20. Jahrhundert (allg.)

Die Reichswehr und die pragmatische Annäherung an die Republik 1919/20 – III. Teil: „Neue Forschungen zur Reichswehr“
Von: 
Peter Keller
Abbildung 1: General Walther Reinhardt (1872–1930) (Hauptstaatsarchiv Stuttgart M 703 R190N10)

Die Reichswehr hat in der populären Meinung nicht den besten Ruf. Landläufig gilt sie bis heute als „Staat im Staate“. Tatsächlich gibt es viele Befunde, die dieses Urteil in der ein oder anderen Weise stützen. Aber war es der Reichswehr wirklich von vorneherein in die Wiege gelegt, ein Fremdkörper in der Weimarer Republik zu bleiben?

Aufsatz
Militär. Geschichte. Geschlecht. (Potsdam, 16.–18.11.2022)
Von: 
Folke Wulf

Vom 16. bis 18. November fand die Tagung „Der Krieg hat kein Geschlecht, das Militär schon? Militär. Geschichte. Geschlecht.“ am Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw) in Potsdam statt. Mit dieser Tagung legte das Zentrum erstmals den Fokus auf den in der Militärgeschichtsforschung bisher unterrepräsentierten Themenkomplex Geschlecht. Diese in der sonstigen Geschichtswissenschaft inzwischen etablierte Kategorie wurde auf der Tagung vielfältig und mit einer Variation an wissenschaftlichen Zugängen aufgezeigt. Ziel war es, nicht nur den aktuellen Forschungsstand zu diskutieren, sondern auch Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen unterschiedlichster Forschungsdisziplinen ein Forum zu bieten, ihre Perspektiven und methodischen Ansätze auf das Themenfeld anzuwenden.

Tagungsbericht
Versuche der Bindung der Reichswehr an die Weimarer Republik in den Jahren 1919 bis 1921 – II. Teil: „Neue Forschungen zur Reichswehr“
Von: 
Christian Lübcke

Auch nach über 100 Jahren tut sich die militärgeschichtliche Forschung noch immer schwer mit der Aufarbeitung und Bewertung des Kieler Matrosenaufstandes und der Novemberrevolution von 1918. So tief die Novemberrevolution in die Entwicklung des Deutschen Reiches auch eingriff (etwa durch Abschaffung der Monarchie und den Wandel zur Republik), so wenig ist über die militärischen Hauptakteure von 1918 heute wirklich bekannt.

Aufsatz
I. Teil: „Neue Forschungen zur Reichswehr“
Von: 
Dennis Werberg/Pierre Köckert

„Dieses Handbuch […] zeigt, daß der Stand der Forschung etwas prekärer ist als es die Geschlossenheit der Darstellungen und die Fülle der Studien über die Reichswehr ahnen lässt.“

Aufsatz
Von: 
Jannes Bergmann/Paul Fröhlich/Wencke Meteling

„Die Streitkräfte der Weimarer Republik“ – Unter diesem Titel veranstaltete das Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw) am 1. Juni 2022 einen Workshop in Potsdam, dessen Ergebnisse der vorliegende Themenschwerpunkt präsentiert. Auf dem Workshop wurden einerseits grundlegende Forschungsbefunde, die teilweise bereits mehrere Jahrzehnte Bestand haben, kritisch reflektiert oder sogar einer Revision unterzogen; andererseits – und darauf aufbauend – wurden neue Perspektiven auf militärische Organisation, Militär und Politik, operative Praxis sowie Militär und Geschlecht vorgestellt.

Miszelle
Von: 
Alexander Reineke

Die theoretische Leistungsfähigkeit eines Heeres im Frieden unterscheidet sich immer von der praktischen Leistung im Krieg. Warum ist das so? Dieses Dissertationsprojekt beschäftigt sich mit der U.S. Army in Friedenszeiten und den strukturellen Kräften, denen die Army im 20. Jahrhundert unterworfen war.

Projektskizze

Geschichte des ATF; Amerikanische Bundespolizeien; Military Intelligence; Amerikanische Militärgeschichte, Formierung von Spezialeinheiten

Historische und globale Perspektiven auf den Kriegsschauplatz Asien
Von: 
Kerstin von Lingen/Takuma Melber

Die AKM-Jahrestagung 2022 widmet sich in breiter historischer und geographischer Perspektive dem Kriegsschauplatz Asien.

Miszelle

Critical Heritage Studies; Kulturgeschichte; Museumsgeschichte;

Homosexualität und sexuelle Gewalt in den Armeen Österreich-Ungarns 1900–1918
Von: 
Daniel Gunz

Gleichgeschlechtlich begehrende Menschen sind und waren in allen Gesellschaftsschichten zu finden, in Zivil wie auch im Militär. Das Zusammenleben vieler Männer in einem homosozialen Raum, wie es Armeen waren, vereinfachten homosexuelle Kontakte. Die hierarchische Struktur des Militärs konnte allerdings auch zum Missbrauch der mit dem Dienstrang verliehenen Autorität führen, was sich innerhalb des Dissertationsprojekts durch die Untersuchung von Fällen sexueller Gewalt äußert.

Projektskizze

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