Altmann/Ders./Klaus Zimmermann (Hrsg.), Kolumbien heute: Politik, Wirtschaft, Kultur, Frankfurt a.M. 1997, S. 149-174, hier: S. 156-157. Ebenfalls Max Paul Friedmann, Nazis and Good Neighbors. The United States Campaign against the Germans of Latin America in World War II, Cambridge 2003.
- 17. Vgl. Gunilla Budde, Geschichtswissenschaft, in: Marie Isabel Matthews–Schlinzig u.a. (Hrsg.), Handbuch Brief. Von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart. Interdisziplinarität – Systematische Perspektiven – Briefgenres, Berlin 2020, S. 61-81, hier: S. 68.
- 18. Miriam Dobson, Letters, in: Dies./Benjamin Ziemann (Hrsg.), Reading Primary Sources. The Interpretation of Texts from Nineteenth- and Twentieth-Century History, Abingdon 2020, S. 61-81, hier: S. 64.
- 19. Budde, Geschichtswissenschaft, S. 68.
- 20. Vgl. Carola Groppe, Im deutschen Kaiserreich. Eine Bildungsgeschichte des Bürgertums 1971-1918, Köln 2018, S. 42f.
- 21. Die Infos stammen aus Gesprächen mit seiner Tochter und deren Ehemann.
- 22. Vgl. Winfried Woesler, Der Brief als Dokument, in: Wolfgang Frühwald/Hans-Joachim Mähl/Walter Müller-Seidel (Hrsg.), Probleme der Brief-Edition: Kolloquium der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Schloss Tutzing am Starnberger See, 8.–11. September 1975, Referate und Diskussionsbeiträge, Bonn 1977, S. 41–61, hier: S. 41f.
- 23. Ebd., S. 43f.
- 24. Vgl. Jens Ebert, Erzwungene Distanz, ungewohnte Kommunikation, öffentliches Interesse. Deutsche Feldpostbriefe im zwanzigsten Jahrhundert, in: Norman Kasper (Hrsg.), Die Geschichtlichkeit des Briefs. Kontinuität und Wandel einer Kommunikationsform, Berlin 2021, S. 283–295, hier: S. 285.
- 25. Vgl. Ortwin Buchbender/Reinhold Sterz, Das andere Gesicht des Krieges. Deutsche Feldpostbriefe 1939–1945, München 1982, S. 13–16.
- 26. Vgl. Benjamin Ziemann, Feldpostbriefe und ihre Zensur in den zwei Weltkriegen, in: Klaus Beyrer/Hans-Christian Täubrich (Hrsg.), Der Brief. Eine Kulturgeschichte der schriftlichen Kommunikation, Heidelberg 1996, S. 163–172, hier: S. 167.
- 27. Vgl. Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat vom 28. Februar 1933, in: Reichsministerium des Inneren (Hrsg.), Reichsgesetzblatt Teil I, Nr. 17 (1933), S. 83.
- 28. Vgl. Gerd Ueberschär, Die Deutsche Reichspost 1933–1945. Eine politische Verwaltungsgeschichte, Bd. II 1939–1944, Berlin 1999, S. 69–73.
- 29. Hagemann, Heimat – Front, S. 15.
- 30. Vgl. Birthe Kundrus, Kriegerfrauen. Familienpolitik und Geschlechterverhältnisse im Ersten und Zweiten Weltkrieg, Hamburg 1995 [= Hamburger Beiträge zur Sozial- und Zeitgeschichte, Bd. 32], S. 14f.
- 31. Vgl. Jörg Echternkamp, Soldatische Kriegserfahrung. Zwischen Langeweile und Enthemmung, in: Bundeszentrale für politische Bildung, 30.04.2015, URL: https://www.bpb.de/themen/nationalsozialismus-zweiter-weltkrieg/der-zweite-weltkrieg/199410/soldatische-kriegserfahrungen/ (letzter Zugriff am 24.10.2024).
- 32. Vgl. Matthias Riedel, Eisen und Kohle für das Dritte Reich. Paul Pleigers Stellung in der NS-Wirtschaft, Göttingen 1973, S. 292-294. Aufgrund des Kriegsverlaufes fielen Erzeinfuhren aus Krywyj Rih seit September 1943 aus. Siehe dazu Bericht des Reichsministers für Rüstung und Kriegsproduktion zur deutschen Wirtschaftslage 1943/44 vom 24.08.1944, in: Jonas Scherner, Bericht zur deutschen Wirtschaftslage 1943/44. Eine Bilanz des Reichsministeriums für Rüstung und Kriegsproduktion über die Entwicklung der deutschen Kriegswirtschaft bis Sommer 1944, in: VfZ 5/3 (2007), S. 499–546, hier: S. 513.
