Forschungsstand
Zur Schlacht um Budapest1 bzw. zu verschiedenen Teilaspekten2 der Belagerung sind mehrere wissenschaftliche Bücher erschienen. Es liegen auch Divisionsgeschichten3 vor, wobei aber gerade die Abschnitte über die Zeit nach November 1944 sehr spärlich sind. Abgesehen von zahlreichen Werken der Erinnerungsliteratur4 gibt es über die Verbände und selbstständigen Einheiten unterhalb der Divisionsebene keine wissenschaftliche Literatur.
Die Aktenlage zur Schlacht um Budapest ist sehr asymmetrisch. Während die sowjetischen Kriegstagebücher ab Regimentsebene zur Verfügung stehen und auch im Internet eingesehen werden können5, gibt es von der deutschen und ungarischen Seite nur Akten der höheren Stäbe, die außerhalb von Budapest eingesetzt worden waren6. Die Akten der in Budapest eingekesselten Truppen gingen fast restlos verloren. Nur das Kriegstagebuch der 10. ungarischen Infanteriedivision und einige Blätter aus dem Schriftverkehr der Kampfgruppe Dörner sind erhalten7.
Diese Aktenlage kann aber durch die Bestände der früheren Wehrmacht-Auskunftstelle (heute Deutsche Dienststelle, im folgenden WASt) einigermaßen ergänzt werden – wenn man die Stellenbesetzung der zu untersuchenden Truppenteile kennt. Ein Teil der Stellenbesetzungslisten sind ebenfalls in der WASt auffindbar. Die WASt beherbergt auch zahlreiche Abwicklungsakten von zerschlagenen Truppenteilen. Diese sind noch während des Krieges durch Rückkehrerberichte und sonstige Informationen entstanden8. Leider sind aber bezogen auf die Verbände in Budapest keine solchen Akten von Abwicklungsstäben bekannt. In der WASt sind verschiedene Einzelmeldungen aufzufinden und in einigen Fällen liegen nicht nur die Offiziers-Stellenbesetzungen, sondern liegt das komplette Personalverzeichnis der Truppenteile vor.
Durch Zufall entdeckte der Verfasser im Archiv der WASt eine Meldung der Beobachtungs-Abteilung (teilmot) 36, die am 5. März 1945 in Ödenburg/Sopron verfasst wurde9. In dieser Meldung protokollierten fünf Soldaten das Schicksal von 179 anderen Kameraden. Das Dokument blieb nur durch Zufall erhalten. Ein Soldat bewahrte ein Exemplar auf und schaffte es, das Schriftstück selbst während der Kriegsgefangenschaft zu verstecken, was gar nicht so einfach war (25 DIN A4-Seiten!), und lieferte es bei der WASt nach dem Krieg ab.
Anhand des Verzeichnisses waren also 184 Soldatenschicksale zu ermitteln. Dass dadurch fast alle Angehörigen des Verbands erfasst werden konnten, beweist sich auch dadurch, dass die 65 Köpfe zählende, in den 1950er Jahren angefertigte Vermisstenbildliste des Deutschen Roten Kreuzes keine neuen Personen aufführt10. In der Meldung vom 5. März 1945 sind alle später als vermisst gesuchten Personen enthalten. Das Vorhandensein eines kompletten Personenverzeichnisses erlaubt es uns, repräsentative statistische Aussagen über das Soldatenschicksal in Budapest zu treffen.
Die Bestände der WASt ermöglicht nicht nur die Klärung der Soldatenschicksale bis 1945, sondern meistens auch weit darüber hinaus. Das A und O der WASt ist die Zentralkartei, in der über 16 Millionen Karteikarten von Wehrmacht- und SS-Angehörigen11 auffindbar sind. Schon die Zahl zeigt, dass über die meisten Kriegsteilnehmer eine Z-Karteikarte angelegt worden war. Angesichts der Tatsache, dass die Personalakten der Offiziere und Berufsunteroffiziere nur teilweise erhalten sind und über die Mannschaften gar keine Personalakten angelegt worden waren, bilden diese Z-Karteikarten den wichtigsten Quellenbestand für Soldatenschicksale.
Theoretisch ist eine solche Karte während des Krieges dann ausgestellt worden, wenn der Betroffene ärztlich behandelt wurde oder verstarb bzw. vor dem Feind fiel. Bei Todesfällen wurde auch vermerkt, aufgrund welcher Dokumente der Tod feststellbar war. Teils sind diese Dokumente (z.B. Skizzen über Bestattungsort, Beschreibung des Todes, etc.) in der WASt ebenfalls enthalten. Auf die Z-Karteikarte wurden obligatorisch die Nummer der Erkennungsmarke und die Adresse der betroffenen Person eingetragen. Nach 1945 wurden diese Angaben zum größten Teil weiter ergänzt bzw. weitere Karteikarten über Vermisste oder Kriegsgefangene angelegt, was für die Forschung als besonderer Glücksfall gelten darf. Zu den nach 1945 aufgeführten Daten gehörten unter anderem alle Angaben über den Verbleib: Gerichtsbeschlüsse über Todeserklärungen, eidesstattliche Erklärungen zu Todeserklärungen, Meldungen aus sowjetischen oder anderen alliierten Kriegsgefangenenlagern inklusive Bestattungs- und Umbettungsmeldungen. Darüber hinaus sind auf den Karten auch eventuell beantragte Kriegsgefangenschaftsbeihilfen vermerkt. Das betraf allerdings nur diejenigen, die in die Westzone (also die spätere Bundesrepublik Deutschland) repatriiert worden sind. Auch die Anfragen von Staatsanwaltschaften sind auf den Z-Karteikarten vermerkt.
