Alex Watson (London): "Mit unerhörter Brutalität" - Russische Gräueltaten in Ostpreußen, 1914 - 1915
Kurz nach Kriegsbeginn marschierten 1914 russische Truppen in Ostpreußen ein. Zwar konnte die russische Armee im Februar 1915 endgültig aus Ostpreußen verdrängt werden, der "Russeneinfall" wurde jedoch schon bald zu einem zentralen Thema der deutschen Propaganda während des Krieges. Die mit der Invasion einhergehenden Zerstörungen und Gräueltaten an Zivilisten ließen sich ideal zur Mobilisierung der Bevölkerung einsetzen.
Auch 100 Jahre später ist weitgehend unklar, wie groß das Ausmaß der russischen Kriegsgräuel 1914/1915 war und warum es ausgerechnet im ersten Jahr des Krieges zu Kriegsverbrechen kam. Alexander Watson analysiert in seinem Vortrag die weitgehend vergessenen Geschehnisse in Ostpreußen und den Schock, den sie in Deutschland auslösten. Er untersucht, welche Motive und Muster den Gräuel zugrunde lagen und ordnet sie in den breiteren Kontext der europäischen Kriegführung während des Ersten Weltkriegs ein.
Dr. Alexander Watson ist Lecturer in History am Goldsmiths College der University of London. 2008 erschien sein Buch "Enduring the Great War. Combat, Morale and Collapse in the German and British Armies, 1914-1918." Im August 2014 wird sein neues Werk "Ring of Steel. Germany and Austria-Hungary at War, 1914-1918" herauskommen.
Vortrag in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg
Termin: Donnerstag, 17. Juli 2014, 18 Uhr
Ort: Vortragsraum der Württembergischen Landesbibliothek, Konrad-Adenauer-Straße 8, 70173 Stuttgart
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