Erinnerung

Jahrestagung des Collegium Carolinum 2014 in Kooperation mit dem Institut für Zeitgeschichte, 6.-9. November 2014 in Bad Wiessee
Von: 
Judith Brehmer
Sowjetische Partisanen (Region Smolensk)
Wird über den Verlauf des Zweiten Weltkriegs gesprochen, so wird dabei oft die Geschichte der Frontenbewegungen thematisiert: Der Vernichtungskrieg der Wehrmacht im Osten, die Niederlage bei Stalingrad, die Landung der Alliierten in der Normandie und der Zusammenbruch der Ostfront sind hierbei häufig untersuchte Ereignisse. Doch der Zweite Weltkrieg verlief nicht nur an den Fronten und ebenso wenig waren Strategien und Taktiken der jeweiligen politischen und militärischen Befehlshaber die einzige Grundlage der Kriegsgeschehnisse.
Tagungsbericht
War, Loyalty, and Trauma in Ireland, 1914-1927
Von: 
Justin Dolan Stover
War poster. It shows Irish Parliamentary Party leader John Redmond. It refers to his speech at Woodenbridge, Co. Wexford, where he called for Irishmen to go "wherever the firing line extends" during the Great War. The speech was used by Irish nationalists as a recruiting cry, and by radical factions as proof that Ireland was simply a recruiting ground for the war effort.
This paper explores definitions and examples of loyalty and treason in Ireland during the Great War, Irish Revolution, and early Irish Free State period. Loyalty informed many seemingly divergent outlooks and actions in Ireland throughout this turbulent age, from collective enlistment in the British Armed forces to the perpetration of paramilitary violence within the Irish Republican Army. Further shifts in what was already a fluid nationalist loyalty standard produced a variety of traumas in Irish society, particularly amongst those who fell outside newly refined standards of republican loyalty. The individual and collective experiences of two distinct, yet connected groups - anti-Treaty Irish republicans and Irish veterans of the Great War - are explored here.
Aufsatz
Retracing the history of an association dedicated to nervously disabled veterans of the Great War
Von: 
Marie Derrien
For some years now, research about the psychological effects of the First World War has multiplied. In France, interest in this subject is more recent than in the other countries involved in the war but fresh works have started filling this historiographic void. Nevertheless, we still know very little about what became of mentally ill soldiers once they were discharged or after the armistice was signed. In an attempt to give some answers to this question, this article retraces the history of a French association dedicated to the care and the reintegration of nervously disabled veterans. Founded in 1917 by Marguerite Hérold, it was called "L’Assistance aux Blessés Nerveux de la Guerre" (A.B.N.G.).
Aufsatz
Ein neues Museum am Ort des ehemaligen SS-Sammellagers Mecheln in Belgien
Von: 
Jakob Müller
Innenhof der Kaserne, aufgenommen im Jahr 1942

Die 80 000-Einwohnerstadt Mecheln, international auch unter dem Namen Mechelen bekannt, liegt zwischen den belgischen Großstädten Brüssel und Antwerpen, wo zu Beginn der deutschen Besatzung 1940 mit Abstand die meisten Juden in Belgien lebten. Aufgrund dieser verkehrsgünstigen Lage wurde hier im Sommer 1942 das SS-Sammellager Mecheln eingerichtet, das den Deutschen als Durchgangslager für die Deportation von mehr als 25 000 Juden und 352 Roma nach Auschwitz-Birkenau diente. Die meisten wurden dort direkt nach ihrer Ankunft vergast, nur etwa 1200 überlebten.

Exkursionsbericht

Zweiter Weltkrieg; Schlachtfeldarchäologie

Von: 
Lars Beißwenger
Nördlich der schottischen Stadt Stirling ragt ein aus der Ferne gut sichtbarer Turm vom höchsten Punkt des Basaltberges Abbey Craig empor. Von Stirling Castle aus betrachtet, erstreckt sich dahinter die Ochils genannte Hügelkette, die dem Betrachter eine gewisse Ahnung der rauen und wilden Landschaft der Highlands vermittelt. Von der Spitze dieses 67 Meter hohen Turms, der im sogenannten schottischen Baronialstil gehalten ist, kann man sieben historische Schlachtfelder überblicken.
Miszelle
Von: 
Michael Fröhlich
Unterschriften unter der Konvention von Tauroggen
Vielen Werken, die zu den Jubiläen der Befreiungskriege 1813/15 (1913/1963/2013) erschienen, ist gemein, dass sie die Konvention von Tauroggen vom 30. Dezember 1812 häufig auf nur wenigen Seiten abhandeln. Eine meist oberflächliche Darstellung machte es Historikern, aber auch Ideologen jeglicher politischer Couleur einfach, die Konvention in ihrem Sinne zu deuten.
Aufsatz
Zwei aktuelle Beispiele für den Umgang mit Bildern
Von: 
Markus Pöhlmann
Logo der Serie "Der Krieg daheim" (Süddeutsche Zeitung vom 9./10.08.2014)

Dass die kollektive Erinnerung an den Ersten Weltkrieg in Deutschland schwächer ausgeprägt ist als etwa in Großbritannien, kann als ausgemacht gelten. Als der 100. Jahrestag des Kriegsbeginns seine Schatten vorauswarf, bestand bei Historikern und Medienleuten durchaus Unklarheit darüber, welche Ausprägung und Intensität das Gedenken hierzulande annehmen würde. Als Zwischenfazit lässt sich aber schon im August 2014 sagen, dass die Wahrnehmung des Ereignisses breit und vielfältig ist.

Miszelle
Von: 
Andreas R. Hofmann
Bleyer - Auf gegen Napoleon!

Eine Welle der nationalen Begeisterung fegte nach jahrelanger Demütigung unter fremder Besatzung die französische Herrschaft über Kontinentaleuropa hinweg und bereitete dem napoleonischen Traum vom Grand Empire ein Ende. Dieses Bild der Befreiungskriege war ein Mythos der Historiographie, der sich bis weit in das 20. Jahrhundert halten konnte.

Buchbesprechung
Von: 
Franziska Zaugg
Ein Bunker in der Nähe von Përrenjas an der albanisch-mazedonischen Grenze

Ursprünglich sollte dieser Reisebericht zu „militärhistorischen Erinnerungsorten Albaniens“ von den letzten Tagen deutscher Besatzung in Albanien erzählen, von den Rückzugskämpfen Richtung Bosnien und vom deutschen Soldatenfriedhof im grossen Stadtpark von Tirana. Zudem sollte er die Frage aufwerfen, ob ein solcher Friedhof gerechtfertigt sei. Erst als sich Albanien in den 1990er Jahren gegenüber Europa wieder zu öffnen begann, kam 1994 ein Kriegsgräberabkommen zwischen Deutschland und Albanien zustande.

Miszelle

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