Helmut Bley: Koloniale und postkoloniale Kriege in Afrika

Kriege entwickeln ihre eigene Dynamik und ihre eigene Logik.
Das soll beispielhaft an den afrikanischen Kriegen (Nigeria, Uganda, Mosambik, Eritrea) des 19. und 20. Jahrhunderts gezeigt werden. Die Kombination aus agrargesellschaftlicher Struktur, massiver Urbanisierung, Verwicklung in die Weltwirtschaft und einer großen Mobilität der Eliten prägte hier das Gewaltgeschehen und ließ Dynamiken entstehen, die schwer vorhersehbar waren. Waffenlieferungen Dritter und die Verwertung von Rohstoffen taten ein Übriges, um das Bild undeutlich zu machen.
Die Langzeitwirkungen dieser Kriege unterscheiden sich oft stark von den ursprünglichen Kriegszielen. Flucht, Vertreibung, halbherzig unternommene Demobilisierungen und die Entstehung neuer bewaffneter Gruppen verwischen die Grenze zwischen Krieg und Frieden im ganzen Land, aber auch in einzelnen Regionen. Wie ist unter diesen Bedingungen überhaupt Frieden möglich sein? Warum ist es in einem Fall geglückt, Frieden zu schaffen, und in einem anderen Fall nicht?
Dr. Helmut Bley ist Professor em. für Neuere und afrikanische Geschichte an der Universität Hannover
Akademische Vita: Studium der Geschichte und Erziehungswissenschaft an der Universität Hamburg | 1961-1965 Wissenschaftlicher Assistent, Historisches Seminar der Universität Hamburg / 1965 Promotion zum Dr. phil. | 1968-1975 Dozentur am Historischen Seminar der Universität Hamburg | 1970-1972 Gastdozent an der Universität Dar es Salaam, Tanzania | 1976 Berufung an die Universität Hannover
Forschungsschwerpunkte: Afrikanische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts (Regionen südliches und östliches Afrika) | Friedens-und Konfliktforschung für das postkoloniale Afrika | Sozialgeschichte Südafrikas und Namibias | Afrika im Kontext von Weltgeschichte
Moderation: Dr. Gerd Hankel, Gastwissenschaftler der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur am HIS
Veranstaltungsort: HIS (Raum 106, 1. Stock), Mittelweg 36 , 20148 Hamburg
Einlass ab 1930
Der Eintritt ist frei.
-----------------------------
Kontakt:
Hamburger Institut für Sozialforschung
Mittelweg 36
20148 Hamburg
(t) +49 40 414097-0
(f) +49 40 414097-11