- 33. Vgl. StAHH, 232-5 Amtsgericht Hamburg - Vormundschaftswesen (1899–2002), 2243, Geschäftsbericht der Kaffee und Import Gesellschaft m.b.H., Hamburg, für die Zeit vom 01.07.1943 bis 30.09.1943, 19.10.1943, Bl. 189.
- 34. Über die Geschichte des Unternehmens und den Umgang mit jüdischen Mitarbeitern siehe Gregor Feindt, New Industrial Men in a Global World: Transfers, Mobility, and Individual Agency of Jewish Employees of the Baťa Shoe Company, 1938–1940, in: Yfaat Weiss (Hrsg.), Jahrbuch des Dubnow-Institus (JBDI) XVIII, Göttingen 2022, S. 113–137.
- 35. Vgl. StAHH, 232-5 Amtsgericht Hamburg, Schreiben an das Hanseatische Oberlandesgericht betr. Verwaltung Kaffee- und Import Gesellschaft m.b.H. und Reis und Export Gesellschaft m.b.H., 13.02.1942, Bl. 32. Jakobs Gehalt belief sich ab September auf 1000 Reichsmark, wohingegen das monatliche Einkommen von Geschäftsführer Conrad Daum ein Jahr zuvor noch bei 1200 Reichsmark lag.
- 36. Brief von Hans an Maria Jakob, 30.06.1943.
- 37. Brief von Hans an Maria Jakob, 04.09.1943.
- 38. Brief von Hans an Maria Jakob, 30.05.1943.
- 39. Brief von Hans Jakob an Verwandtschaft, 28.05.1943.
- 40. Ebd.
- 41. Brief von Hans an Maria Jakob, 28.08.1943.
- 42. Vgl. Birthe Kundrus, Loyal, weil satt. Die innere Front im Zweiten Weltkrieg, in: Mittelweg 36. Zeitschrift des Hamburger Instituts für Sozialforschung 6 (1997), S. 80–93, hier: S. 87.
- 43. Brief von Hans an Maria Jakob, 29.09.1943.
- 44. Brief von Hans an Maria Jakob, 03.09.1943.
- 45. Brief von Hans an Maria Jakob, 04.09.1943.
- 46. Dazu exemplarisch Nicole Kramer, Volksgenossinnen an der Heimatfront. Mobilisierung, Verhalten, Erinnerung, Göttingen 2011 [= Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Bd. 82]. Franka Maubach, Die Stellung halten. Kriegserfahrungen und Lebensgeschichten von Wehrmachthelferinnen, Göttingen 2009. Umfassend siehe Klaus Latzel/Dies./Silke Satjukow (Hrsg.), Soldatinnen. Gewalt und Geschlecht im Krieg vom Mittelalter bis Heute, Paderborn 2011.
- 47. Vgl. Kundrus, Kriegerfrauen, S. 337–340.
- 48. Vgl. Nicole Kramer, Haushalt, Betrieb, Ehrenamt. Zu den verschiedenen Dimensionen der Frauenarbeit im Dritten Reich, in: Marc Buggeln/Michael Wildt (Hrsg.): Arbeit im Nationalsozialismus, München 2014, S. 33–53, hier: S. 45. Demnach stieg die Zahl von erwerbstätigen Frauen zwischen Mai 1939 und September 1944 von 14,6 auf 14,9 Millionen.
- 49. Vgl. Sybille Steinbacher, Frauen im „Führerstaat“, in: Dietmar Süß/Winfried Süß (Hrsg.): Das „Dritte Reich“. Eine Einführung, München 2008, S. 103–121, hier: S. 105f.
- 50. Es konnte durchaus vorkommen, dass Männer kleinere Tätigkeiten im Haushalt übernahmen. Siehe dazu Annabelle Cora Lienhart, „Ich bin ja so gespannt, was noch alles kommt.“ Politik und Alltag im Briefwechsel eines Seemanns und eines Dienstmädchens in Hamburg während der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus, Mag. masch. Hamburg 2012, S. 74f.
- 51. Brief von Hans an Maria Jakob, ohne Datum.
- 52. Vgl. Reichsfrauenführung (Hrsg.), Deutsches Frauenschaffen im Kriege. Jahrbuch der Reichsfrauenführung 1941, Dortmund 1941, S. 36.
- 53. Vgl. Brief von Hans an Maria Jakob, 09.06.1943.
- 54. Vgl. Brief von Hans an Maria Jakob, 30.06.1943.
- 55. Vgl. Kundrus, Loyal, weil satt, S. 84.