Die Z-Karteikarten stellen also rudimentäre Lebenslaufdaten dar, die mit weiteren Verweisen versehen sind. Anhand dieser Angaben können sehr viele, ansonsten kaum zu klärende Schicksale erforscht werden. Unsere Arbeit basiert größtenteils auf den 184 ausgewerteten Z-Karteikarten der Beobachtungs-Abteilung 3612.
Fragestellung
Die Schlacht um Budapest zählt zu den verheerendsten Stadtbelagerungen des Zweiten Weltkrieges. Sie wurde schon von Zeitgenossen mit Stalingrad verglichen und mit den 108 Tagen der sowjetischen "Budapest-Operation" ist sie auch die längste Stadtbelagerung nach Leningrad. Die sowjetische Statistik verzeichnet 320.082 Soldaten, 1766 Panzer und Sturmgeschütze, 4127 Artillerierohre und 293 Flugzeuge als unmittelbare Verluste in der Schlacht um Budapest. Die Verluste der deutsch-ungarischen Truppen betrugen ca. 137.000 Soldaten, wovon etwa die Hälfte als Gefallene verzeichnet werden musste.
Als die Verteidiger bereits unmittelbar vor der Kapitulation standen, gab der kommandierende General der deutschen Truppen in Budapest, Karl Pfeffer-Wildenbruch, einen Befehl zum Ausbruch aus der Stadt. Dieser Befehl löste ein Gemetzel aus, das selbst unter den Endkämpfen des Zweiten Weltkrieges als Extremfall angesehen werden muss. In weniger als fünf Tagen fielen in einem relativ kleinen Raum in den Vororten von Buda bzw. im Stadtkern mehr als 20.000 Soldaten. Von ihnen sind bisher nur 634 – also lediglich 3% (!) aufgefunden und teils identifiziert13. Dagegen waren die sowjetischen Verluste beim Ausbruch der deutschen Truppen verschwindend gering, ihr Verhältnis zu den deutschen Gefallenen betrug 2:100.
In und um Budapest sind mehrere hunderttausend Soldaten gefallen. Viele von ihnen hatten nicht einmal ein richtiges Grab: Sie werden zu der riesigen Gruppe der Vermissten gezählt. Was das Massensterben während einer Schlacht konkret bedeutet, ist schwer vorstellbar.
Diese Arbeit versucht anhand der hier erwähnten und bisher von der Forschung kaum ausgewerteten Quelle14, die Innenansichten des Krieges darzustellen. Darüber hinaus soll sie statistisch fundierte Zahlen zum Thema Sterben und Überleben in einer Kesselschlacht liefern. Da die Mehrheit der in Budapest eingesetzten deutschen Soldaten spurlos aus den Akten verschwand, wissen wir nichts über das Sterben und über den Verbleib der Einzelpersonen.
Im Folgenden versuche ich deshalb anhand eines relativ kleinen Verbands aufzuzeigen, wie über Sterben und Tod im Krieg berichtet wurde. Dabei gehe ich auch der Frage nach, wo, wie und wann die Verluste der Abteilung entstanden sind. Das kann nicht nur unser Wissen über eine wichtige Kesselschlacht des Zweiten Weltkriegs bereichern, sondern ebenso zum besseren Verständnis der Erlebnisse dieser Soldatengeneration beitragen.
Die Schlacht um Budapest
Die ungarische Hauptstadt ist während ihrer Geschichte nicht weniger als 16 Mal belagert worden. Von diesen Belagerungen war die Schlacht um die Jahreswende 1944/45 mit Abstand die verheerendste. Sowohl Hitler als auch Stalin maßen Budapest eine besondere Bedeutung zu. Für Hitler war die Behauptung der ungarischen Erdölfelder von oberster Priorität. Ungarn wurde ab Ende 1944 zum Hauptkriegsschauplatz, selbst der Verteidigung von Berlin wurde weniger Wichtigkeit beigemessen als der Verteidigung Transdanubiens. Für Stalin war die Eroberung von Budapest aus politischen Erwägungen wichtig. Seine Truppen hätten im Januar 1945 eigentlich schon Wien und im März bereits München erobert haben sollen. Diese Pläne wurden aber durch den Widerstand der deutsch-ungarischen Truppen in Ungarn vereitelt. Stalin wollte die "demokratische" ungarische Regierung schnellstmöglich in Budapest einsetzen, um damit auch die ungarische Bündnistreue an Deutschland nachhaltig zu schädigen. Die Eroberung der ungarischen Hauptstadt besaß also deshalb für die oberste sowjetische Führung gleichermaßen hohe Priorität.
Die erste sowjetische Offensive, die am 28. Oktober 1944 gegen Budapest gestartet worden war, erwies sich jedoch als Fiasko. Die 2. Ukrainische Front15 biss sich in den Verteidigungsstellungen fest, die in den südwestlichen Vororten der ungarischen Metropole angelegt waren. Die darauf folgenden Offensiven am 6. bzw. 20. Dezember vollendeten schließlich die Einkesselung von Budapest. Die Belagerung dauerte nach der Einschließung 52 Tage und endete erst am 13. Februar 1945 mit der vollständigen Eroberung der ungarischen Hauptstadt.
