Frühe Neuzeit (allg.)

Von: 
Magali Schaate

Vom 15. bis zum 16. Oktober fand an der Georg-August-Universität in Göttingen der Workshop „Lernen, um zu siegen? Anpassung, Kreativität und Wissenstransfer im globalen militärischen Kontext, 1600–1900“ statt. Die Veranstaltung wurde von SARAH VON HAGEN (Göttingen) und SANDER GOVAERTS (Göttingen) organisiert und durch den Arbeitskreis Militärgeschichte e.V. sowie die Graduiertenschule für Geisteswissenschaften Göttingen finanziert. Im Zentrum stand die Frage, inwiefern Anpassungs- und Lernfähigkeit für den militärischen Erfolg entscheidend waren und wie Wissensproduktion und Wissenstransfer dabei eine Rolle spielten.

Tagungsbericht

Projekt: „Adel und Gewalterfahrung im langen Türkenkrieg 1593-1606“, Adelsgeschichte, Geschlechtergeschichte, Mentalitätsgeschichte, Militärgeschichte epochenübergreifend

Städte im Krieg, Wahrnehmung von Gewalt, Kriegsrecht, Söldner, Sicherheit im Mittelalter

  •     Projekt: Infrastrukturen: Transporte, Logistik und ihre Akteure in der Vormoderne
  •     Kulturgeschichte des 17. bis frühen 19. Jahrhunderts
  •     Geschichte des Dreißigjährigen Krieges und des Westfälischen Friedens
  •     Mode- und Kleidungsgeschichte
  •     Porträts als historische Quellen
  •     Geschlechtergeschichte

 

- Geschichte der Kindheit
- Militärische Milieus
- Critical Military Studies
- Wissensgeschichte
- Geschichte der politischen Kommunikation
- Vergleichende Landesgeschichte

Vom Kontrollverlust, Kreditkaskaden und der Wirkmacht der Söldner im Dreißigjährigen Krieg
Von: 
Tim Nyenhuis
Bellum Symbolicum. Das ist: Die erschröckliche Wirckungen deß Kriegs inn Gleichnuß fürgestellt (https://mdz-nbn-resolving.de/details:bsb00100388)

Der Dreißigjährige Krieg wurde schon von Zeitgenossen als zügellos und entgrenzt empfunden. Gewalt gegen Zivilisten, die Verwüstung von Städten und ganzen Landstrichen implizierte einen Kontrollverlust der Kriegs- und Feldherren über den Konflikt. Zugeschrieben wurde dies den profitorientierten Kriegsunternehmern und ihren Söldnern. Sie lebten vom Krieg und brachten mit ihrer Eigensinnigkeit und ihrem Selbstverständnis die alte weltliche und himmlische Ordnung ins Wanken.

Aufsatz

Frühe Neuzeit; Kulturgeschichte des Krieges; Positionskrieg und Belagerung; Verflechtungsgeschichte; Geschichte Europas und Geschichte Afrikas

Geschichte der Frühen Neuzeit; Reformationsgeschichte; Frauen- und Geschlchtergeschichte; Kultur- und Wissenstransfer zwischen Frankreich und Deutschland/Preußen; Kulturgeschichte der Gewalt insb. Wechselwirkungen zwischen Militär und Aufklärung;

Militärgeschichte der Frühen Neuzeit, Wirtschafts- und Finanzgeschichte, Landesgeschichte

Zur historischen Analyse einer Herrschaftskonstellation im neuzeitlichen Staat
Von: 
Christoph Nübel
Kein Militär ohne Verzeichnisse: „Übersicht der Ergebnisse des Heeres-Ergänzungsgeschäfts” (Auszug), nach: Deutsche Wehrordnung vom 22. November 1888, Berlin 1904.
Der folgende Beitrag eröffnet einen neuen Themenschwerpunkt auf dem Portal Militärgeschichte: "Armee und Bürokratie", hrsg. von Christoph Nübel. Alle vier Wochen erscheint ein Folgebeitrag. Das Militär gilt in der Bundesrepublik als Inbegriff des "Bürokratismus". Diese Ansicht verkennt, dass Streitkräfte ihrerseits dazu neigten, Bürokratie als eine dem Militär wesensfremde Einschränkung zu betrachten. Ohne die Entwicklung des modernen Staates und seines Verwaltungswesens wäre die Entwicklung des modernen Militärwesens jedoch unmöglich gewesen. Der Artikel historisiert auf den "Bürokratismus" bezogene Narrative und argumentiert, dass eine Untersuchung des Spannungsfeldes von Militär und Verwaltung fruchtbare Forschungsperspektiven eröffnet.
Aufsatz

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