Thomas Weißbrich: Die Weltkriege im Museum. Das Berliner Zeughaus 1933-1945

Veranstaltung im Rahmen der DHM-Sonderausstellung "Zerstörte Vielfalt. Berlin 1933-1938"
Datum: 
Mittwoch, 14. August 2013
Ort: 
Berlin

Am Mittwoch, den 14. August, um 18 Uhr lädt das Deutsche Historische Museum zu einem Vortrag über das Berliner Zeughaus im Nationalsozialismus ein.

Im Rahmen der Sonderausstellung "Zerstörte Vielfalt. Berlin 1933-1938" beleuchtet das Deutsche Historische Museum damit einen wichtigen Teil seiner Sammlungsgeschichte. Am Beispiel des bedeutendsten einer ganzen Reihe nationalsozialistischer Heeresmuseen erläutert Dr. Thomas Weißbrich in seinem Vortrag die Ausstellungs- und Sammlungspraxis des Militärmuseums im Nationalsozialismus und damit zugleich, warum dem heeresgeschichtlichen Museum in der nationalsozialistischen Kulturpolitik eine derart große Bedeutung beigemessen wurde.

1881 unter Kaiser Wilhelm I. als "Ruhmeshalle der preußisch-brandenburgischen Armee" gegründet, wurde das Zeughaus in der Zeit des Nationalsozialismus zu einem "Reklamebau für den Krieg", wie es Kurt Tucholsky schon 1929 formulierte. Bereits 1934 begann der Umbau in ein kriegsverherrlichendes Heeresmuseum, welches der NS-Ideologie als Bildungs- und Erziehungsstätte dienen sollte. Ganz im Sinne der revisionistischen Geschichtspolitik wurde 1936 zunächst eine neue Abteilung über den Ersten Weltkrieg eröffnet. Unmittelbar nach Kriegsbeginn 1939 verlagerte sich der Fokus jedoch auf die propagandistische Dokumentation des Kriegsgeschehens an der Ost- und Westfront und damit einhergehend auch auf die Präsentation von Beutestücken, welche infolge der Angriffskriege in großer Fülle ins Haus kamen. Dem Auftrag verpflichtet, den Durchhaltewillen der Bevölkerung zu stärken, blieb das Haus trotz massiver Bombentreffer bis zum Herbst 1944 geöffnet.

Dr. Thomas Weißbrich ist seit 2011 Leiter der Sammlung Militaria II am DHM.

Moderation: Dr. Simone Erpel, Deutsches Historisches Museum

Veranstaltungsort ist das Auditorium der Ausstellungshalle.

Der Eintritt ist frei.

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