Gesellschaft

Die Verteidigung von deutschen Kriegsverbrechern vor alliierten Militärgerichten durch britische Offiziere (Dissertation)
Von: 
Margaretha Bauer
Prozessort Bergen-Belsen-Prozess, vormals Turnhalle Lüneburg (Foto: Wilkes (Sgt) No 5 Army Film and Photographic Unit)

Unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs fand eine Reihe von alliierten Prozessen gegen deutsche Kriegsverbrecher statt. Bereits wenige Monate nach Kriegsende begannen sowohl Amerikaner wie auch Briten in ihren Besatzungszonen in Deutschland verschiedene KZ-, Flieger- und U-Bootprozesse durchzuführen. Unter britischem Militärrecht wurden zwischen 1945 und 1949 insgesamt mehr als 300 Gerichtsverfahren abgehalten. Das Dissertationsprojekt nimmt die Verteidigung dieser Angeklagten durch britische Offiziere vor alliierten Militärgerichten in den Blick.

Projektskizze

Auftragstaktik, Entwicklung der Streitkräfte und der Kriegsführung vom 18.-20. Jahrhundert, Zeitalter der Weltkriege, Zuger Kulturgeschichte

Der Mythos des Partisanen
Von: 
Martin Rink
Das Bild zeigt das Konterfei Schills
Wenn es einen Archetypen des "deutschen Partisanen" gibt, dann Ferdinand von Schill. Im preußischen Katastrophenwinter 1806/07 trat er mit der Bildung eines Freikorps hervor und avancierte rasch zum Publikumsliebling. 1809 desertierte er mit seinem gesamten Regiment, um die Bevölkerung für einen Volksaufstand zum Kampf gegen Napoleon anzustacheln. Einen Monat später scheiterte er, verlor sein Leben - und avancierte zum Helden. Mit Schill verbanden sich fortan nationale Mythen. Fortan wurde er von verschiedenen Gruppen verehrt. In der Tat: Schill blieb schillernd.
Aufsatz
Interview mit Rudolf Jaun (Zürich)
Von: 
Rudolf Jaun
Prof. Dr. Rudolf Jaun
Zum Start des Portals Militärgeschichte lassen prominente Vertreter des Fachs die bisherige Entwicklung der Militärgeschichtsschreibung im deutschsprachigen Raum Revue passieren und zeigen Forschungsperspektiven für die Zukunft auf. Die Interviewfolge wird mit Prof. Dr. Rudolf Jaun fortgesetzt. Seit 2003 ist er Titularprofessor für Geschichte der Neuzeit und Militärgeschichte am Historischen Seminar der Universität Zürich. Verfolgen Sie die Entwicklung der deutschsprachigen Militärgeschichtsschreibung aus Schweizer Sicht.
Interview
Die Tendenz zum totalen Krieg, 1792-1945
Von: 
Stig Förster
Das Bild zeigt den Blick aus der Bugkanzel einer He 111.
Schon im 19. Jahrhundert finden sich Beispiele für eine entgrenzte Kriegführung. In den beiden Weltkriegen wurde die Tendenz zur Totalisierung des Krieges unübersehbar. Der Wunsch nach totaler Sicherheit führte dazu, dass im Krieg die Trennlinien zwischen Kombattanten und Zivilisten verwischt wurden. Die Folge war die totale Unsicherheit.
Aufsatz

Republik Venedig, besonders ihre Überseegebiete ("Golfo di Venezia", Westbalkan, Seeherrschaft in der Adria), Sozial- und Wirtschaftsgeschichte des venezianischen Dalmatiens in der frühen Neuzeit (1409-1797); Aufstieg der Habsburgermonarchie zur Großmacht ("Österreichs Heldenzeitalter"), Verdichtung vormoderner Staatlichkeit am Beispiel Böhmens bzw. Österreichs; Militärgeschichte der frühen Neuzeit, besonders der Republik Venedig bzw. der Habsburgermonarchie

Gesellschafts- und Gewaltgeschichte des Nationalsozialismus, Geschichte des Zweiten Weltkriegs, Umgang mit der NS-Vergangenheit nach 1945, Unternehmensgeschichte

Rechts- und Verfassungsgeschichte, politische Systeme, Justiz, Strafverfolgung

Justizielle Aufarbeitung von Genozid- und Kriegsverbrechen, alliierte Militärgerichtsprozesse, Verteidigung deutscher Kriegsverbrecher, britische Besatzungspolitik, Systemtransformation Westdeutschlands nach 1945

Literaturgeschichte, Erinnerung und Gedächtnis, Ethik, Moral und Wertevorstellungen

 

Deutsche Einigungskriege; Deutsches Kaiserreich; Erster Weltkrieg

politische Ideengeschichte und Kulturgeschichte, besonders zu Nationalismus und zivil-militärischen Beziehungen; Militärgeschichte; Geopolitik; Europaideen

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