Europa (allg.)

Kolonialismus, Söldnertum, Gewalt 1831-1962
Von: 
Margaretha Bauer
Christian Koller. Die Fremdenlegion

Die französische Fremdenlegion als eine Nationen und Kulturkreise umspannende Söldnerarmee stand spätestens seit Beginn des 20. Jahrhunderts immer wieder im Fokus der Öffentlichkeit. Eine wahre Flut von Autobiografien, Erinnerungsschriften, Filmen und mehr oder weniger interessensgeleiteten Berichterstattungen ist seither erschienen und führte zu einer "langen medialen Omnipräsenz der Fremdenlegion" (S. 52).

Buchbesprechung
Von: 
Irina Renz
Abbildung 1: Italienische Fassung eines von Gabriele D’Annunzio verfassten und über Wien abgeworfenen Flugblatts (BfZ, Signatur 1_050_002)

Flugblätter dienten im Ersten Weltkrieg einer aggressiven Kommunikationspolitik. Während des Krieges steigerte sich die Effizienz ihrer Produktion wie auch ihrer Verbreitungsmethoden. Die Bibliothek für Zeitgeschichte in der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart verfügt über eine repräsentative Sammlung dieser Medienart .

Miszelle

Militär- und Sozialgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts (insb. Zeitalter der Weltkriege), Endphase des Zweiten Weltkriegs, Kriegsgefangenenforschung, Reeducation, Kampfkommandanten, Wehrmacht im Ostkrieg, Literatur und Kultur im Krieg, Besatzung der britischen Kanalinseln im Zweiten Weltkrieg;

Von: 
Katharina Straub
Mitglieder des VBGO legen Überreste von zwei Rotarmisten frei (Quelle: K.Straub)
Auch knapp siebzig Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs werden noch immer tausende von Kriegstoten auf ehemaligen Schlachtfeldern vermisst. Der Verein zur Bergung Gefallener in Osteuropa e.V. (VBGO) hat sich zur Aufgabe gemacht, diese Vermissten zu bergen; im Mai 2014 war der Verein zum neunten Mal in Klessin an der Oder im Einsatz.
Miszelle
Von: 
Michael Fröhlich
Unterschriften unter der Konvention von Tauroggen
Vielen Werken, die zu den Jubiläen der Befreiungskriege 1813/15 (1913/1963/2013) erschienen, ist gemein, dass sie die Konvention von Tauroggen vom 30. Dezember 1812 häufig auf nur wenigen Seiten abhandeln. Eine meist oberflächliche Darstellung machte es Historikern, aber auch Ideologen jeglicher politischer Couleur einfach, die Konvention in ihrem Sinne zu deuten.
Aufsatz
Zwei aktuelle Beispiele für den Umgang mit Bildern
Von: 
Markus Pöhlmann
Logo der Serie "Der Krieg daheim" (Süddeutsche Zeitung vom 9./10.08.2014)

Dass die kollektive Erinnerung an den Ersten Weltkrieg in Deutschland schwächer ausgeprägt ist als etwa in Großbritannien, kann als ausgemacht gelten. Als der 100. Jahrestag des Kriegsbeginns seine Schatten vorauswarf, bestand bei Historikern und Medienleuten durchaus Unklarheit darüber, welche Ausprägung und Intensität das Gedenken hierzulande annehmen würde. Als Zwischenfazit lässt sich aber schon im August 2014 sagen, dass die Wahrnehmung des Ereignisses breit und vielfältig ist.

Miszelle
Barbara Tuchmans Klassiker über die Anfänge des Ersten Weltkrieges
Von: 
Bernd Greiner
Cover Tuchman, Ausgabe 2013
Das 1962 publizierte Buch von Barbara Tuchman ist aus zweierlei Gründen noch immer lesenswert: Es verweist auf langfristige Verwerfungen des Ersten Weltkrieges und zeigt die Unschärfe vieler aktueller Publikationen zum Thema. Im Zentrum des Buches stehen die übersteigerte Angst vor einer Entwertung militärischer Machtmittel; die nicht minder maßlose Sorge vor dem Verlust politischer Glaubwürdigkeit; und schließlich der Unwille oder die Unfähigkeit, einen einmal eingeschlagenen Kurs trotz erkennbar ruinöser Kosten zu korrigieren. Damit wird das Jahr 1914 als Fluchtpunkt markiert: einerseits als Kulmination weit in das 19. Jahrhundert zurückreichender Traditionslinien, andererseits als Ursprung von Konstellationen, die auch ein Jahrhundert später noch für Irritationen sorgen.
Miszelle

Neuzeithistoriker für Militärgeschichte 1789 bis zur Gegenwart mit Schwerpunkt Zweiter Weltkrieg.

B.A.-Arbeit: Keine Soldaten wie andere auch. Franzosen in der Waffen-SS.

M.A.-Arbeit: Gigantomanie und Missmanagement im deutschen Panzerbau 1941-1945. Eine Fallstudie anhand des Panzerkampfwagens „Maus“.

Forschungsinteressen:
Archivwissenschaften
Brüche und Kontinuitäten im Übergang der Herrschaftssysteme in Deutschland.
Die historische Biographie als Mittel der sozialgeschichtlichen Forschung.
Geschichte der BeNeLux-Staaten im 19. und 20. Jahrhundert.
Geschichte des Gebiets der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens (DG).
Wirtschaftsgeschichte der deutschen Besatzungsgebiete in Westeuropa.
Außen- und Außenhandelsgeschichte des „Dritten Reiches“.

Zu Methode und Intention der Darstellung bei Polybios und Schlieffen
Von: 
Benjamin S. Kolb
Lebendige Rezeption. 1oz Silber-Gedenkmünze zur Schlacht von Cannae, Perth 2009
Hannibal – Alpen – Elefanten – Cannae. Durch diese Schlüsselbegriffe wird die karthagische Invasion Italiens im II. Punischen Krieg seit nunmehr über 2.200 Jahren im kollektiven Gedächtnis erhalten. Ein kritischer Blick auf die etablierte Meistererzählung zur gewaltigen Schlacht von Cannae im Jahre 216 v. Chr. offenbart allerdings erhebliche Quellenprobleme. Der Beitrag untersucht zunächst die antike Literalität sowie Intention bei Polybios und analysiert ausgehend von diesen Befunden mit Schlieffens Cannae-Interpretation einen modernen Rezeptionsstrang.
Aufsatz

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