Von Beobachtern zu Kämpfern…
Die Beobachtungs-Abteilung 36 war schon einmal in Stalingrad komplett vernichtet worden16. Sie wurde aber während des Jahres 1943 neu aufgestellt. Etatmäßig zählte sie 505 Soldaten, die Gliederung sah eine Stabsbatterie, eine Vermessungs-, eine Lichtmess- und eine Schallmessbatterie vor. In Budapest verblieben etwa 200 Angehörige des Verbands und im März 1945 war es noch möglich, für 189 Soldaten Aussagen über den Verbleib zu treffen.
Die Beobachtungs-Abteilung 36 wurde ab November 1944 in den Vororten von Budapest eingesetzt. Sie erhielt bis Anfang 1945 nur artilleristische Aufgaben, ihre Angehörigen mussten also nicht mit Handfeuerwaffen in der vorderen Line kämpfen. Das wird auch dadurch bewiesen, dass wochenlang kaum blutige Verluste zu beklagen waren. Als rückwärtiger Truppenteil hatte man in den letzten Dezemberwochen sogar schöne Tage. Die Soldaten waren neben einer ungarndeutschen Siedlung einquartiert, bekamen Einladungen von den Einheimischen und berichteten in ihren Feldpostbriefen über die üppigen Mahlzeiten der ungarischen Bauern, an denen sie oft teilnehmen konnten17.
An Weihnachten 1944 wurde Budapest jedoch von der Roten Armee plötzlich eingekesselt und diese Idylle veränderte sich schlagartig. In wenigen Stunden musste die Einheit ihre Quartiere räumen und den Rückzug in die Stadt antreten. Ab Januar 1945, als die Situation noch ernster wurde, kam ein Teil der Abteilung in einer improvisierten Kampfgruppe zum Einsatz, andere wurden der ebenfalls in Budapest eingesetzten 22. SS-Kavalleriedivision als Ersatz zugeteilt. Oberleutnant Josef Küch, der erste Chef der Kampfgruppe der Abteilung, fiel durch Paksplitter am 2. Januar im Ortsteil Kőbánya bei der Porzellanfabrik. Er konnte noch am Folgetag auf dem improvisierten Soldatenfriedhof am Ostbahnhof ordentlich bestattet werden. Obergefreiter Willy Schmidt fiel am 8. Januar 1945 durch einen Pakvolltreffer, er wurde neben dem Stadtpark bestattet. Leutnant Martin Hallig, der zur 4. Batterie des SS-Artillerieregiments 22 abkommandiert worden war, wurde am 15. Januar 1945 leicht verwundet. Er kämpfte weiter und fiel zwei Tage später am Kleinen Ring durch Kopf- und Brustschuss. Sein Leichnam konnte wegen des Rückzugs nicht mehr geborgen werden.
Anfang Februar 1945 war mindestens eine kompaniestarke Kampfgruppe der Abteilung im Raum des Südbahnhofs im Einsatz, ein Dutzend der registrierten Toten fiel in diesem Raum. Leutnant Albrecht Vetter hatte noch die Ehre, an der Westseite des Erzherzog Josef Palais bestattet zu werden. Bis zum 11. Februar 1945 waren nicht weniger als 57 Mann der Abteilung verwundet (von 186!), also fast jeder Dritte. Als Vermisste zählte man aber nicht mehr als zehn. Vor dem Ausbruch waren nachweislich nur 14 Personen gefallen.
Über die Toten des Verbands gab es nur unvollständige Meldungen. Das IX. SS-Gebirgs-Korps (Kroaten) meldete in seinem Telegramm Nr. 185 vom 10. Februar 1945 alle Offiziersverluste18, die Mannschaftsverluste waren zehntäglich zu melden. In der Einkesselung wurde diese Vorschrift allerdings nicht mehr eingehalten.
Manche Soldaten wechselten während der Einkesselung den Truppenteil. Die Hintergründe dafür sind schwer zu rekonstruieren. Kameradschaftsverbindungen durch gemeinsame Einsätze oder Tatendrang konnten ein Hintergrund sein. Dabei muss man berücksichtigen, dass die Abteilung als solche wegen der Munitionsknappheit ab Januar 1945 eigentlich überflüssig wurde. Früher oder später kam jeder zum Infanterieeinsatz. Leutnant Werner Geipel meldete sich z.B. freiwillig bei einem Waffen-SS-Truppenteil bis zu seiner Verwundung Mitte Januar 1945.
Ausbruch aus Budapest
Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass der Befehl zum Ausbruch aus der Stadt am 11. Februar 1945 alle Soldaten der Einheit erreichte. Nur 12 Personen, die am Gellért-Berg eingesetzt waren, konnten nicht informiert werden. Bei 19 Soldaten gab es laut Meldung vom 5. März 1945 keine Beweise, dass sie informiert worden waren, bei 21 Soldaten waren die Berichterstatter sicher, dass sie wegen ihrer Verwundungen nicht marschfähig waren. Zusammengerechnet brachen beim Ausbruchsbefehl mit Sicherheit mindestens 95 Personen auf, von ihnen waren aber 34 verwundet (meistens am Kopf, an Hand und Fuß). Nur die Marschunfähigen blieben in den Lazaretten.
