Die französische Fremdenlegion als eine Nationen und Kulturkreise umspannende Söldnerarmee stand spätestens seit Beginn des 20. Jahrhunderts immer wieder im Fokus der Öffentlichkeit. Eine wahre Flut von Autobiografien, Erinnerungsschriften, Filmen und mehr oder weniger interessensgeleiteten Berichterstattungen ist seither erschienen und führte zu einer "langen medialen Omnipräsenz der Fremdenlegion" (S. 52).
Neue Digitalisierungsprojekte zum Ersten Weltkrieg
Von:
Markus Pöhlmann
Jahrestage können auch ganz praktische Erträge für die historische Forschung zeitigen. Anlässlich des Jahrhundertdenkens an den Beginn des Ersten Weltkrieges sind 2014 zwei interessante Digitalisierungsprojekte zum Abschluss gekommen.
Flugblätter dienten im Ersten Weltkrieg einer aggressiven Kommunikationspolitik. Während des Krieges steigerte sich die Effizienz ihrer Produktion wie auch ihrer Verbreitungsmethoden. Die Bibliothek für Zeitgeschichte in der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart verfügt über eine repräsentative Sammlung dieser Medienart .
Die 80 000-Einwohnerstadt Mecheln, international auch unter dem Namen Mechelen bekannt, liegt zwischen den belgischen Großstädten Brüssel und Antwerpen, wo zu Beginn der deutschen Besatzung 1940 mit Abstand die meisten Juden in Belgien lebten. Aufgrund dieser verkehrsgünstigen Lage wurde hier im Sommer 1942 das SS-Sammellager Mecheln eingerichtet, das den Deutschen als Durchgangslager für die Deportation von mehr als 25 000 Juden und 352 Roma nach Auschwitz-Birkenau diente. Die meisten wurden dort direkt nach ihrer Ankunft vergast, nur etwa 1200 überlebten.
Neuzeitliche Bilderhandschriften zu militärischen Gegenständen sind eine eigentümliche heeres- und uniformkundliche Quellengattung. Sie erfreuen sich eines hohen Bekannt- und Beliebtheitsgrades bei Militaria- und Zinnfigurensammlern, während sie in der professionellen Militärgeschichte vorerst noch nicht recht angekommen zu sein scheinen. Bezeichnenderweise sind Anstrengungen, diese archivalischen Unikate in Editionen der interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, bislang fast durchweg abseits des akademischen Betriebs von Amateurhistorikern unternommen worden.
Anlässlich der Jahrestagung 2014 des Arbeitskreises Militärgeschichte e. V. in Ingolstadt wurde am 19. September 2014 zum neunten Mal der Wilhelm-Deist-Preis für Militärgeschichte verliehen. Ausgezeichnet wurde Maximilian Fügen für eine 2014 an der Universität Augsburg eingereichte Bachelorarbeit mit dem Titel "Featherstone Park Camp: Eine Fallstudie zum britischen Reeducation-System für gefangene Offiziere des Zweiten Weltkrieges". Der Wilhelm-Deist-Preis ist mit € 500,00 dotiert.
Auch knapp siebzig Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs werden noch immer tausende von Kriegstoten auf ehemaligen Schlachtfeldern vermisst. Der Verein zur Bergung Gefallener in Osteuropa e.V. (VBGO) hat sich zur Aufgabe gemacht, diese Vermissten zu bergen; im Mai 2014 war der Verein zum neunten Mal in Klessin an der Oder im Einsatz.
Auch wenn der Schutzumschlag Peter von Hess’ bekanntes Gemälde der Völkerschlacht bei Leipzig zeigt, handelt es sich bei dem vorzustellenden populärwissenschaftlichen Buch nicht um eine militärgeschichtliche Darstellung. Die Befreiungskriege liefern eher die Folie für einen sehr anekdotenreichen und personenorientierten Überblick über die seit den Revolutionskriegen bis in die Restauration nach dem Wiener Kongress hinein geführten publizistisch-literarischen Debatten, die um Begriffe wie „Deutschland“, „Nation“, „Einheit“ und „Freiheit“ kreisten.
Nördlich der schottischen Stadt Stirling ragt ein aus der Ferne gut sichtbarer Turm vom höchsten Punkt des Basaltberges Abbey Craig empor. Von Stirling Castle aus betrachtet, erstreckt sich dahinter die Ochils genannte Hügelkette, die dem Betrachter eine gewisse Ahnung der rauen und wilden Landschaft der Highlands vermittelt. Von der Spitze dieses 67 Meter hohen Turms, der im sogenannten schottischen Baronialstil gehalten ist, kann man sieben historische Schlachtfelder überblicken.
Vielen Werken, die zu den Jubiläen der Befreiungskriege 1813/15 (1913/1963/2013) erschienen, ist gemein, dass sie die Konvention von Tauroggen vom 30. Dezember 1812 häufig auf nur wenigen Seiten abhandeln. Eine meist oberflächliche Darstellung machte es Historikern, aber auch Ideologen jeglicher politischer Couleur einfach, die Konvention in ihrem Sinne zu deuten.