Historiografie

Von: 
Michael Fröhlich
Unterschriften unter der Konvention von Tauroggen
Vielen Werken, die zu den Jubiläen der Befreiungskriege 1813/15 (1913/1963/2013) erschienen, ist gemein, dass sie die Konvention von Tauroggen vom 30. Dezember 1812 häufig auf nur wenigen Seiten abhandeln. Eine meist oberflächliche Darstellung machte es Historikern, aber auch Ideologen jeglicher politischer Couleur einfach, die Konvention in ihrem Sinne zu deuten.
Aufsatz
Barbara Tuchmans Klassiker über die Anfänge des Ersten Weltkrieges
Von: 
Bernd Greiner
Cover Tuchman, Ausgabe 2013
Das 1962 publizierte Buch von Barbara Tuchman ist aus zweierlei Gründen noch immer lesenswert: Es verweist auf langfristige Verwerfungen des Ersten Weltkrieges und zeigt die Unschärfe vieler aktueller Publikationen zum Thema. Im Zentrum des Buches stehen die übersteigerte Angst vor einer Entwertung militärischer Machtmittel; die nicht minder maßlose Sorge vor dem Verlust politischer Glaubwürdigkeit; und schließlich der Unwille oder die Unfähigkeit, einen einmal eingeschlagenen Kurs trotz erkennbar ruinöser Kosten zu korrigieren. Damit wird das Jahr 1914 als Fluchtpunkt markiert: einerseits als Kulmination weit in das 19. Jahrhundert zurückreichender Traditionslinien, andererseits als Ursprung von Konstellationen, die auch ein Jahrhundert später noch für Irritationen sorgen.
Miszelle

Neuzeithistoriker für Militärgeschichte 1789 bis zur Gegenwart mit Schwerpunkt Zweiter Weltkrieg.

B.A.-Arbeit: Keine Soldaten wie andere auch. Franzosen in der Waffen-SS.

M.A.-Arbeit: Gigantomanie und Missmanagement im deutschen Panzerbau 1941-1945. Eine Fallstudie anhand des Panzerkampfwagens „Maus“.

Zu Methode und Intention der Darstellung bei Polybios und Schlieffen
Von: 
Benjamin S. Kolb
Lebendige Rezeption. 1oz Silber-Gedenkmünze zur Schlacht von Cannae, Perth 2009
Hannibal – Alpen – Elefanten – Cannae. Durch diese Schlüsselbegriffe wird die karthagische Invasion Italiens im II. Punischen Krieg seit nunmehr über 2.200 Jahren im kollektiven Gedächtnis erhalten. Ein kritischer Blick auf die etablierte Meistererzählung zur gewaltigen Schlacht von Cannae im Jahre 216 v. Chr. offenbart allerdings erhebliche Quellenprobleme. Der Beitrag untersucht zunächst die antike Literalität sowie Intention bei Polybios und analysiert ausgehend von diesen Befunden mit Schlieffens Cannae-Interpretation einen modernen Rezeptionsstrang.
Aufsatz
Von: 
Marcel Berni

Die Betrachtung des Ersten Weltkrieges in seinen Ereignissen an den Fronten aber auch hinter den Fronten stand im Fokus der vom 28. Februar bis zum 1. März 2014 an der ETH Zürich abgehaltenen Clustertagung der Schweizerischen Vereinigung für Militärgeschichte und Militärwissenschaften (SVMM) und der Militärakademie der ETH Zürich (MILAK). Das Hauptziel des zahlreich besuchten Treffens bestand darin, einen Blickwinkel einzunehmen, der die militärische mit der gesellschaftlichen Sichtweise kombiniert.

Tagungsbericht
Tagung veranstaltet am 14. und 15. Juni 2013 an der Humboldt-Universität zu Berlin
Von: 
Julia Gasser
Beobachter

Das Deutsche Komitee für die Geschichte des Zweiten Weltkrieges hat seine Jahrestagung 2013 unter den Titel "Raum. Neue Ansätze für die Erforschung von Militär, Krieg und Gewalt in der Neuzeit" gestellt. Das Emporheben des "Raumes" auf die Ebene der primär zu berücksichtigen Einflussfaktoren innerhalb der geschichtswissenschaftlichen Forschung, versprach eine Vielzahl von neuen Ansätzen. Unterstützt wurde dies durch den Versuch der reflektierten Darstellung des Raums in den unterschiedlichen analytischen, theoretischen und methodischen Ansätzen.

Tagungsbericht

Japanisch-Deutscher Krieg 1914; Deutsche und österreichisch-ungarische Gefangene in Japan 1914-1920; Sammelbiographie der Gefangenen

Militärorganisation im Kirchenstaat des 15.Jhs. (Disseration)
Es wird die Frage gestellt, wie Militär durch die römische Kurie organisiert und zum Einsatz gebracht wird. Des weiteren soll der Personenkreis des "Militärs" untersucht und politisch eingeordnet werden. Abschließend werden die jeweiligen Interessen der beteiligten Personen oder Gruppen von Akteuren bewertet, um die mikro- und makropolitische Funktion der kirchlichen Militärorganisation zu betonen.

Das Beispiel des Ersten Kreuzzugs. Ein Essay
Von: 
David Crispin
Krieg ist eines der zentralen Themen der mittelalterlichen Historiographie. Den zeitgenössischen Geschichtsschreibern war jedoch weniger an einer detailgenauen Schilderung der militärischen Realität gelegen, als daran, den Einfluss Gottes auf das irdische Geschehen zu demonstrieren. Die Probleme wie auch die Erkenntnismöglichkeiten, die sich durch die religiöse Prägung der Quellen ergeben, zeigen sich am Beispiel des Ersten Kreuzzugs besonders eindrücklich.
Aufsatz

Aktuelles Haupt-Forschungs- und Publikationsprojekt:
Operationsgeschichte der Feldzüge Erich v. Mansteins
mit Edition seiner privaten Kriegstagebücher und Briefe,
1939-1944

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