Othmar Plöckinger: "Unter Soldaten und Agitatoren" - Hitlers prägende Jahre im deutschen Militär 1918-1920

Datum: 
Montag, 29. April 2013
Ort: 
Stuttgart

Die Bibliothek für Zeitgeschichte, Stuttgart lädt ein zu einem Vortrag von Dr. Othmar Plöckinger (Salzburg): "Unter Soldaten und Agitatoren" Hitlers prägende Jahre im deutschen Militär 1918-1920

Die Entstehung von Hitlers Weltbild zählt zu den zentralen Themen in der Forschung zur Biografie des nationalsozialistischen Diktators. Dass die Jahre 1918 bis 1920 die entscheidenden waren, ist inzwischen zwar unumstritten, doch hat sich dabei auch das Bild eines prinzipienlosen Opportunisten und Intriganten etabliert, das einer kritischen Überprüfung nicht standhält. Vielmehr entwickelte sich Hitler vom unauffälligen Soldaten konsequent zum Gegner der Republik und ihrer Werte. Er lernte in dieser Zeit die Mechanismen umfassender Säuberungen ebenso kennen wie die Bedeutung politischer Netzwerke und die Wirkung gezielter Propaganda-Erfahrungen, die ihm bei seinem Weg in die Politik entscheidende Vorteile verschafften. Ideologisch wandte er sich dabei einem Antisemitismus zu, der seine Radikalität weder dem Bolschewismus russischer Prägung noch den Erfahrungen der Münchener Räterepublik im April 1919 schuldete. Stattdessen formte er sich unter dem Einfluss der weit verbreiteten und vom Militär tolerierten antisemitischen Propaganda und Literatur zum überragenden Bezugspunkt in Hitlers Weltbild.

Dr. Othmar Plöckinger studierte an der Universität Salzburg Geschichte, Deutsch und Mathematik. Er promovierte 1998 über den Wahlkampf Hitlers im Herbst 1932 und legte 2006 eine Studie über Hitlers Buch "Mein Kampf" vor. Seit 2010 arbeitet er am Editionsprojekt "Mein Kampf" am Institut für Zeitgeschichte in München mit.

Ort: Vortragsraum der Württembergischen Landesbibliothek, Konrad-Adenauer-Str. 8,  D-70173 Stuttgart

Zeit: Montag, 29. April 2013, 18 Uhr

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Information:

Tel.: +49-711-212 4516

Fax: +49-711-212 4517

Email: bfz@wlb-stuttgart.de