Burg, Stadt und Kriegführung im 17. Jahrhundert

Datum: 
Freitag, 6. November 2015 bis Sonntag, 8. November 2015
Ort: 
Oberfell an der Mosel
Deadline: 
Samstag, 10. Januar 2015

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen Burgen und Kriegführung um befestigte Plätze im 17. Jahrhundert.

Der Burgenbau im Mittelalter, auch im Spätmittelalter, erfreut sich in der Forschung seit Jahren großer Beliebtheit, und auch Festungen und der Wandel der Burg zur Festung sind ein präsentes Forschungsthema. Die Entwicklung der Burgen und Städte im Rahmen der Kriegführung des 17. Jahrhunderts stellt jedoch ein Desiderat dar: Das Klischee der Zerstörung militärisch wertloser Burgen und Stadtmauern, veralteter Anlagen, im 30-jährigen Krieg oder spätestens durch "die Franzosen" 1689 zieht sich durch die Literatur, ohne dass es jemals umfassend kritisch hinterfragt worden wäre.

Diese Forschungslücke möchte die vorliegende Tagung schließen: Befanden sich die Burgen und Stadtbefestigungen im 17. Jahrhundert wirklich durchgängig in baulich schlechtem Zustand? Waren sie militärisch wertlose Objekte und dem Angreifer wehrlos ausgeliefert? Wie reagierten die Besitzer einer "normalen" kleinen oder mittelgroßen Burg und die Einwohner einer kleinen Stadt auf die militärischen Anforderungen? Inwiefern waren Burgen und Kleinstädte überhaupt ein (lohnenswertes) Ziel für die Heere des 17. Jahrhunderts? Im Rahmen der Tagung soll diesen Fragen nachgegangen werden. Der bauliche Zustand der Burgen und Stadtmauern und die Entwicklung der Militärtechnik und des Militärwesens im 17. Jahrhundert sollen genauso thematisiert werden wie die Belagerungen und Zerstörungen selbst.

Der Fokus soll dabei nicht auf den deutschen Sprachraum beschränkt bleiben: Die Türkenkriege im Südosten des Heiligen Römischen Reiches sind genauso ein Thema wie die Nordischen Kriege, der 30-jährige Krieg, der englische Bürgerkrieg oder die Reunionskriege Ludwigs XIV. Ziel der Tagung soll es sein, anhand der Zusammenschau der Beiträge eine Annäherung an das Tagungsthema zu finden, einen ersten Überblick zu schaffen und weitere Forschungsfragen zu formulieren.

Das Thema soll fachübergreifend bearbeitet werden: Beiträge aus Geschichte, Kunstgeschichte, Bauforschung, Archäologie und weitere Disziplinen sind herzlich willkommen.

Die Vorträge haben eine Länge von 20 bis 25 Minuten. Tagungssprache ist Deutsch, Vorträge in Englisch und Französisch sind ausdrücklich erwünscht.

Die Tagung findet vorbehaltlich der Finanzierung statt. Honorare können nicht gezahlt werden, eine Unterkunft vor Ort wird gestellt und Reisekosten werden erstattet. Die Veröffentlichung der Vorträge als Tagungsband ist beabsichtigt.

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Kontakt:

Olaf Wagener

Freundeskreis Bleidenberg e.V.

olaf.wagener@gmx.de