Jason Crouthamel: Hysterische Männer ? - Traumatisierte Veteranen des Ersten Weltkriegs und ihr Kampf um Anerkennung im Dritten Reich

Datum: 
Donnerstag, 2. Juli 2015
Ort: 
Stuttgart

Der Umgang mit so genannten "Kriegsneurotikern" bildete nach 1918 in Deutschland ein schwieriges Erbe des Krieges. Psychiater stempelten die ehemaligen Soldaten, die sie als "hysterische Männer" abqualifizierten, als eine unmännliche Last für die Volksgemeinschaft ab – in ihren Augen beschmutzten sie die Erinnerung an den Krieg.

In seinem Vortrag lässt Jason Crouthamel die seelisch erkrankten Veteranen selbst zu Wort kommen. Dies ermöglicht einen neuen Blick auf die Psychiatrie und die Erinnerungskultur der Zwischenkriegszeit. Auseinandersetzungen zwischen Ärzten und Patienten entwickelten sich nicht nur zu einem Kampf um finanzielle Entschädigung, sondern auch darum, welche Auswirkungen der Krieg tatsächlich auf die männliche Psyche hatte.

Prof. Dr. Jason Crouthamel ist Associate Professor für Geschichte an der Grand Valley State University in Allendale, Michigan. Das Buch "The Great War and German Memory" ist ein Standardwerk der Psychiatriegeschichte des Krieges. 2014 erschien sein jüngstes Werk "An Intimate History of the Front. Masculinity, Sexuality, and German Soldiers in the First World War".

Eine Veranstaltung der Bibliothek für Zeitgeschichte in Kooperation mit dem Verein "Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V.".

Veranstaltungsort:  Hauptstaatsarchiv Stuttgart, Konrad-Adenauer-Straße 4, 70173 Stuttgart

Termin:  Donnerstag, 2. Juli 2015 - Beginn 18.00

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Edith Gruber

Württembergische Landesbibliothek

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