Manfried Rauchensteiner: Der Erste Weltkrieg und das Ende der Habsburgermonarchie
Bei der Auseinandersetzung mit dem Ersten Weltkrieg stehen in der Regel Deutschland und die Westfront im Mittelpunkt. Dabei begann der Krieg mit der Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien.
Die Donaumonarchie, eine Großmacht im Zentrum Europas und zugleich Balkanmacht, trug seit 1908 erheblich zur Destabilisierung der Region bei und wurde ihrerseits destabilisiert. Der Doppelmord von Sarajevo bot dann Ende Juli 1914 Österreich-Ungarn wie Serbien Anlass zu einem Krieg, dem keiner ausweichen wollte.
Dass damit ein Weltkrieg entfesselt wurde, irritierte nicht. Nach schweren Verlusten war die Armee der Doppelmonarchie aber schon zu Jahresende 1914 eigentlich nicht mehr kriegsfähig. Deutsche Hilfe ließ sie dennoch einen Vielfrontenkrieg weiterführen. Schließlich geriet Österreich-Ungarn in eine so weitgehende Abhängigkeit von Deutschland, dass es keine Möglichkeit mehr fand, den Krieg zu beenden. Der Zerfall kündigte sich seit1914 an. Am Ende stand 1918 die Auflösung.
Dr. Manfried Rauchensteiner ist Professor an der Wiener Universität und war von 1992 bis 2005 Direktor des Heeresgeschichtlichen Museums in Wien. 2013 erschien sein umfangreiches Buch "Der Erste Weltkrieg und das Ende der Habsburgermonarchie 1914 - 1918".
Veranstaltungsort: Vortragssaal der Württembergischen Landesbibliothek, Konrad-Adenauer-Str. 8, 70173 Stuttgart
Termin: Dienstag, 30. September 2014, Beginn: 18.00 Uhr
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Kontakt:
Edith Gruber
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