In diesem Beitrag soll skizziert werden, woran der Einfluss der deutschen Stoßtruppen des Ersten Weltkriegs auf die Reichswehr ermessen werden kann und welcher Kontext diesem zugrunde lag.
Warum sich eine geschlechtergeschichtliche Perspektive auf die Reichswehr lohnt – V. Teil: „Neue Forschungen zur Reichswehr“
Von:
Carolin Kaiser
Spätestens seit sich die Militärgeschichte in den 1990er Jahren thematisch und methodisch geöffnet hat, sind geschlechtergeschichtliche Perspektiven auf historische Streitkräfte keine Seltenheit mehr. Egal ob es um die antinapoleonischen Befreiungskriege, die Armee im Kaiserreich zu Friedenszeiten, die beiden Weltkriege oder um Nationale Volksarmee und Bundeswehr geht – dass das Militär nicht trotz, sondern gerade wegen seiner Männerdominanz für die Geschlechtergeschichte besonders interessant ist, stellt mittlerweile niemand mehr infrage. Umso bemerkenswerter ist es daher, dass die Reichswehr bislang geschlechtergeschichtlich noch nicht untersucht wurde. Dabei verspricht die Reichswehr, für eine Synthese von Militär- und Geschlechtergeschichte ein ergiebiger Forschungsgegenstand zu sein.
Die deutsche Nachkriegszeit 1918 bis 1923 war geprägt durch eine Vielzahl von bewaffneten Konflikten, die tausende Menschenleben forderten. Allgemeinhin wird den „Regierungstruppen“ ein hohes Maß an „Brutalität“ attestiert. Es stellt sich die Frage, ob sich dies anhand eines Aufstandsbekämpfungskonzeptes der Reichswehr nachweisen lässt.
Die Reichswehr und die pragmatische Annäherung an die Republik 1919/20 – III. Teil: „Neue Forschungen zur Reichswehr“
Von:
Peter Keller
Die Reichswehr hat in der populären Meinung nicht den besten Ruf. Landläufig gilt sie bis heute als „Staat im Staate“. Tatsächlich gibt es viele Befunde, die dieses Urteil in der ein oder anderen Weise stützen. Aber war es der Reichswehr wirklich von vorneherein in die Wiege gelegt, ein Fremdkörper in der Weimarer Republik zu bleiben?
Versuche der Bindung der Reichswehr an die Weimarer Republik in den Jahren 1919 bis 1921 – II. Teil: „Neue Forschungen zur Reichswehr“
Von:
Christian Lübcke
Auch nach über 100 Jahren tut sich die militärgeschichtliche Forschung noch immer schwer mit der Aufarbeitung und Bewertung des Kieler Matrosenaufstandes und der Novemberrevolution von 1918. So tief die Novemberrevolution in die Entwicklung des Deutschen Reiches auch eingriff (etwa durch Abschaffung der Monarchie und den Wandel zur Republik), so wenig ist über die militärischen Hauptakteure von 1918 heute wirklich bekannt.
„Dieses Handbuch […] zeigt, daß der Stand der Forschung etwas prekärer ist als es die Geschlossenheit der Darstellungen und die Fülle der Studien über die Reichswehr ahnen lässt.“
„Die Streitkräfte der Weimarer Republik“ – Unter diesem Titel veranstaltete das Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw) am 1. Juni 2022 einen Workshop in Potsdam, dessen Ergebnisse der vorliegende Themenschwerpunkt präsentiert. Auf dem Workshop wurden einerseits grundlegende Forschungsbefunde, die teilweise bereits mehrere Jahrzehnte Bestand haben, kritisch reflektiert oder sogar einer Revision unterzogen; andererseits – und darauf aufbauend – wurden neue Perspektiven auf militärische Organisation, Militär und Politik, operative Praxis sowie Militär und Geschlecht vorgestellt.