Dynamik durch Gewalt? - Der Dreißigjährige Krieg (1618-1648) als Faktor der Wandlungsprozesse des 17. Jahrhunderts

Datum: 
Mittwoch, 7. September 2016 bis Freitag, 9. September 2016
Ort: 
Würzburg
Deadline: 
Mittwoch, 31. August 2016

Die interdisziplinäre internationale Tagung nimmt im Vorfeld des 400. Jahrestages des Pragers Fenstersturzes von 1618 den Dreißigjährigen Krieg in einer neuen Perspektive in den Blick und stellt die Frage: Was hat sich durch diesen Krieg grundlegend verändert? Statt einer apodiktischen Gegenüberstellung von Krieg und Frieden werden der Westfälische Frieden und die Nachkriegszeit somit nicht als reine Überwindung, sondern auch als Folge und Ergebnis des Krieges betrachtet.

Unterschiedliche signifikante Veränderungen in dieser Epoche - von der politischen Ordnung, dem konfessionellen Miteinander, über Wirtschaft und Gesellschaft bis hin zur Kultur - werden dabei aus der aktuellen Forschung heraus thematisiert. In der gemeinsamen Zusammenschau soll diskutiert werden, inwieweit die Wandlungsprozesse des 17. Jahrhunderts durch die Gewalt des Dreißigjährigen Krieges vorangetrieben wurden und somit ein Ergebnis der durch den Krieg entwickelten Dynamik waren.

Tagungsort:  Universität Würzburg, Oswald-Külpe-Hörsaal (Alte Augenklinik), Röntgenring 12, 97070 Würzburg

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Pogramm:

Mittwoch, 7. September 2016

18.00  Abendvortrag

Begrüßung  -  Michael Rohrschneider | Anuschka Tischer

Christoph Kampmann (Marburg):  Die Katastrophe als Epochenbruch? - Der Dreißigjährige Krieg in der Geschichte des neuzeitlichen Europa

Donnerstag, 8. September 2016

09.00  Impulsreferat

Anuschka Tischer (Würzburg):  Der Dreißigjährige Krieg - Forschungsperspektiven zwischen "teutschem" Krieg und globaler Krise

09.30  Sektion I  -  Staaten und Stände

Sektionsleitung:  Maria-Elisabeth Brunert (Bonn)

Johannes Burkhardt (Augsburg):  Die These vom Staatenbildungskrieg im Widerstreit der Forschung

Kerstin Weiand (Frankfurt am Main):  "Windows of opportunity" - Reichsständische und reformierte Gestaltungsräume im Dreißigjährigen Krieg

11.00  Kaffeepause

11.30  Fortsetzung Sektion I

Fabian Schulze (Augsburg):  Reichskreise als Bündnissysteme im Dreißigjährigen Krieg. Ursprünge und Vorläufer der Kreisassoziationen?

Michael Kaiser (Köln/Bonn):  Landstände als Faktoren politischen Wandels? Das Beispiel Kleve und Mark im 17. Jahrhundert

13.00  Mittagspause

14.30  Sektion II  -  Wirtschaft - Gesellschaft - Mentalitäten

Sektionsleitung:  Lena Oetzel (Bonn/Salzburg)

Peter H. Wilson (Oxford):  War finance, policy and strategy in the Thirty Years War

Matthias Asche (Tübingen):  Der Dreißigjährige Krieg als Katalysator des sozio-ökonomischen Wandels - Beobachtungen zum Heiligen Römischen Reich aus der Perspektive der historischen Demographie und Migrationsforschung

16.00  Kaffeepause

16.30  Fortsetzung Sektion II

Markus Meumann (Gotha/Erfurt):  Gewalt und Gegengewalt. Dynamiken der Entgrenzung von Gewalt im Dreißigjährigen Krieg

Arndt Schreiber (Freiburg):  Adel unter Druck. Reichsfürstliche Selbstbehauptung in den Tagebüchern Christians II. von Anhalt-Bernburg

18.00  Ende Tag 2

Freitag, 9. September 2016)

09.00  Sektion III  -  Politische, höfische und militärische Kultur

Sektionsleitung:  Joachim Hamm (Würzburg)

Arno Strohmeyer (Salzburg):  Von der Hierarchie zur Parität? Veränderungen in der politischen Kultur der habsburgisch-osmanischen Beziehungen seit der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts

Eva-Bettina Krems (Münster):  Zum Wandel der höfischen Repräsentationskultur nach dem Dreißigjährigen Krieg

10.30  Kaffeepause

11.00  Fortsetzung Sektion III

Stefan Bürger (Würzburg):  Festungsbaukunst im 17. Jahrhundert

12.00  Abschlussdiskussion

Eingangskommentar  -  Michael Rohrschneider (Bonn)

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Kontakt:

Prof. Dr. Anuschka Tischer

Lehrstuhl für Neuere Geschichte

Universität Würzburg

+49 (0)931 3185540

anuschka.tischer@uni-wuerzburg.de