Erinnerung

Von: 
Ángel Ruiz Kontara

Johannes Thanner zog als Gefreiter in den Zweiten Weltkrieg. Er sammelte Bilder, wahrscheinlich von ihm selbst erstellte Fotografien über den Verlauf des Konfliktes aus der Sicht des einfachen Soldaten. Seine Perspektive war jedoch weder einfach noch objektiv. Ein Beitrag zur Visual History der Wehrmachtsoldaten.

Aufsatz
Verbrechen, Zwangsarbeit, Widerstand – eine Intervention gegen das Image der „sauberen Luftwaffe“
Von: 
Inka Engel/Peter-Erwin Jansen/Olga-Mai Wörister

Das Image der „sauberen Luftwaffe“ bröckelt – denn eine Intervention der Studierenden der Touro University Berlin zeigt Ausstellungselemente eines etwas anderen Images der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg. Bis zum 1. März 2023 wurde die Intervention im Militärhistorischen Museum in Gatow gezeigt. Seit dem 23. März 2023 bis zum 23. Mai 2023 war sie in Auszügen im Klubhaus Spandau zu sehen.

Miszelle
Die Yamamoto Isoroku-Gedenkstätte (Yamamoto Isoroku Kinenkan) in Nagaoka
Von: 
Takuma Melber

Am Morgen des 18. April 1943 schossen US-amerikanische Jagdflugzeuge einen japanischen Bomber über der Salomoneninsel Bougainville im Pazifik ab. Die unter dem Decknamen Operation Vengeance (dt. „Operation Rache“) laufende Militäraktion der Amerikaner sollte ihr Ziel nicht verfehlen: Nur wenige Tage zuvor hatte der Nachrichtendienst der US-Navy einen japanischen Funkspruch dekodiert. Dieser informierte die amerikanische Seite darüber, dass kein Geringerer als Admiral Yamamoto Isoroku am Morgen des 18. April auf den Salomonen erwartet wurde. Vom Militärstützpunkt Rabaul (Papua-Neuguinea) aus gestartet, wollte der Oberbefehlshaber der Vereinigten Flotte Japans an diesem Tag Soldaten auf den Salomoneninseln seine Aufwartung machen, um im Anschluss an die über Monate hinweg erbittert geführte Schlacht um Guadalcanal die Moral der Truppe zu heben.

Aufsatz
Ein Besuch im Flugplatz Berlin-Gatow
Von: 
Kai Stottut

Eines der bemerkenswertesten Luftfahrzeuge in der Sammlung des Militärhistorischen Museums (MHM) der Bundeswehr Flugplatz Berlin-Gatow ist eine sowjetische MiG-29 G mit den Hoheitszeichen der Bundesrepublik Deutschland. Eingedenk der Tatsache, dass die Bundesrepublik als Teil der NATO hinsichtlich militärischer Kooperationen und Ausrüstung westlich orientiert ist, erscheint dies auf den ersten Blick befremdlich bis widersinnig. Warum aber übernahm die Luftwaffe – zumindest zeitweise – ein sowjetisches Flugzeugmuster?

Aufsatz
Das Gefecht um Schloss Itter (5. Mai 1945)
Von: 
Leonard Kleiber
Schloss Itter 1979 (Foto: Steve J. Morgan)

Am 5. Mai 1945 wurde das kleine, im Norden Tirols gelegene Schloss Itter zum Schauplatz einer außergewöhnlichen militärischen Auseinandersetzung. Die Szenerie erscheint dabei wie ein überinszenierter Western: Neben amerikanischen Panzersoldaten, zwei ehemaligen französischen Ministerpräsidenten, zwei französischen Generälen, einem französischen Tennisspieler und österreichischen Widerstandskämpfern waren es auch „heldenhafte“

