Romain Rolland und Deutschland im Ersten Weltkrieg. Verbindungen - Wahrnehmung - Rezeption

Datum: 
Samstag, 11. November 2017
Ort: 
Regensburg
Deadline: 
Mittwoch, 15. März 2017

"Comment être plus négligé que ne l'est aujourd'hui Romain Rolland (1866-1944)?" , fragte Florent Georgesco in einer Chronik, die anlässlich der Veröffentlichung von Rollands Journal de Vézelay in der Monde des livres erschienen ist. Heute ist diese mahnende Frage aus dem Jahr 2012 größtenteils überholt.

Im Zuge der medialen wie wissenschaftlichen Begeisterung für den Ersten Weltkrieg ist Rollands Werk aus der Vergessenheit geraten, in die es im Laufe der Geschichte gefallen war. Mehrere Veröffentlichungen haben den Prozess der Wiederbelebung Rollands in Bewegung gebracht: Die Wiederveröffentlichung von Au-dessus de la mêlée (Paris: Petite Bibliothèque Payot, 2013) hat dabei sicher eine herausragende Rolle gespielt. Seit ihrem Erscheinen hat die Publikation, mit einem Vorwort von Christophe Prochasson, dem wohl bedeutendsten französischen Spezialisten, der sich mit der Kulturgeschichte des Ersten Weltkrieges beschäftigt, ein gewaltiges mediales Echo erfahren. Kürzlich haben einige Forscher bislang noch unbearbeitet Schriften und Zeugnisse Rollands erschlossen und damit neue Forschungsperspektiven eröffnet, doch handelt es sich um Einzelstudien, die die Breite der Thematik keinesfalls erfassen können.

Das Kolloquium, das zum 99. Jahrestag des Waffenstillstandes von Compiègne veranstaltet wird, möchte einen Beitrag dazu leisten, diese Lücke zu schließen. Im Zentrum der Diskussion sollen dabei drei Schlüsselbegriffe stehen: Verbindungen, Wahrnehmung und Rezeption. Sich der besonderen zeitlichen Fokussierung der Fragestellung - dem "penser par cas" im Sinne Jacques Revels - wohl bewusst, soll die maßgebliche Bedeutung der Phase von 1914 bis 1919, dem Jahr der Déclaration de l'indépendance de l'Esprit, für Rolland untersucht werden, ohne dabei jedoch die großen Zusammenhänge aus den Augen zu verlieren. Besonderes Augenmerk wird Beitragsvorschlägen geschenkt werden, die sich mit bislang noch gar nicht oder wenig erforschten Aspekten beschäftigen oder eine Neuperspektivierung bereits bearbeiteter Gegenstände vornehmen.

Bitte schicken Sie Ihren Vortragsvorschlag mit einem kurzen Abstract im Umfang von ca. 300 Wörtern zusammen mit einer kurzen Biobibliographie an Landry Charrier (landry.charrier@univ-bpclermont.fr) und Marina O. Hertrampf (marina.hertrampf@sprachlit.uni-regensburg.de).

Sie werden bis 31. März 2017 über die Annahme Ihres Vortragsvorschlages informiert.

Tagungssprachen sind Deutsch und Französisch.

Die Tagungsakten werden im Anschluss an das Kolloquium publiziert.

Veranstaltungsort:  TBA (Universität Regensburg)

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Kontakt:

PD Dr. Marina Ortrud Hertrampf

Institut für Romanistik

Universität Regensburg

Universitätsstrasse 31

93053 Regensburg

marina.hertrampf@sprachlit.uni-regensburg.de