IX. Teil: Krieg in der Ukraine – Die nordosteuropäische Dimension
Von:
Jannes Bergmann/Paul Fröhlich
Die Auswirkungen der russischen Invasion in der Ukraine sind weit über die Grenzen hinaus in ganz Europa spürbar. Die durch den Krieg motivierten Anträge Schwedens und Finnlands für den Beitritt zur NATO bedeuten einen entscheidenden Kurswechsel in der Politik der beiden nordischen Länder und werden für die europäische Sicherheitspolitik im Ostseeraum und den baltischen Staaten langfristige Folgen haben. Der neunte Teil der Themenreihe „Krieg in der Ukraine“ dreht sich um die Auswirkungen des Krieges in Nordosteuropa und die besonderen historischen Vorbedingungen, die diesen Raum und die Politik der dortigen Staaten geprägt haben. Dazu befragen wir Prof. Dr. Ralph Tuchtenhagen, der als Professor für Skandinavistik/Kulturwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin lehrt und zur gemeinsamen Geschichte der nordeuropäischen Länder, des Baltikums sowie des nördlichen Russlands seit der frühen Neuzeit forscht.
VIII. Teil: Krieg in der Ukraine – Folgen für die Geschichtswissenschaft
Von:
Jannes Bergmann/Wencke Meteling
In unserem Interview mit Prof. Dr. Klaus Gestwa, dem Leiter des Instituts für Osteuropäische Geschichte an der Eberhard Karls Universität Tübingen, sprechen wir über einen ganz anderen Aspekt des gegenwärtigen Krieges in der Ukraine, der in der gegenwärtigen öffentlichen und politischen Berichterstattung kaum im Fokus steht. Er betrifft unmittelbare und längerfristige Auswirkungen des Krieges auf die Osteuropäische Geschichte als akademische Subdisziplin.
Die Bedeutung des Ministeriums für Nationale Verteidigung für die innere Sicherheit der DDR (1956–1971)
Von:
Linus Birrel
Dieses Dissertationsvorhaben untersucht die Bedeutung des Ministeriums für Nationale Verteidigung (MfNV) für die innere Sicherheit der DDR. Es widmet sich damit einer bislang von der Forschung vernachlässigten, zentralen Institution für die Sicherheitspolitik der DDR.
Anmerkungen zu den Verteidigungsplanungen der NATO (1960–1990). VI. Teil: Krieg in der Ukraine
Von:
Gerd Bolik/Heiner Möllers
Die Besetzung der Krim durch russische Streitkräfte 2014 und der am 24. Februar 2022 erfolgte Überfall Russlands auf die Ukraine rücken die Verteidigungsfähigkeit der NATO schlagartig in den Mittelpunkt sicherheitspolitischer Debatten. Frühere Überlegungen, Planungen und Vorstellungen zur Verteidigung im Bündnis gewinnen an Bedeutung. Anhand der im Bundesarchiv-Militärarchiv überlieferten Unterlagen zu den General Defense Plans (GDP) lassen sich die Verteidigungsplanungen des Westens in Mitteleuropa bis 1989/90 in weiten Teilen nachvollziehen.
„Connétable“, „Roi-Connétable“, „Connétable de l’ère nucléaire“
Von:
Ulrich Lappenküper
Kaum jemand hat als Soldat und Staatsmann so intensiv über das Verhältnis von Politik und Militär nachgedacht wie Charles de Gaulle. Doch eine systematische Auseinandersetzung mit diesem Thema ist noch immer ein Desiderat der Forschung.
In der Geschichte des 20. Jahrhunderts ist der Kreis der Personen, die Politik und Militär in sich vereinten, bemerkenswert groß. Doch kaum jemand hat als Soldat, Politiker und Schriftsteller so intensiv über das Verhältnis von Politik und Militär im Kontext der Militärgeschichte, der nationalen Verteidigung oder der Taktik und Strategie militärischer Aktionen nachgedacht wie General Charles de Gaulle.
Nachdem die Geschichte des Bundesnachrichtendienstes (BND) und des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV) bereits aufgearbeitet worden war, fehlte noch eine Abhandlung über die Geschichte des dritten Nachrichtendienstes der Bundesrepublik Deutschland, der Militärische Abschirmdienst der Bundeswehr (MAD). Diese Lücke schließt Helmut R. Hammerich mit seinem Buch, in dem er zum ersten Mal eine archivbasierte Untersuchung der Organisation und ihrer Mitarbeiter von 1956 bis 1990 vorlegt.
Am 15. und 16. April 2021 fand die Tagung „Technikwissen und Wissenstechniken im deutschen Militär seit 1890“ in Zusammenarbeit mit der TU Braunschweig und dem Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr digital als Webinar statt. Organisiert wurde die Veranstaltung von Christian Kehrt (Braunschweig), Markus Pöhlmann und Frank Reichherzer (beide Potsdam). Markus Pöhlmann eröffnete die Veranstaltung mit einer Einführung, in der er über die Problematiken der historischen Forschung an der Schnittstelle von Technik- und Militärgeschichte der letzten Jahrzehnte sprach.
Radikale Rechte in Bundeswehr und NVA (1955/56–1995)
Von:
Jakob Saß
Der Fall „Franco A.“ und die Skandale beim KSK: Die aktuellen rechtsradikalen Vorfälle bei der Bundeswehr sind keine neuen Phänomene, sondern verweisen auf jahrzehntelange Kontinuitäten – nicht nur in der „alten Bundeswehr“, sondern auch in der NVA. Das Dissertationsprojekt widmet sich erstmals einer umfassenden Aufarbeitung.
Leben, Leiden und Sterben „kommunistischer“ Gefangener in Vietnams amerikanischem Krieg
Von:
Christian Koller
Als einschneidendes Ereignis in der Epoche des Kalten Krieges ist der Vietnamkrieg Gegenstand unzähliger wissenschaftlicher und journalistischer Studien. Umso erstaunlicher ist es, dass der Umgang mit den der Zusammenarbeit mit dem Vietcong verdächtigten „kommunistischen“ Gefangenen durch amerikanische und südvietnamesische Behörden bislang kaum untersucht worden ist. Marcel Berni hat sich diesem Desiderat nun in seiner preisgekrönten Hamburger Dissertation auf der Basis eines sehr breiten Quellenkorpus zugewandt.