Aufsatz

  •     Projekt: Infrastrukturen: Transporte, Logistik und ihre Akteure in der Vormoderne
  •     Kulturgeschichte des 17. bis frühen 19. Jahrhunderts
  •     Geschichte des Dreißigjährigen Krieges und des Westfälischen Friedens
  •     Mode- und Kleidungsgeschichte
  •     Porträts als historische Quellen
  •     Geschlechtergeschichte

 

Critical Heritage Studies; Kulturgeschichte; Museumsgeschichte;

Internationale, interdisziplinäre Tagung (online) der Universität Regensburg und der Monash University (Melbourne, Australien), 9–11 November 2021
Von: 
Andreas Dorrer

Daran, dass der Stellenwert des Ersten Weltkriegs im kulturellen Gedächtnis Deutschlands nicht an die alles überschattende Bedeutung des Zweiten Weltkriegs heranreicht, konnte auch das 100-jährige Jubiläum zwischen 2014 und 2018 nichts ändern. Die Gedenkfeiern dieser Jahre demonstrierten außerdem, dass der Erste Weltkrieg für das Verständnis der Entwicklung der beteiligten Nationen bis in die Gegenwart hinein essentiell ist. Gerade in der transnationalen Erinnerung an dieses Ereignis zeigen sich dessen noch heute spürbaren Auswirkungen.

Tagungsbericht
IV. Teil: Krieg in der Ukraine – Geschichte und Kultur als Waffe
Von: 
Jannes Bergmann/Paul Fröhlich

Der völkerrechtswidrige russische Angriffskrieg gegen die Ukraine dauert weiterhin an und der Ausgang ist immer noch unklar. Dieser Krieg richtet sich inzwischen auch gegen die Kulturgüter der Ukraine. Gleichzeitig werden (Erinnerungs-)Kultur und Geschichte selbst intensiv als Waffe ge- und missbraucht. Russland versucht seinen Einmarsch historisch zu legitimieren und immer wieder werden Beispiele aus der Vergangenheit für Vergleiche und Beschreibungen der aktuellen Geschehnisse herangezogen. Zu Bedeutung und Einfluss von Geschichtsbildern im Krieg sowie seiner kulturellen Dimension äußert sich im vierten Teil der Themenreihe „Krieg in der Ukraine“ Prof. Dr. Matthias Rogg, Professor an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg und vormals Direktor des Militärhistorischen Museums der Bundeswehr in Dresden. Zu seinen Schwerpunkten gehört neben der Militär- und Kulturgeschichte auch die historisch-politische Bildung.

Interview
II. Teil: Krieg in der Ukraine – Historische Vorbedingungen
Von: 
Jannes Bergmann/Paul Fröhlich

kontolDervölkerrechtswidrige russische Angriffskrieg gegen die Ukraine dauert inzwischen mehr als drei Wochen an und der weitere Fortgang und das Ende sind nach wie vor unbestimmt. Gewiss kann es angesichts der Quellenlage nicht Aufgabe der Militärgeschichte sein, sich dem Krieg als historischem Objekt zu nähern und exemplarisch das operative Geschehen zu analysieren. Aber dennoch ist es möglich, diese schon jetzt klare Zäsur in der europäischen Geschichte vor dem Hintergrund historischer (Dis-)Kontinuitäten zu betrachten und damit auch Ausblicke auf potentielle Entwicklungen zu gewähren. Hierzu befragen wir im zweiten Teil der Themenreihe „Krieg in der Ukraine“ Dr. Franziska Davies (@efdavies) vom Lehrstuhl für Osteuropäische Geschichte am Historischen Seminar der LMU München. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehört die moderne Geschichte Russlands, der Ukraine und Polens. In ihrem gemeinsam mit Katja Makhotina verfassten und demnächst erscheinenden Buch „Offene Wunden Osteuropas“ setzt sie sich mit der deutschen Erinnerungskultur zum Vernichtungskrieg im östlichen Europa auseinander – also die perfekte Gesprächspartnerin, um die historischen Vorbedingungen des Krieges näher zu beleuchten.

Interview

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