- 56. Brief von Hans an Maria Jakob, 08.07.1943.
- 57. Brief von Hans an Maria Jakob, 02.06.1943.
- 58. Vgl. Brief von Hans an Maria Jakob, ohne Datum.
- 59. Vgl. Brief von Hans an Maria Jakob, 30.05.1943.
- 60. Vgl. Gesetz über das Feuerlöschwesen, vom 23. November 1938, in: Reichsministerium des Inneren (Hrsg.), Reichsgesetzblatt Teil I, Nr. 199 (1938), S. 1662. Vgl. Matthias Engelsing, Im Verein mit dem Feuer. Die Sozialgeschichte der Freiwilligen Feuerwehr von 1830 bis 1950, Konstanz 1990, S. 131–136.
- 61. Vgl. Dritte Durchführungsverordnung zum Gesetz über das Feuerlöschwesen (Organisation der Freiwilligen Feuerwehr) vom 24. Oktober 1939, in: Reichsministerium des Inneren (Hrsg.), Reichsgesetzblatt Teil I, Nr. 212 (1939), S. 2097f.
- 62. Vgl. Engelsing, Im Verein mit dem Feuer, S. 172.
- 63. Vgl. Heinz Boberach/Rolf Thommes/Hermann Weiß, Ämter, Abkürzungen, Aktionen des NS-Staates. Handbuch für die Benutzung von Quellen der nationalsozialistischen Zeit. Amtsbezeichnungen, Ränge und Verwaltungsgliederungen, Abkürzungen und nichtmilitärische Tarnbezeichnungen, München 1997 [= Texte und Materialien zur Zeitgeschichte, Bd. 5], S. 38.
- 64. Brief von Hans an Maria Jakob, 30.05.1943.
- 65. Brief von Hans an Erich Jakob, 13.02.1943. Aus einem Brief vom 12.12.1942 geht hervor, dass Hans Jakob seinen Bruder in der Nähe von Stalingrad vermutete: „Wo Du wohl jetzt liegst, vielleicht noch vor Stalingrad oder schon näher bei uns?“
- 66. Brief von Hans an Maria Jakob, 28.07.1943.
- 67. Ebd.
- 68. Ebd.
- 69. Ebd.
- 70. Ebd.
- 71. Ebd.
- 72. Ebd.
- 73. Ebd.
- 74. Ebd.
- 75. Ebd.
- 76. Ebd.
- 77. Laura Ugolini, Civvies. Middle-class men on the English Home Front, 1914–1918, Manchester 2013, S. 147.
- 78. Ebd.
- 79. Vgl. Brief von Hans an Maria Jakob, 09.09.1943.
- 80. Vgl. Brief von Hans Jakob an Emma Hollstein, 12.04.1935.
- 81. Eine Anfrage beim Bundesarchiv Berlin zu einer potenziellen Parteizugehörigkeit oder politischen Partizipation verlief negativ. Zur generellen Bedeutung der Parteizugehörigkeit siehe prägnant Hanne Leßau/Janosch Steuwer: „Wer ist ein Nazi? Woran erkennt man ihn?“. Zur Unterscheidung von Nationalsozialisten und anderen Deutschen, in: Mittelweg 36. Zeitschrift des Hamburger Instituts für Sozialforschung 23/1 (2014), S. 30–51, hier: S. 36.
- 82. Vgl. Brief von Hans an Maria Jakob, 18.05.1939.
- 83. Brief von Hans an Maria Jakob, 12.10.1938.
- 84. Vgl. StAHH, 352-10 Gesundheitsverwaltung Personalakten (1833–1980), 244, Abschrift der Todesbescheinigung von Prof. Dr. Alfons Jakob, 17. Oktober 1931, Bl. 19. Sein Vater starb im Alter von 47 Jahren an einer Sepsis.
- 85. Vgl. Dietmar Peil, Art.: Katachrese, in: Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft, Bd. 2 (2007), S. 241–243, hier: S. 241. Gemeint ist damit eine Bedeutungsverschiebung oder ein Bildbruch, der durch Metaphern aus verschiedenen, unvereinbaren Bildfeldern verursacht wird.
- 86. Anne-Charlott Trepp, Sanfte Männlichkeit und selbstständige Weiblichkeit. Frauen und Männer im Hamburger Bürgertum zwischen 1770 und 1840, Göttingen 1996 [= Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte, Bd. 123], S. 9.
- 87. Eine Übersicht über betroffene Berufsgruppen zu finden in Oberkommando der Wehrmacht (Hrsg.), Bestimmungen für Unabkömmlichstellung bei besonderem Einsatz vom 11. November 1940, Berlin 1940.