Dynamik durch Gewalt? - Der Dreißigjährige Krieg (1618-1648) als Faktor der Wandlungsprozesse des 17. Jahrhunderts
Die interdisziplinäre internationale Tagung nimmt im Vorfeld des 400. Jahrestages des Pragers Fenstersturzes von 1618 den Dreißigjährigen Krieg in einer neuen Perspektive in den Blick und stellt die Frage: Was hat sich durch diesen Krieg grundlegend verändert? Statt einer apodiktischen Gegenüberstellung von Krieg und Frieden werden der Westfälische Frieden und die Nachkriegszeit somit nicht als reine Überwindung, sondern auch als Folge und Ergebnis des Krieges betrachtet.
Unterschiedliche signifikante Veränderungen in dieser Epoche - von der politischen Ordnung, dem konfessionellen Miteinander, über Wirtschaft und Gesellschaft bis hin zur Kultur - werden dabei aus der aktuellen Forschung heraus thematisiert. In der gemeinsamen Zusammenschau soll diskutiert werden, inwieweit die Wandlungsprozesse des 17. Jahrhunderts durch die Gewalt des Dreißigjährigen Krieges vorangetrieben wurden und somit ein Ergebnis der durch den Krieg entwickelten Dynamik waren.
Tagungsort: Universität Würzburg, Oswald-Külpe-Hörsaal (Alte Augenklinik), Röntgenring 12, 97070 Würzburg
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Pogramm:
Mittwoch, 7. September 2016
18.00 Abendvortrag
Begrüßung - Michael Rohrschneider | Anuschka Tischer
Christoph Kampmann (Marburg): Die Katastrophe als Epochenbruch? - Der Dreißigjährige Krieg in der Geschichte des neuzeitlichen Europa
Donnerstag, 8. September 2016
09.00 Impulsreferat
Anuschka Tischer (Würzburg): Der Dreißigjährige Krieg - Forschungsperspektiven zwischen "teutschem" Krieg und globaler Krise
09.30 Sektion I - Staaten und Stände
Sektionsleitung: Maria-Elisabeth Brunert (Bonn)
Johannes Burkhardt (Augsburg): Die These vom Staatenbildungskrieg im Widerstreit der Forschung
Kerstin Weiand (Frankfurt am Main): "Windows of opportunity" - Reichsständische und reformierte Gestaltungsräume im Dreißigjährigen Krieg
11.00 Kaffeepause
11.30 Fortsetzung Sektion I
Fabian Schulze (Augsburg): Reichskreise als Bündnissysteme im Dreißigjährigen Krieg. Ursprünge und Vorläufer der Kreisassoziationen?
Michael Kaiser (Köln/Bonn): Landstände als Faktoren politischen Wandels? Das Beispiel Kleve und Mark im 17. Jahrhundert
13.00 Mittagspause
14.30 Sektion II - Wirtschaft - Gesellschaft - Mentalitäten
Sektionsleitung: Lena Oetzel (Bonn/Salzburg)
Peter H. Wilson (Oxford): War finance, policy and strategy in the Thirty Years War
Matthias Asche (Tübingen): Der Dreißigjährige Krieg als Katalysator des sozio-ökonomischen Wandels - Beobachtungen zum Heiligen Römischen Reich aus der Perspektive der historischen Demographie und Migrationsforschung
16.00 Kaffeepause
16.30 Fortsetzung Sektion II
Markus Meumann (Gotha/Erfurt): Gewalt und Gegengewalt. Dynamiken der Entgrenzung von Gewalt im Dreißigjährigen Krieg
Arndt Schreiber (Freiburg): Adel unter Druck. Reichsfürstliche Selbstbehauptung in den Tagebüchern Christians II. von Anhalt-Bernburg
18.00 Ende Tag 2
Freitag, 9. September 2016)
09.00 Sektion III - Politische, höfische und militärische Kultur
Sektionsleitung: Joachim Hamm (Würzburg)
Arno Strohmeyer (Salzburg): Von der Hierarchie zur Parität? Veränderungen in der politischen Kultur der habsburgisch-osmanischen Beziehungen seit der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts
Eva-Bettina Krems (Münster): Zum Wandel der höfischen Repräsentationskultur nach dem Dreißigjährigen Krieg
10.30 Kaffeepause
11.00 Fortsetzung Sektion III
Stefan Bürger (Würzburg): Festungsbaukunst im 17. Jahrhundert
12.00 Abschlussdiskussion
Eingangskommentar - Michael Rohrschneider (Bonn)
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Kontakt:
Prof. Dr. Anuschka Tischer
Lehrstuhl für Neuere Geschichte
Universität Würzburg
+49 (0)931 3185540
anuschka.tischer@uni-wuerzburg.de