Die Napoleonischen Kriege als europäischer Erinnerungsort ?

Datum: 
Freitag, 1. August 2014 bis Samstag, 2. August 2014
Ort: 
Mainz
Deadline: 
Montag, 21. Juli 2014

Zum 200. Gedenken an die Napoleonischen Kriege veranstaltet das Historische Seminar der Johannes Gutenberg-Universität (Mainz) in Kooperation mit der Stiftung Kulturwerk Schlesien (Würzburg) am Wochenende 1./2. August 2014 eine wissenschaftliche Tagung in Mainz.

Im Zentrum steht dabei weniger die Ereignisgeschichte zwischen Leipzig und Waterloo. Vielmehr werden Rezeptionen und Geschichtsbilder dieser Ereignisse bis heute in regionaler, nationaler und internationaler Perspektive diskutiert. Es soll unter der Fragestellung "Die Napoleonischen Kriege als europäischer Erinnerungsort ?", darum gehen, die unterschiedlichen Narrative und Perspektiven verschiedener politischer Systeme im diachronen Zugriff zu analysieren und zu vergleichen.

Wichtig erscheinen vor allem geostrategische, regionale, konfessionelle, soziokulturelle und politische Deutungsmuster. Zu fragen ist nach der Instrumentalisierung des Gedenkens an die Befreiungskriege im Wandel der verschiedenen Epochen und Ideologien und danach, ob übergeordnete Deutungsstrategien in den kommunistischen bzw. demokratischen Systemen oder den ost-, west-, mittel- und südeuropäischen Nationen nachweisbar sind. Bilanzierend steht am Schluss die Frage nach der Existenz der Napoleonischen Kriege als europäischem Erinnerungsort.

Tagungsort: Erbacher Hof, Akademie und Bildungszentrum des Bistums Mainz, Grebenstraße 24, 55116 Mainz

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Programm:

Freitag, 1. August 2014

08.45  Begrüßung  -  Prof. Dr. Hans-Christian Maner (Historisches Seminar der Johannes Gutenberg-Universität Mainz) | Dr. Dietrich Meyer (Vorsitzender des Vorstands der Stiftung Kulturwerk Schlesien, Würzburg) | Dr. Jürgen Hartmann (Staatssekretär a.D., Vorsitzender der Deutsch-Französischen Kulturstiftung, Mainz)

09.15  Einführung  -  Dr. Caroline Klausing | Dr. Verena v. Wiczlinski (Universität Mainz):  Kulminationspunkte der Befreiungskriege im kollektiven Gedächtnis. Perspektiven der Erinnerungs- und Geschichtskultur

Sektion I:  Nationales Erinnern

Ost-, Ostmittel- und Mitteleuropa

Leitung:  Dr. Andreas Frings (Universität Mainz)

10.00  Prof. Dr. Jan Kusber (Universität Mainz):  1812 und die Folgen - Russlands Sieg über Napoleon als Erinnerungsfiguren

10.30  Christof Schimsheimer, M.A. (Universität Mainz):  "Ein Beispiel gab uns Bonaparte" ? -  Die Napoleonischen Kriege in der kollektiven Erinnerung der Polen

11.00  Diskussion

11.30  Kaffeepause

11.45  Prof. Dr. Hans-Christian Maner (Universität Mainz):  "Die würdigen Vorläufer der großen Befreiungskriege" - Die Kämpfe gegen Napoleon in der österreichischen Geschichtskultur

12.15  Dr. Martin Rink (ZMSBw, Potsdam): "An der Spitze des Fortschritts"? - Die preußischen Reformer und die Bundeswehr

12.45  Diskussion

13.15  Mittagessen

West- und Südeuropa

Leitung:  Prof. Dr. Dr. h.c. Heinz Duchhardt (Präsident der Max Weber Stiftung, Bonn)

14.15  Prof. em. Dr. Hans-Ulrich Thamer (Universität Münster):  Ein ruhmreicher Untergang? Die Niederlagen des Helden und der Napoleon-Mythos in der französischen Erinnerungskultur

14.45  Prof. Dr. Tim Blanning (University of Cambridge):  The apotheosis of a battle - How Waterloo was commemorated in image, structure and song

15.15  Prof. Dr. Matthias Schnettger (Universität Mainz):  Im Schatten des Risorgimento. Die Napoleonischen Kriege in der italienischen Erinnerung

15.45  Diskussion

16.15  Kaffeepause

Sektion II:  Regionales Erinnern

Leitung:   Prof. Dr. Michael Kißener (Universität Mainz)

16.30  Prof. Dr. Roland Gehrke (Universität Stuttgart):  Kolberg - Tauroggen - Breslau. Rezeption und geschichtspolitische Deutung der Napoleonischen Kriege in den preußischen Ostprovinzen

17.00  Prof. Dr. Werner K. Blessing (Universität Erlangen-Nürnberg):  Zwischen Satellitennot, Fortschrittsgewinn und nationalem Eifer - Bayerns schwieriger Umgang mit den Napoleonischen Kriegen

17.30  Diskussion

18.00  Abendessen

Abendprogramm

19.30  Dr. Bodo Heimann (Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Kulturwerk Schlesien, Kiel):  Lesung ausgewählter Werke der Befreiungslyrik

Samstag, 2. August 2014

Sektion III:  Nachwuchswissenschaftliche Studien

Leitung: Dr. Caroline Klausing | Dr. Verena v. Wiczlinski

09.00  Präsentationen von Studierenden des Historischen Seminars der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

10.15  Diskussion

10.45  Kaffeepause

Sektion IV: Transnationales und transkulturelles Erinnern

Leitung: Prof. Dr. Véronique Porra (Universität Mainz)

11.00  Dr. Andreas Linsenmann (Universität Mainz):  Tschaikowskis Sieg und Beethovens Niederlage - Transnationale Rezeption der Napoleonischen Befreiungskriege in der Musik

11.30  Dr. Dr. Norbert Parschalk (Universität Mainz):  Tirols Erhebung im Jahre 1809 - Andreas Hofer: Vom "ehrwürdigen Helden" zur "sympathischen Comic-Figur"

12.00  Diskussion

Resümee

Leitung:  Prof. Dr. Jan Kusber | Prof. Dr. Matthias Schnettger

12.30  Fazit und Abschlussdiskussion

13.00  Mittagessen

14.00  Ende der Tagung

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Kontakt:

Dr. Ulrich Schmilewski

Kardinal-Döpfner-Platz 1

97070 Würzburg

0931/53696 0931/53649

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www.kulturwerk-schlesien.de