Deutschland (allg.)

Die Reichswehr zwischen Landesverteidigung und „Blitzkrieg.“ Workshop des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (Potsdam, 9./10.7.2025)
Von: 
Mika Hagedorn

Am 9. und 10. Juli 2025 lud das Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw) zum vierten Workshop über die Reichswehr nach Potsdam ein. Die Organisation übernahmen Dr. Frederike C. Hartung, Dr. Frank Reichherzer und Dr. Dennis Werberg. Ziel war es, die Reichswehr als Vorläufer und militärischen Vordenker der Wehrmacht im Kontext der „Blitzfeldzüge“ zu analysieren.

Tagungsbericht

Aktuelles Projekt: Dissertation zu Bayerischen Truppenübungsplätzen im 19. und 20. Jahrhundert

Männlichkeit an der Heimatfront am Beispiel des Kaufmannes Hans Jakob
Von: 
Elisabeth Jena

Dieser Aufsatz beleuchtet narrative Selbstkonstruktionen des Kaufmannes Hans Jakob, der im Zweiten Weltkrieg für seine zivile Arbeit unabkömmlich gestellt wurde und getrennt von Ehefrau und Kindern an der Hamburger Heimatfront lebte. Auf Basis privater Briefe zwischen ihm und seiner Ehefrau wird für das Kriegsjahr 1943 untersucht, wie sich sein Leben in den Bereichen Beruf, Haushalt und „Kriegsgeschehen“ gestaltete und auf welche Weise er sich in den Briefen als Mann konstruierte.

Aufsatz
64. Internationale Tagung für Militärgeschichte (ZMSBw), Dresden, 5.–7. November 2025

Russlands völkerrechtswidrige Besetzung der Krim 2014 führte in der Bundeswehr zu einer Refokussierung auf die Landes- und Bündnisverteidigung (LV/BV). Das von 1992/93 bis zum Abzug aus Afghanistan im Vordergrund stehende Internationale Krisenmanagement rückte hingegen in den Hintergrund. Russlands Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 hat auf diese innermilitärische Entwicklung wie ein Katalysator gewirkt und darüber hinaus grundlegende politische und öffentliche Debatten zur Wehrpflicht und anderen Fragen der Daseinsvorsorge in der Bundesrepublik Deutschland angestoßen.

Miszelle
Von: 
Christoph Jahr

Es gibt Bundeswehrkasernen, die nach Widerstandskämpfern gegen den Nationalsozialismus und Deserteuren des Zweiten Weltkriegs benannt sind. Kann man da wirklich noch vom „Elend der Traditionspflege in der Bundeswehr“ sprechen, wie es der vorliegende Sammelband tut?

Buchbesprechung
Reichswehr-Projekt – Workshop 2025
Von: 
Dennis Werberg

Nach den, auch für die Wehrmachtführung überraschenden »Blitzsiegen« über Polen und Frankreich 1939/40 plante das deutsche Militär den Überfall auf die Sowjetunion operativ von Anfang an als »Blitzkrieg«. Dieser scheiterte nach anfänglichen großen Geländegewinnen vor Moskau. Auf der Suche nach den Hintergründen der Kriegführung der Wehrmacht richtet sich der Blick beinahe zwangsläufig auf die Reichswehr als organisatorische Vorgängerin. Hier stoßen Betrachterinnen und Betrachter heute jedoch auf das Problem, dass die Grundlagenforschung zur Reichswehr bereits in den 1980er Jahren verebbt ist. Selbst im Hinblick auf die Themen Kriegsbild und Operatives Denken, zu denen immerhin einige neuere Arbeiten vorliegen, stellt sich der Forschungsstand recht disparat dar. Hier setzt der geplante Workshop an.

Miszelle
Die Wehrstrukturreformen 1966–1975
Von: 
Mischa Bose

Im Zeitraum von 1966 bis 1975 wurden in der Bundesrepublik wegweisende Wehrstrukturreformen konzipiert, bei denen es um fundamentale Fragen der künftigen personellen und finanziellen Ausstattung der Bundeswehr ging. Ihr Kern war zum einen eine Verkürzung der Dauer des Wehrdienstes sowie zum anderen eine Veränderung der Organisation und Zusammensetzung der Großverbände des Heeres. Diesen Fragen wohnte immense politische Bedeutung inne, da sie die Interessen vieler verschiedener Akteure berührten. Die Studie analysiert diese Reformen, um davon ableitend nach dem Stellenwert des Militärs für die bundesdeutsche Politik zu fragen.

Projektskizze
Das Bundesministerium der Verteidigung in der Geschichte westdeutscher Staatlichkeit (Potsdam, 21./22.03.2024)
Von: 
Nils Dirk

Eine umfassende und tiefgehende Analyse des Bundesministeriums der Verteidigung (BMVg) im Rahmen der jüngeren Behördenforschung steht noch aus. Vor diesem Hintergrund fand ein Workshop am ZMSBw statt, um verschiedene Perspektiven und Ansätze aufzugreifen und zu diskutieren. Der Quellenbegriff „Pentabonn“ aus den 1960er Jahren verweist auf die notwendige, internationale Perspektive der Forschung in Hinsicht auf die Untersuchung der behördlichen „Blackbox“ Bundesministerium der Verteidigung. Hinter diesem Vorhang versteckt sich eine Reihe grundlegender Forschungsfragen, welche die Bearbeitung dieses Forschungsdesiderates mit sich bringt.

Tagungsbericht

Epochenübergreifend oder Antike, Neueste Zeit, Zeitgeschichte

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