Vier Thesen zur Mobilität von Soldaten und Kombattanten in der Neuzeit
Von:
Christoph Nübel
"Krieg, Militär und Mobilität" lautete der Titel der diesjährigen Jahrestagung des Arbeitskreises Militärgeschichte. Am Ende der Konferenz herrschte Einigkeit darüber, dass es angesichts der Vielfalt der beobachteten Phänomene und Befunde schwierig sein würde, die Grundstrukturen des Themenfeldes zu bestimmen. Dieser Beitrag stellt vier Thesen zur Diskussion, mit denen sich einige der in den Tagungsvorträgen ausgelegten Fäden bündeln lassen und die als Ausgangspunkt für weitere Forschungen dienen können.
Jahrestagung des Arbeitskreises Militärgeschichte (AKM) in Kooperation mit dem Institut für Migration und interkulturelle Studien (IMIS), 20. bis 22. September 2012, Osnabrück
Von:
Klaas Voß
Soldaten gehören in Kriegs- und Friedenszeiten zu den mobilsten Gruppen einer Gesellschaft. Welche Folgen haben Mobilität und Migration? Über welche Erfahrungen berichten die Soldaten? Wie verändert sich ihre Identität? Fragen, denen sich die diesjährige Jahrestagung des Arbeitskreises Militärgeschichte e.V. "Krieg, Militär und Mobilität von der Antike bis in die Gegenwart" widmete.
Anlässlich der Jahrestagung 2012 des Arbeitskreises Militärgeschichte e. V. in Osnabrück wurde am 21. September 2012 zum siebten Mal der Wilhelm-Deist-Preis für Militärgeschichte verliehen. Ausgezeichnet wurde Christian Kretschmer für eine 2012 am Historischen Seminar der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg eingereichte Magisterarbeit mit dem Titel "'Umlegen, umlegen, es gibt keine Gefangenen!' Die Radikalisierung des deutschen Kriegsgefangenenwesens und die 'Mühlviertler Hasenjagd' im Frühjahr 1945". Der Wilhelm-Deist-Preis ist mit € 500,00 dotiert.
Zum Start des Portals lassen eine Reihe prominenter Vertreter des Fachs die Entwicklung der Militärgeschichtsschreibung im deutschsprachigen Raum Revue passieren und wagen den Ausblick in die Zukunft. Den Auftakt dieser Interviewfolge macht Prof. Dr. Stig Förster, Ordinarius für Neueste allgemeine Geschichte am Historischen Institut der Universität Bern und Erster Vorsitzender des Arbeitskreises Militärgeschichte e.V.
Eine neue Dauerausstellung zur Erfahrungsdimension des Ersten Weltkrieges
Von:
Marina Scheiff
Das "In Flanders Fields Museum", das seinen Namen dem englischsprachigen Gedicht aus dem Jahre 1915 von John McCrae zu verdanken hat, eröffnete im Juni 2012 neu. Im Mittelpunkt der multimedial gestalteten neuen Dauerausstellung stehen die Erfahrungen und persönlichen Geschichten der Zeitgenossen des Ersten Weltkrieges.
Am Vorabend des Ersten Weltkrieges durchzogen mehr als 58.000 km Schienennetz das Deutsche Reich, mehr als doppelt soviel wie 1870. Um dieses Netz im Falle eines feindlichen Einbruches zerstören zu können, erhielten bis Sommer 1914 über 900 Eisenbahnbrücken im Deutschen Reich vorbereitete Minenanlagen. Davon wiesen etwa 70 Eisenbahnbrücken zusätzlich Anlagen zum fortifikatorischen Schutz der Brückenwiderlager auf.
Philipp Witkops „Kriegsbriefe gefallener Studenten“ geben einen Einblick in das Verhältnis junger Studenten zur Literatur angesichts einer physischen wie psychischen Ausnahmebelastung. Sie geben eine Ahnung davon, wie die jungen Soldaten Schrecken und Tristesse des Kriegsalltags mit dem geistigen Erbe ihres bisherigen Studiums bzw. ihrer privaten Lektüre verwalten – exemplarisch zugespitzt anhand ihrer Reflexionen über Poesie und Prosa in Konfrontation mit den Kriegserlebnissen.
Der frühe Kalte Krieg war eine Blütephase des "Crystal Gazing", der militärischen Futurologie in den Militärzeitschriften des Vereinigten Königreichs. Der erste Atomwaffeneinsatz 1945 stürzte die britischen Militäreliten (und nicht sie allein) in erhebliche Verunsicherung, bedeutete er doch, dass sie sich fortan auf einen Krieg vorbereiten mussten, von dem sie nur eines gewiss wussten: dass er in fast jeder Hinsicht völlig anders sein würde als der letzte. Diese Erkenntnis lud für Jahrzehnte zu erregten Debatten über die Gestalt des kommenden Krieges ein, in denen nicht selten die Existenzberechtigung ganzer Waffengattungen, ja Teilstreitkräfte in Frage gestellt wurde.
Die Serie „Hearts of Iron“(HoI) ist ein Klassiker unter den Strategiespielen, die sich des Zweiten Weltkriegs als Handlungsrahmen angenommen haben. Wie bereits Heiko Brendel beschrieb, sind Spiele dieser Entwicklerschmiede an der Schnittstelle zwischen kontrafaktischem, aber geschichtsnahem Spiel und historischer Simulation angesiedelt.„HoI“ stellt dabei eines der dichtesten und historisch ‚genauesten’ Strategiespiele zum Zweiten Weltkrieg dar.
Das UROP-Projekt 188: „Ihre Erinnerung ist Ihre Wahrheit“ an der RWTH Aachen
Von:
Peter M. Quadflieg und Anna Hissel
Seit 2008 bietet die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen im Zuge der Exzellenzinitiative das Undergraduate Research Opportunities Program (UROP) an. Studierenden wird dadurch die Möglichkeit gegeben, bereits während ihres Studiums Einblicke in die Forschungspraxis der von ihnen studierten Disziplinen zu erhalten (Nähere Informationen unter www.rwth-aachen.de/urop). In diesem Rahmen initiierten Peter M. Quadflieg und Dr. René Rohrkamp vom Lehr-und Forschungsgebiet Wirtschafts- und Sozialgeschichte der RWTH (Univ. Prof. Dr. phil. Paul Thomes) zum Sommersemester 2009 das UROP-Projekt 188