Die Überlebenden machten am 5. März 1945 über alle ihre Kameraden, ihre Dienststellen und Auszeichnungen umfangreiche Aussagen. In jedem Fall wurde auf die Stunde genau dokumentiert, wann der Betroffene zuletzt gesehen worden war. Dass die Zeitangaben der Berichterstattung so pünktlich waren, hängt damit zusammen, dass die Protokollierung kurz nach den Ereignissen stattfand und zu den Einzelpersonen meistens auch zwei Zeugen Aussagen tätigen konnten. Nur in einem Punkt waren die Protokolle ungenau: Die Ortsangaben waren meistens oberflächlich. Kein Wunder, wenn wir in Betracht ziehen, dass die Zeugen Budapest nicht gut kannten und während der Ereignisse keine Stadtpläne mit sich führten. Später, in den Wäldern westlich Budapests gab es nur wenige Bezugspunkte, die eine genaue Verortung ermöglicht hätten. In den Protokollen steht deshalb meistens nur so viel, dass der Betroffene beim "ersten russischen Panzergraben", "am Stadtrand von Buda", "beim zweiten russischen Sperriegel", "in der russischen Hauptkampflinie" (also im zsámbéker Becken, 1,5 km westlich der Linie Tök-Perbál) oder im Niemandsland zuletzt gesehen worden war.
Es ist erschütternd, dass bei nur fünf Fällen die genaue Bestattungsstelle identifizierbar war, obwohl 65 Personen als vermisst gemeldet wurden (daraus konnten später durch weitere Kameradenaussagen fünf als mit Sicherheit Gefallene identifiziert werden). In weiteren 20 bis 40 Fällen kann als wahrscheinlich angenommen werden, dass der Betroffene mangels Angehörigen nicht in die Vermisstenbildlisten aufgenommen worden war oder schon damals eidesstattliche Erklärungen zu seinem Tod vorgelegt wurden. Etwa 95% aller Gefallenen des Ausbruchs sind also bis heute nicht identifiziert und auch nicht aufgefunden. Nur in fünf Fällen haben wir Informationen darüber, dass die Abteilungsangehörigen nach ihrer Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft Integrationshilfe beantragt haben (die Abteilung wurde in Mainz aufgestellt, ihre Soldaten kamen also alle aus dem Raum der späteren Bundesrepublik Deutschland).
Aus den Aussagen geht nicht hervor, wann und wo die Soldaten der Einheit die Frontlinie in der Stadt überschritten. Was feststeht, ist nur, dass dies am Abend des 11. Februar mindestens 38 Personen gelang. Am Stadtrand von Buda, wo die zweite russische Sperrlinie angelegt worden war, wurde durch Pakvolltreffer dem schon früher an der Hand verwundeten Oberleutnant Ernst Jungmann das linke Bein abgerissen. Ein anderer Angehöriger der Einheit sagte aber am 7. Juli 1959 aus, dass Jungmann nach einem Sonderauftrag in der Nähe des Wiener Platzes [kgl. Burg] tot aufgefunden worden war. Welche Version den Tatsachen entspricht, ist nicht mehr zu eruieren, es steht nur fest, dass die Überreste Jungmanns aus einem unbekannten Massengrab auf den deutschen Soldatenfriedhof Budaörs umgebettet worden sind.
In den Wäldern
Am 12. Februar 1945 setzten noch mindestens 29 Personen ihren Weg im Wald westlich von Budapest fort, um die deutsche Hauptkampflinie zu erreichen. Sie bildeten mindestens drei bis vier Gruppen, die in den Folgetagen für kürzere Zeit zufällig aufeinandertrafen. Es ist interessant, dass selbst während dieser kurzen Begegnungen es die drei Soldaten für nötig hielten, ihre Informationen über den Verbleib ihrer Kameraden auszutauschen. Dadurch entstanden viele Angaben aus zweiter Hand, die später den einzigen Hinweis auf das Schicksal der Betroffenen bilden konnten.
Am Abend des 12. Februar verschwanden Leutnant Fritz Herschel, die Obergefreiten Erhard Heidel Martin Liebig und Stabsgefreiter Kurt Hermann. Wachtmeister Eckert sah Liebig am Abend des 11. Februar zum letzten Mal. Schon zu dieser Zeit musste er feststellen, dass er nur beschränkt marschfähig war. Hans-Joachim Lübeck gab am 7. Februar 1953 zu Protokoll, die Leiche von Liebig wenige Tage später an einer nach Telki führenden Straße gesehen zu haben.
Am 13. Februar fiel Oberleutnant Wilhelm Meier. Seine Leiche wurde im Friedhof Nagykovácsi bestattet, was daraufhin deutet, dass auch andere Ausgebrochene diesen Weg gewählt haben mussten. Seine Grablage war die einzige, die vor 1990 nach Deutschland gemeldet worden war: Ein ungarndeutscher Vertriebener aus Nagykovácsi berichtete darüber in München und daraufhin bestätigte das Ungarische Rote Kreuz, dass Meier tatsächlich dort bestattet liegt.
