Luftwaffe und Luftkrieg
Die Luftwaffe der Bundeswehr, von Anfang an als in die NATO-Luftstreitkräfte Europas integrierte Teilstreitkraft aufgestellt, ist - so der Titel des Jubiläumsbuches 2005 - seit Beginn ihrer Aufstellung "immer im Einsatz“.
Neben vielfach bekannten humanitären Hilfseinsätzen drückte sich dieser Einsatz vor allem durch die Bereitschaft zum Krieg zu Zeiten der Blockkonfrontation und die Einbindung in die NATO-integrierte Luftverteidigung aus. Seit der Vereinigung beider deutschen Staaten 1990 ist die Luftwaffe im "erweiterten Aufgabenspektrum“ der Bundeswehr an militärischen Einsätzen unter der Führung der NATO und im Auftrag der Vereinten Nationen beteiligt. Ausgehend von einer seit Beginn bestehenden intensiven Einbindung in multinationale Bündnisstrukturen stellt sich die Luftwaffe heute als eng in das Bündnis eingegliederte und seine Aufträge "Joint and combined“ ausführende zukunftsweisende Streitmacht dar. "Nationale Alleingänge“ sind heute allenfalls im Rahmen humanitärer Einsätze denk- und durchführbar.
Wenngleich der quantitative Anteil der Luftwaffe an den heutigen Einsätzen der Bundeswehr – auf den ersten Blick – überschaubar erscheint, ist die Betonung der Luftwaffe als "Kompetenzträger für Luftmacht“ auch in Hinblick auf Zukunftstechnologien wie unbemannte Systeme (sogenannte UAVs oder auch Drohnen) auffällig. Angesichts der fortschreitenden Reduzierung der Bundeswehr und der Selbstdarstellung ihrer Luftwaffe ist auch zu fragen, wie diese Teilstreitkraft der Bundeswehr "im Einsatz“ durch die Öffentlichkeit wahrgenommen wird und sich selbst darstellt.
Im Zuge der 4. Militärhistorischen Tagung der Luftwaffe sollen unter dem Leitthema "Luftwaffe und Luftkrieg“ - Rolle und Bedeutung von deutschen Luftstreitkräften im Zuge militärischer Operationen, - Operations- und Verteidigungsplanungen seit dem Zweiten Weltkrieg sowie - Militärische und militärpolitische Verflechtungen bei der Durchführung von Luftkriegsoperationen im Kontext internationaler Einsätze dargestellt werden.
Geplant sind die Sektionen:
- Hintergründe (zu deutschen Luftwaffen im Luftkrieg inklusive wirtschaftlicher oder politischer Verflechtungen)
- Perzeptionen (betreffend der Einsätze der Luftwaffe im Zeitalter der Blockkonfrontation und darüber hinaus sowie ihrer öffentlichen und streitkräfetinternen Wahrnehmung),
- Perspektiven (Ausblicke zur Rolle der Luftwaffe sowohl im Rahmen der "vernetzten Sicherheit“ als auch als Teil der Bundeswehr im Transformationsprozess)
Die Tagung richtet sich an Historiker, die sich mit den (Luft-)Streitkräften der Bundeswehr befassen. Gleichzeitig richtet sie sich als Historische Bildung für die Angehörigen der Luftwaffe auch an Soldaten, deren Teilnahme im Rahmen der Politischen Bildung als "Seminarbesuch“ erfolgen kann.
Vorschläge für Referatsthemen zu einer der aufgelisteten Sektionen werden bis zum 01.03.2014 entgegengenommen und sind zusammen mit dem Exposé und CV zu richten an Oberstleutnant Dr. Heiner Möllers (heinermoellers@bundeswehr.org).
Weitere Informationen zur Tagung (Ablauf, Ort, Gebühren etc.) werden zeitgerecht auf der Homepage des ZMSBw (www.zmsbw.de) sowie der Luftwaffe der Bundeswehr (www.luftwaffe.de) bekannt gemacht.
Es ist ferner beabsichtigt, die Beiträge der Tagung in einem Tagungsband zu veröffentlichen.
Die Tagung wird veranstaltet durch das Kommando Luftwaffe, Berlin/Köln, in Kooperation mit dem Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw, vormals MGFA), Potsdam, unterstützt durch die Interessengemeinschaft Deutsche Luftwaffe e.V. (IDLw).
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Kontakt:
Oberstleutnant Dr. Heiner Möllers
Leiter PB Medien
Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr
Zeppelinstraße 127 / 128
14471 Potsdam
(t) 0331 9714578
(f) 0331 9714507