Die 100. Wiederkehr des Beginns des Ersten Weltkrieges hat im vergangenen Jahr eine Menge neuer Literatur auf den Markt gebracht. Manche dieser Werke, wie Christopher Clarks Sleepwalkers oder Herfried Münklers Der Große Krieg, brachten im Vergleich zu ihrem medialen Echo fachlich wenig Neues, andere wiederum lieferten interessante Einsichten, blieben in der veröffentlichten Meinung allerdings kaum beachtet. Eine dieser 2014 erschienenen Arbeiten ist die Dissertation von Christoph Nübel. Im Unterschied zu Clark und Münkler steht bei ihm nicht die Machtpolitik im Zentrum des Erkenntnisinteresses, sondern der Raum.
Symbolgeschichte der militärischen Waffe von 1700 bis 1945
Von:
Christian Th. Müller
Im Hinblick auf ihre Technik und ihren Einsatz im Gefecht sind Waffen schon lange wesentlicher Gegenstand der traditionellen „Kriegswissenschaften“ sowie der heereskundlichen und militärgeschichtlichen Forschung. Ganz anders verhält es sich indes mit ihrer symbolischen Rolle. Urte Evert setzt mit ihrer bei Ruth-E. Mohrmann an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster entstandenen Dissertation an dieser Leerstelle an und legt die erste systematische Studie zur symbolischen Bedeutung der Waffe im deutschsprachigen Raum während der Neuzeit vor.
Anlässlich der Jahrestagung 2015 des Arbeitskreises Militärgeschichte e. V. in Chemnitz wurde am 27. November 2014 zum zehnten Mal der Wilhelm-Deist-Preis für Militärgeschichte verliehen. Ausgezeichnet wurde Stefan Noack M. A. für seine 2014 an der Freien Universität Berlin eingereichte Masterarbeit mit dem Titel "Von Papierkriegern und Phantasiestrategen. Ferdinand Grautoffs politisch-militärischer Zukunftsroman '1906 – der Zusammenbruch der alten Welt'". Der Wilhelm-Deist-Preis ist mit € 500,00 dotiert.
Wolfram Pyta, Professor für Neuere Geschichte an der Universität Stuttgart und Direktor der Forschungsstelle Ludwigsburg, hat nach seiner 2007 erschienenen, preisgekrönten Biografie Hindenburgs nun auch eine umfangreiche Arbeit über Hitler vorgelegt. Im Gegensatz zu anderen Biografen Hitlers geht es Pyta nicht um eine Gesamtschau auf das Leben des Diktators. Pyta konzentriert sich auf die Zeit seit Hitlers Eintritt in die Politik. Den breitesten Raum nimmt der Zweite Weltkrieg ein.
Sönke Neitzel tritt als Nachfolger von Bernhard Kroener zum Wintersemester 2015/16 die Professur für Militärgeschichte/Kulturgeschichte der Gewalt an der Universität Potsdam an. Ein Gespräch über Lehren aus der britischen Geschichte, Vorzüge der Forschung in Berlin-Brandenburg, deutsche Militärgeschichte und Möglichkeiten ihrer Verknüpfung mit der Gewaltforschung.
Vor Kurzem ist Jürgen Rohwer verstorben. Er prägte die deutsche Militärgeschichte unter anderem als Leiter der Bibliothek für Zeitgeschichte. Für das Portal Militärgeschichte hat Gerhard Hirschfeld, Rohwers Nachfolger als Direktor und Leiter der Bibliothek für Zeitgeschichte, einen Nachruf verfasst.
Jahrestagung 2015 des Arbeitskreises Militärgeschichte e. V. in Zusammenarbeit mit den Professuren Europa im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit / Medienpsychologie an der TU Chemnitz
Videospiele sind ein gesamtgesellschaftliches Phänomen. Thematische Zuordnungen von Spielinhalten sind schwierig, aber klar ist, dass "Strategiespiele" den Löwenanteil aller Spiele ausmachen, und dass historische Settings einen wichtigen Anteil bilden. Gewaltsame Konfliktlösung spielt darin eine wichtige Rolle; häufig ist sie ein entscheidender Spielinhalt. Historische Kriege bilden neben aktuellen und hypothetischen Konflikten auch einen üblichen Hintergrund für "First-Person Shooter", Online-Multiplayerspiele sowie Militärtechniksimulationen.
Der Krieg im slowenischen-triestinischen Karst 1915-1917
Von:
Gustavo Corni
Lutz Musner verbindet in seinem Buch die Elemente Krieg, Kultur und Landschaft in origineller Weise. So analysiert er den Karst tiefgehend und kontrastiert die Idylle des “Landes der blauen Distel”, gepriesen von Reisenden und Literaten des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts, mit der kahlen und steinigen “Hölle”, in der Hunderttausende von Soldaten jahrelang gelitten und gekämpft haben.
Die Zeit der napoleonischen „Fremdherrschaft" und der antinapoleonischen Kriege 1806 bis 1815 spielte in der politischen Erinnerungskultur Deutschlands bis mindestens zum Zweiten Weltkrieg eine zentrale Rolle. Dieser Artikel untersucht sinnstiftende Funktionen in memorialen Narrativen der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Die vorliegende Arbeit Sebastian Schaars wurde als Dissertationsschrift am Lehrstuhl für Sächsische Landesgeschichte an der Universität Leipzig bei Prof. Dr. Enno Bünz im Jahre 2010 vorgelegt. Sie erschien als Band 11 der bekannten MGFA/-ZMSBw-Reihe „Zeitalter der Weltkriege“.