Hauptmann Erich Kammerer, Kommandeur der Abteilung, wurde an diesem Tag um drei Uhr zuletzt gesehen. An seinem rechten Bein war er durch einen durch Fliegerangriff verursachten "Steinschlag“ verwundet, aber das schreckte ihn nicht davon ab, am Ausbruch teilzunehmen. Unteroffizier Eckert gab dazu zu Protokoll: "Er schritt rüstig mit Hilfe eines Stockes aus. Wir marschierten am 13.2.45 abends geschlossen weiter. Uffz. Kledtke und ich stützten den verwundeten Gefr. Hermann Bb.36. Hierdurch behindert, verloren wir Hauptmann K. am 14.2.45. gegen 3 Uhr aus den Augen."
Dass in diesen Tagen viele spurlos verschwanden, ist kein Wunder, wenn wir in Betracht ziehen, dass die Ausgebrochenen unversorgt in nasser Kleidung im Schnee marschieren mussten. Sich auszuruhen war nicht möglich, denn ein Hinlegen bedeutete den Erfrierungstod.
Wie bestimmte Erzählungen ein Eigenleben entwickeln können, zeigt gerade der Fall Erich Kammerer. Heinrich Schumacher gab am 3. Juli 1962 zu Protokoll, dass er selbst gesehen habe, wie Kammerers PKW aufgrund eines Pakvolltreffers in Flammen aufging. "Nach Erledigung einer Besprechung im Gefechtstand begab er sich in seinem Wagen mit seinem Fahrer (Name Klaus) in Richtung Margarethenbrücke. Vom Fenster aus beobachtete ich, daß der Wagen des Hauptmann Erich Kammerer Pakvolltreffer bekam und lichterloh brannte. Nach ½ Stunden kam Leutnant Gorni und berichtete uns, daß Hauptmann Kammerer und sein Fahrer tot seien."
Diese Erzählung kann mit der Version von Eckert in keiner Weise im Einklang gebracht werden; Schumacher musste sich beim Tod seines Abteilungschefs gleich zweimal geirrt haben, denn weder die Aussage von Gorni noch seine eigene Beobachtung kann zutreffend gewesen sein.
Gorni selbst konnte nicht mehr befragt werden. Unteroffizier Hantsch, sein unmittelbarer Kamerad, erinnerte sich daran, dass Gorni am 9. Februar 1945 beim Südbahnhof zuerst leicht verwundet worden war. "Er versuchte aus der Gefahrenzone herauszurobben. Hierbei wurde er durch mehrere MG-Garben tödlich verletzt. Trotz dreimaligen Versuches, bei dem mehrere Leute schwer verwundet wurden, konnte die Leiche des G. nicht geborgen werden. Wertsachen, usw. blieben bei den Toten." Unteroffizier Kledtke ergänzte die Aussage dahingehend, dass Gorni nachträglich das EK I. erhalten habe.
Letzte Stunden
Am Morgen des 14. Februar versuchten noch mindestens 17 Personen, den Weg zur deutschen HKL zu finden. Aus dieser Gruppe ist es nur im Fall zweier Personenmöglich, den Erstbestattungsort zu bestimmen. Obergefreiter Karl Schwinges, der als Sanitäter eingesetzt wurde, verschwand um 3 Uhr morgens. Fünfzig Jahre später wurden seine Überreste auf dem Friedhof in Perbál exhumiert. Theodor Klopsch fiel bei Zsámbék, aber da er zuletzt am Abend des 11. Februar von den anderen Kameraden gesehen worden war, kann nicht geklärt werden, mit welcher Gruppe und auf welchem Weg er den Ausbruch versucht hatte.
Das Schicksal der restlichen 15 Soldaten gestaltete sich verschieden. Kurt Hinze, Joachim Kossack, Herbert Kledtke, Willi Eckert, Rudolf Hantsch und Hans Peveling schafften den Durchbruch am 14. Februar wahrscheinlich gemeinsam nördlich von Perbál zwischen 5 und 6 Uhr. Gefreiter Artur Herrmann war aber schon am Morgen des 13. Februar von drei Geschossen schwer verwundet worden. Beide Waden und die rechte Schulter waren getroffen. "Er hatte starken Blutverlust. Er erholte sich tagsüber und war in der Lage, abends mit meiner Unterstützung den Marsch fortzusetzen. Am 14.2.45 gegen 2 Uhr mußten wir ihn jedoch wegen völliger Erschöpfung zurücklassen", berichtete Unteroffizier Eckert.
Zur selben Zeit verschwanden die verwundet marschierenden Soldaten Georg Rothe, Erich Krause, Hermann Spuhler und Arthur Neitzel. Wachtmeister Georg Fälber kam erst als Genesender unmittelbar vor der Einkesselung bei der Einheit an. Unteroffizier Eckert traf ihn am Nachmittag des 13. Februar.
"Er war völlig erschöpft und konnte nur mit Hilfe zweier Kameraden weiterkommen. Durch Tabletten aufgefrischt, setzte er am gleichen Abend mit Hilfe zweier Kameraden zunächst seinen Weg fort. Am 14.2.45 gegen 3 Uhr war die Wirkung der Tabletten verflogen und F. vollkommen marschunfähig. Ich verlor ihn dann aus den Augen."
