Vom 25. bis 27. September 2024 fand an der Paris Lodron Universität Salzburg die internationale Konferenz „Churches and Religion in the Cold War“ statt. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Fachbereich Bibelwissenschaft und Kirchengeschichte der Universität Salzburg und vom „Religion and Cold War Network“ (ReCoNet). Die Leitung lag bei zwei ReCoNet-Mitgliedern: ROLAND CERNY-WERNER (Salzburg) und KATHARINA KUNTER (Helsinki). Als Sponsoren fungierten Stadt und Land Salzburg, die Erzdiözese Salzburg und die Organisation „Pro Oriente“. Diese Organisation ist als Fördergeber besonders hervorzustreichen, weil „Pro Oriente“ bereits während des Kalten Krieges Vermittlungsarbeit über den Eisernen Vorhang hinweg leistete.
Zwischen dem 11. und dem 13. September 2024 fand im Kongresshotel Potsdam die diesjährige Internationale Tagung der Militärgeschichte (ITMG) statt mit dem Thema Streitkräfte zwischen den Weltkriegen: Erfahrungen und Erwartungen in der nationalen und transnationalen Diskussion. Dabei wurde der Fokus auf eine trans- und internationale Perspektive gelegt, um eine Diskussion über den nationalen Kontext hinaus zu ermöglichen.
Das Bundesministerium der Verteidigung in der Geschichte westdeutscher Staatlichkeit (Potsdam, 21./22.03.2024)
Von:
Nils Dirk
Eine umfassende und tiefgehende Analyse des Bundesministeriums der Verteidigung (BMVg) im Rahmen der jüngeren Behördenforschung steht noch aus. Vor diesem Hintergrund fand ein Workshop am ZMSBw statt, um verschiedene Perspektiven und Ansätze aufzugreifen und zu diskutieren. Der Quellenbegriff „Pentabonn“ aus den 1960er Jahren verweist auf die notwendige, internationale Perspektive der Forschung in Hinsicht auf die Untersuchung der behördlichen „Blackbox“ Bundesministerium der Verteidigung. Hinter diesem Vorhang versteckt sich eine Reihe grundlegender Forschungsfragen, welche die Bearbeitung dieses Forschungsdesiderates mit sich bringt.
Die 2020er-Jahre sind geprägt durch eine militärische Zeitenwende: den Rückzügen aus Afghanistan 2021 und Mali 2023 sowie der Rückkehr des Krieges nach Europa 2022. Mit dem Begriff Zeitenwende waren jedoch schon dreißig Jahre zuvor die Ereignisse der Jahre 1989/90 umschrieben worden. Mithilfe von Vorträgen und der Einbindung von Zeitzeugen präsentierte die Tagung Nach dem »Sieg«? Deutsche Sicherheitspolitik und die Bundeswehr nach dem Ende des Kalten Krieges 1990–1994 des Forschungsbereichs Einsatz des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw) erste aktengestützte Ergebnisse der Zeitenwende am Ende des Kalten Krieges.
Millionen von Angehörigen der Roten Armee gerieten während des Zweiten Weltkriegs in deutsche Kriegsgefangenschaft. Mehreren Tausend gelang die Flucht in die Schweiz. Sie spielten bei der Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen der Schweiz und der Sowjetunion eine zentrale Rolle. In der Sowjetunion wiederum waren die (ehemaligen) Kriegsgefangenen mit dem kollektiven Vorwurf des Verrats konfrontiert. Der Workshop diskutierte Kriegsgefangenschaft, schweizerische Internierungspraxis und Fragen der Repatriierung in ihrer Verflechtung.
Gewalt – ein Phänomen, das unsere Welt prägt, dabei aber so wandelbar und schwer greifbar ist, wie der Begriff selbst. Passend dazu wählte die diesjährige Internationale Tagung für Militärgeschichte das Chamäleon zu ihrem Motto-Tier. Dem preußischen Militärtheoretiker Clausewitz zufolge gleiche der Krieg nämlich einem „wahre[n] Chamäleon“. Die Veranstaltung widmete sich dabei der Zeitlichkeit der Gewalt in all ihren Erscheinungsformen.
The Cold War affected all points on the global compass, not just East and West, but also North and South. The clash between rival capitalist and communist systems showed how the world was at odds with its future in the wake of the Second World War and impacted all walks of life from governance to popular culture. Though war never officially broke out between the Western and Eastern Blocs, many of the wars across world in the second half of the twentieth century bore some link to the Cold War.
Unter dem Titel „Emotionen im Krieg – Krieg der Emotionen“ befasste sich vom 20.–21.04.2023 ein von der Hamburger Forschungsgruppe „Gewalt-Zeiten“ organisierter Workshop mit der Frage, welche Bedeutung Emotionen für die Ausgestaltung kriegerischer Konflikte und der in ihnen verübten Gewaltpraktiken haben und wie die in den Quellen vorgenommenen Darstellungen von Emotionen in Kriegen historisch zu kontextualisieren sind.
Deutsche Streitkräfte zwischen Enttechnisierung und Innovationsdruck (Potsdam, 24./25.05.2023)
Von:
Victor Marnetté
Einerseits war die Reichswehr eine Armee, die sich im Rahmen des Versailler Vertrags in einem Spannungsfeld zwischen einer vorgeschriebenen „Enttechnisierung“ und andererseits einem hohen „Innovationsdruck“ durch die deutsche militärische und politische Führung bewegte. Dieses Spannungsfeld möglichst breit zu betrachten, war Thema eines vom Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw) veranstalteten zweitägigen Workshops in Potsdam.
Der Einsatz von Kriegsgefangenen sowie Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern in der deutschen Kriegswirtschaft wurde lange Zeit von der Forschung nicht wahrgenommen. Erst in den 1990ern Jahren – im Zuge der Entschädigungsdebatte – setzte eine verstärkte Aufarbeitung dieses Aspektes der Geschichte des „Dritten Reichs“ ein, woran sich auch die Bezirksheimatpflege Schwaben in den vergangenen Jahrzehnten beteiligte. Im Rahmen der Neugestaltung des Erinnerungsortes in Memmingen setzte ein verstärktes Interesse an der Geschichte des Stammlagers (Stalag) VII B ein.