Cottbus

Die Ausstellung „Ankunft auf Zeit – Cottbuser Kriegsgefangenenlager zwischen 1914 und 1924“
Von: 
Paul Fröhlich

Das Cottbuser Stadtmuseum eröffnete im November 2021 eine Sonderausstellung zu den beiden Kriegsgefangenenlagern, die im Lauf des Ersten Weltkrieges in Sielow und Merzdorf errichtet wurden und die mehr als 20 000 Insassen durchliefen. Die Ausstellung richtet auf Grundlage zahlreicher Bilder des damaligen Lagerfotografen Paul Tharan den Blick auf die Lebensbedingungen hinter dem Stacheldraht. Im thematischen Fokus liegen vor allem die Unterbringung, medizinische Versorgung, die Arbeit innerhalb und außerhalb des Lagers, das kulturelle Leben sowie das Sterben in der Gefangenschaft. Darüber hinaus dokumentiert die Ausstellung die häufig unbekannte Nachnutzung der Kriegsgefangenenlager nach dem Kriegsende. Gemeinsam mit zeitgenössischen Exponaten und kommentierenden Texten werden die häufig propagandistisch intendierten Fotografien Tharans durch mehrere Installationen in einen neuen Kontext gesetzt, um den bedrückenden Charakter des Lagers wiederzugeben.
Das folgende Interview mit dem Kurator Robert Büschel wirft einen Blick auf die Museumspraxis bei der Entwicklung und Auseinandersetzung von Formaten, die sich mit dem Ersten Weltkrieg bzw. mit dem Thema „Kriegsgefangenschaft und Kriegsgesellschaft“ auseinandersetzen. Die Ausstellung läuft voraussichtlich noch bis zum 13. März 2022.

Interview