Hier ist ein kurzer Exkurs erforderlich: Mit "Tabletten” ist das Amphetamin enthaltende Arz-neimittel Pervitin gemeint. Allein während des Frankreichfeldzugs wurden von der Arzneifirma Temmler 35 Millionen Tabletten produziert. Das Mittel bekamen meistens Soldaten, die teure Waffen bedienen mussten (Piloten und Panzerbesatzungen). Nach 1945 wurde die Temmler-Fabrik in ein west- und ein ostdeutsches Unternehmen geteilt. Die Bundeswehr stellte die Tablettenbestellungen nach 1970 ein, aber die NVA verwendete sie in unveränderter Zusammensetzung bis 198919.
Wie Todesnachrichten eintreffen
Die Benachrichtigung der Hinterbliebenen war nach 1945 gar nicht selbstverständlich, denn in Ungarn etablierte sich eine kommunistische Diktatur. Darüber hinaus waren gerade die Dörfer im Raum des Ausbruchs von der Vertreibung der Ungarndeutschen hart betroffen. Die Propaganda belastete von Anfang an NS-Deutschland mit der Kriegsschuld, und Ungarn versuchte sich – ähnlich wie Österreich – als ein Opfer Hitlers darzustellen.
Den Fall Erich Meier hatten wir bereits erwähnt. Gefreiter Ernst Füting verstarb im Kriegsgefangenenlager Kiskunfélegyháza (120 km südöstlich von Budapest), das Ungarische Rote Keuz benachrichtigte die WASt darüber bereits vor 1953. Gefreiter Wilhelm Kaup galt am 5. Januar 1945 als vermisst. Am 29. Januar 1946 wurde seine halbe Erkennungsmarke bei einer Exhumierung in Kőbánya aufgefunden. 17 Jahre später schickte das Ungarische Rote Kreuz diese an die WASt.
Die meisten Toten des Verbands fanden auch nach der Erstbestattung keine dauernde Ruhe. Diejenigen, die auf öffentlichen Plätzen beerdigt worden waren, wurden zwischen 1945 und 1948 exhumiert und auf den städtischen Gemeindefriedhof im X. Bezirk überführt. Ein Beispiel dafür ist Friedrich Prange, der Anfang Januar 1945 verwundet wurde, am Ausbruch teilnahm und zuletzt am 11. Februar gesehen worden war. Er wurde an einem unbekannten Platz beerdigt, zu unbekannter Zeit exhumiert und auf den städtischen Gemeindefriedhof umgebettet. Von diesem Friedhof wurde er am 6. Juni 2001 wieder exhumiert und auf dem deutschen Soldatenfriedhof Budaörs erneut bestattet. Prange überquerte also selbst nach seinem Ableben dreimal die Donau, bis er die letzte Ruhe finden konnte.
Sonderfälle
Bei einigen Soldaten ist es nicht feststellbar, wie sie den Ausbruch geschafft haben konnten. Über Hermann Würdemann sagt die Meldung vom 5. März lediglich aus, dass er sich im La-zarett befinde (auch das rettete ihn nicht vor fünf Monaten britischem Kriegsgefangenenlager). Richard Menczik galt zunächst allen als verschollen, denn er wurde bereits am 10. Januar 1945 von der Einheit zum Panzergrenadierregiment 66 als Fahrer versetzt. Unteroffizier Eckert ergänzte jedoch seine Meldung am 16. April 1945 handschriftlich: "ich sah Menczik Ende März 45 in Ödenburg. Er war gesund und befand sich auf dem Weg zur Einheit. Da er in Zivil aus Pest entkommen war, hat ihn die Polizei (Gestapo?) solange festgehalten. Durch Fliegerangriff wurden wir getrennt."
Die meisten Soldaten, die die Kämpfe überlebt haben, wurden zwischen dem 12. und 13. Februar in die Gefangenschaft abgeführt. Einigen ist es aber gelungen, sich länger in den Wäldern von Buda zu verstecken. Welche Entbehrungen sie dabei in Kauf nehmen mussten, kann sich der Leser ausmalen. Auf einigen Z-Karteikarten der WASt sind auch Angaben zur Gefangennahme angegeben. Dadurch wissen wir, dass Fritz Döring erst am 16. Februar in die Gefangenschaft marschieren musste. Es ist aber nicht auszuschließen, dass manche sogar noch später gefangengenommen worden sind – wenn es solche Personen gibt, dann haben sie allerdings die Gefangenschaft nicht mehr überlebt und verstarben noch vor der Registrierung in den Gefangenenlagern.
Das Schicksal Bernhard Hubers ist unklar. Er wurde während der Belagerung mit einem Zug in die Zitadelle abkommandiert. Diese Gruppe tauchte später in keiner "Rückkämpfermeldung“ auf. Die einzige Spur stellt die Meldung der WASt dar, wonach er am 21. März 1946 bei Brünn in einem Kriegsgefangenenlager verstarb. Daraus ist aber zu folgern, dass auch er durchgekommen sein musste, denn die von der Roten Armee gefangen genommenen deutschen Soldaten aus Budapest sind mit Sicherheit nicht nach Brünn transportiert worden – im Jahr 1946 befanden sich schon alle in der Sowjetunion.
Versuch einer Bewertung
Die Verlustzahlen der Abteilung geben über das Ausmaß der Katastrophe in und um Budapest eine erschütternde Auskunft. Zu den Zahlen sind einige Anmerkungen notwendig.
