Sehnsucht nach dem Krieg? - Am Vorabend des Ersten Weltkrieges: Oldenburg 1913
Ein Jahr vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges feierte das in Oldenburg beheimatete Infanterie Regiment 91 sein 100jähriges Bestehen. Die aufwändige, von patriotischem Pathos durchdrungene Jubiläumsfeier der "91er" stand beispielhaft für die zunehmende Militarisierung der deutschen Gesellschaft am Vorabend des Ersten Weltkrieges, der die europäische Ordnung des 19. Jahrhunderts schließlich unwiderruflich zerstörte.
Als Residenz und Garnisonsstandort war Oldenburg in besonderer Weise in die Vorgeschichte der "Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts" einbezogen und von deren Folgen betroffen. Die Ausstellung unternimmt einen aufwändig gestalteten Querschnitt der Stadtgeschichte eines besonderen Jahres - von Optimismus geprägt, und doch den kommenden Zerfall bereits in sich bergend.
Ausgewählte Ikonen aus Politik, Gesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur dokumentieren die widerstreitenden Kräfte, die das Jahr 1913 in Deutschland prägten, hin- und hergerissen zwischen Aufbruch, Beharrung und Zeitgeist. Ergänzt durch einen Bildertaumel aus großformatigen zeitgenössischen Fotografien und Filmsequenzen sowie dem Nachbau eines Kaiserpanoramas taucht der Besucher in die Atmosphäre der Zeit ein. Großformatige bebilderte Zeittafeln mit den wichtigsten Ereignissen des Jahres bieten weitere Orientierung und vertiefte Information. Vor dem Hintergrund der nationalen und internationalen Ereignisse des späten deutschen Kaiserreiches entfaltet die Präsentation in ausgewählten Bildern und Objekten ein aufschlussreiches Panorama der Oldenburger Gesellschaft am dramatischen Schnittpunkt der Epochen. Sie zeichnet überdies den weiteren Weg in den Krieg nach und skizziert schließlich die grauenvollen Geschehnisse an Kriegs- und Heimatfront zwischen 1914 und 1918 aus der Perspektive oldenburgischer Zeitzeugnisse: Allein das "91er"-Regiment verlor im mörderischen Stellungskrieg etwa ein Viertel seiner Soldaten. 5.000 Soldaten kehrten nicht mehr nach Oldenburg zurück.
Mit der geplanten kulturhistorischen Sonderausstellung setzt das Stadtmuseum Oldenburg einen besonderen Akzent vor dem Hintergrund von bundes- und europaweit geplanten Veranstaltungen und Präsentationen zum 100. Jahrestag des Kriegsausbruchs 1914.
Ort: Stadtmuseum Oldenburg, Am Stadtmuseum 4-8. 26121 Oldenburg
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10.00 - 18.00 Uhr, Montag geschlossen
Eintritt: 3,00 Euro (erm. 1,50 Euro), Freier Eintritt für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
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Kontakt:
Stadtmuseum Oldenburg
Am Stadtmuseum 4 - 8
26121 Oldenburg
Telefon: 0441 235 2886
Fax: 0441 235 3145