In zwei Fällen ist anzunehmen, dass sie durchkommen konnten, vier Personen schafften das Unternehmen gemeinsam, vier auf eigene Faust. Insgesamt vollendeten den Ausbruch neun oder elf Soldaten, was 4,7 oder 5,8% des Gesamtbestandes beim Beginn der Schlacht um Budapest bzw. 8% oder 11% des Gesamtbestandes am 11. Februar 1945 darstellt. Auch wenn diese Zahlen sehr gering sind, liegen sie wesentlich über dem statistischen Durchschnitt von 1,5% der erfolgreich ausgebrochenen deutschen Soldaten (von ca. 24.000 weniger als 700). Nach sowjetischen Meldungen sind zwischen Budapest und der HKL 20.000 deutsche Soldaten "vernichtet" worden. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge konnte aber nur von 634 Personen Überreste finden – in der Hälfte in einem Zustand, die eine genaue Identifizierung unmöglich hatte. Aus der Einheit konnten lediglich neun Personen eindeutig als Gefallene identifiziert werden (über die Bestattung von 16 Personen liegen Meldungen vor, allerdings ist die Zuordnung der Überreste durch unsachgemäße Exhumierungen nach 1945 oft zunichte gemacht worden). Neun Soldaten sind nachweislich in Kriegsgefangenschaft bestattet worden. Ein Teil der Vermissten verstarb während des Todesmarsches nach der Belagerung aus Buda nach Baja, allerdings ist bisher keine einzige Person aus solchen Massengräbern identifiziert worden, was teils an der vorherigen Abnahme der Erkennungsmarken, teils an der Nichtexhumierung aus diesen Massengräber liegen kann.
In der WASt liegen nur in elf Fällen Hinweise auf eine Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft vor: eine Zahl, die möglicherweise unter der tatsächlichen Zahl der Rückkehrer liegt, wobei eigentlich alle Rückkehrer hätten registriert werden können und müssen, denn die Geburtsorte der Soldaten lagen alle in Westdeutschland, weshalb alle nach der Kriegsgefangenschaft zur Integrationshilfe antragsberechtigt waren. Es steht aber fest, dass bei mindestens 61 Personen "vermisst" auf der Karte eingetragen ist. Bei 43 Personen wissen wir gar nichts über ihr Schicksal nach 1945. Es ist zwar nicht ganz auszuschließen, dass es auch darunter Überle-bende gab, das kann jedoch kaum mehr als 10% dieser Zahl ausmachen, denn wie bereits erwähnt, hätten theoretisch alle Rückkehrer verzeichnet werden müssen. Wenn wir alle nachweisbaren Verluste zusammenrechnen (und 90% der nicht gesuchten Personen als Vermisste zählen), dann überlebten von 187 Soldaten 133 die Belagerung nicht. Das entspricht einer Verlustquote von 71%! Die weit überwiegende Mehrheit dieser Verluste – 64% – entstand während des Ausbruchs. Das zeigt nicht nur die schreckliche Intensität dieser Kämpfe, sondern ist auch ein Zeichen für die verbrecherische Sinnlosigkeit des Unternehmens [s. Tabelle].
Diese Zahlen zeigen nicht nur das Ausmaß der Katastrophe, sondern auch die Ergebnisse der jahrzehntelangen Forschungs-, Registrierungs- und Befragungsarbeit der westdeutschen Be-hörden. Schließlich sind alle Informationen über Kriegsgefangenschaft und Tod dadurch ent-standen. Immerhin sind über 8% der Vermisstenschicksale nach dem Krieg geklärt worden. Alle aus der Gefangenschaft in die Westzonen oder die spätere Bundesrepublik Deutschland zurückkehrenden Personen erhielten die Liste des Suchdienstes des Deutschen Roten Kreuzes. Alle Hinterbliebenen von Vermissten in Westdeutschland bekamen Nachricht, wenn ein Rückkehrer mit derselben Feldpostnummer wie der Vermisste in Westdeutschland registriert worden war. Vor dem 11. Februar 1945 wurden eigentlich alle Gefallenen der Einheit als solche registriert, größtenteils auch ordentlich bestattet und ihre Namen zu der Personalabteilung der 6. Armee per Funk übermittelt. Damit entstand sogar ein zweifacher Nachweis über ihren Tod. Diese Buchhaltung hörte aber nach dem 11. Februar gänzlich auf. In den chaotischen Tagen des Ausbruchs konnte niemand nachweislich als Gefallener identifiziert werden, was mit der ständigen Bewegung der Einzelpersonen zusammenhängt. Schlicht und einfach hatte keiner Zeit, den eintretenden Tod des Kameraden abzuwarten. Der kleinere Teil der Todesfälle trat wahrscheinlich während der chaotischen Flucht- und Gefechtssituationen ein, in denen niemand den Überblick über die Ereignisse hatte und jeder mit seiner eigenen Rettung beschäftigt war. Die Überlebenschancen der Entkräfteten, die zurückblieben, waren gleich null. Wenn sie unentdeckt blieben, erfroren sie. Das 23. sowjetische Schützenkorps leitete die Operationen gegen die ausgebrochenen deutsch-ungarischen Truppen und es meldete 4700 "vernichtete" bzw. 1376 gefangene Soldaten. Viele Zeitzeugenberichte enthalten Hinweise auf willkürliche Erschießungen seitens der Sowjetsoldaten. Diese Morde betrafen nicht nur Ein-zelpersonen, sondern auch größere Gruppen20.
Die auf NS-Reliquien erpichten Grabplünderer haben höchstens einige Dutzend Soldatengräber zerstören können. Selbst nach den vorsichtigsten Schätzungen liegen heute noch über Zehntausend deutsche Soldaten in den Wäldern und Feldern westlich der ungarischen Hauptstadt, ohne dass ihre Hinterbliebenen wüssten, welches Schicksal sie erleiden mussten. Darunter sind auch die mehr als hundert Soldaten der BeobAbt 36 zu finden. Auch sie haben ein Recht auf ein Grab.
- 1. Siehe Krisztián Ungváry, Die Schlacht um Budapest 1944/45, München 1999; Kamen Nevenkin, Take Buda-pest. The Stuggle for Hungary Autumn 1944, Brimscombre Port 2012. – Ich danke Dr. Dirk Reitz sehr herzlich für die sprachliche Betreuung des Aufsatzes. Ebenso möchte ich mich bei allen Mitarbeitern der ehemaligen Deutschen Dienststelle (seit 2019 Bundesarchiv), insbesondere bei Ludwig Norz bedanken, die für diesen Beitrag Unmengen von Akten vorbereitet haben.
- 2. Norbert Számvéber, Páncélos hadviselés a budapesti csatában [Panzertaktik in der Schlacht um Budapest], 2. kiadás, Budapest 2018.
- 3. Dieter Hoffmann, Die Magdeburger Division. Zur Geschichte der 13. Infanterie- und 13. Panzerdivision 1935-1945, Magdeburg 1999; Ernst Jainek, Soldaten der Standarte Feldherrnhalle. Bewährung an den Brennpunkten des Zweiten Weltkrieges, Rosenheim 1997.
- 4. Siehe dazu die Literaturliste, ferner die privat angefertigten Arbeiten über die SS-Nachrichtenabteilung 8 (Hans-Otto Wachter und SS-Pionierbataillon 8 im Besitz des Verfassers).
- 5. https://pamyat-naroda.ru/.
- 6. Im deutschen Fall sind das die Kriegstagebücher der Heeresgruppe Süd bzw. die Kriegstagebücher der 6. Armee, die jedoch nur teilweise erhalten sind. Die Fragmente der letzteren zerfallen in einen Bestand in der russischen CAMO (Beuteakten) und einen Bestand im Bundesarchiv-Militärarchiv Freiburg. Für die ungarische Seite ist die Aktenlage noch schlechter, weil selbst die Akten des Generalstabs nur bruchstückhaft erhalten sind und die ungarischen Beuteakten in Russland auch heute für die Forschung unzugänglich bleiben.
- 7. Siehe dazu Festung an der Donau. Unterlagen über die um Budapest geführten Kämpfe 1944/45 in der Samm-lung des Budapester Militärhistorischen Archivs, Koblenz 2003.
- 8. Zum Thema Abwicklungsstäbe siehe die Monografie von Daniel Heintz, Zerschlagen und Vermißt. Rück-kämpfer, Rückkehrer und die Abwicklungsstäbe der Wehrmacht, Aachen 2018.
- 9. Siehe dazu WASt, Abwicklungsunterlagen des Beob. Abt 36 (teilmot) 1945.
- 10. 61 Personen galten in der Schlacht um Budapest, ein Soldat noch in Bessarabien, ein anderer bei Großwardein vor der Belagerung und einer nach der Belagerung als vermisst.
- 11. Dank dieser Karten konnte z.B. die SS-Vergangenheit des bekannten Schauspielers Horst Tappert („Derrick”) festgestellt werden.
- 12. Um den Anmerkungsapparat zu entlasten, habe ich, wenn es um die Z-Karteikarten ging, auf einzelne Fußnoten verzichtet. Ebenso habe ich darauf verzichtet, bei der Zitierung des erwähnten Schriftstücks vom 5. März 1945 Fußnoten anzulegen.
- 13. Ich möchte mich bei Margarete Stefaniak (Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Kassel) für die Über-mittlung der Grabinformationen bezüglich Budapests und Umgebung herzlich bedanken.
- 14. Als positive Beispiele für die Nutzung der Bestände der WASt sind hier die Arbeiten von Christoph Rass zu erwähnen. Siehe insbesondere Christoph Rass, „Menschenmaterial”. Deutsche Soldaten an der Ostfront. Innen-ansichten einer Infanteriedivision 1939-1945, Paderborn 2003.
- 15. „Front“ entspricht in der sowjetischen Militärterminologie einer deutschen Heeresgruppe.
- 16. Siehe dazu Herbert Melies, Beobachtungs-Abteilung 36. Mainz – Stalingrad 1939-1943, Selbstverlag, Mainz 1970.
- 17. Feldpostbriefe von Fritz Herschel im Besitz des Verfassers. Für die Überlassung dieser wertvollen Dokumente möchte ich mich bei Karin Dippold, der Tochter Herschels, herzlich bedanken.
- 18. Siehe WASt, Verlustmeldungen Heeresgruppe Süd 1945.
- 19. Siehe dazu Norman Ohler, Der totale Rausch. Drogen im III. Reich, Köln 2015.
- 20. Siehe dazu Ungváry, Die Schlacht, S. 285-308.