Ein Kontinuum der Gewalt/A Continuum of Violence
Pierre Köckert
Projektskizze
Veröffentlicht am: 
27. Januar 2025
DOI: 
https://doi.org/10.15500/akm.27.01.2025

Permanenz der Gewalt als Fundament koloniale Machtstruktur

Der europäische Kolonialismus war von tiefgreifenden Macht- und Herrschaftsstrukturen geprägt, die maßgeblich auf der Anwendung von oft extremer (militärischer) Gewalt1 beruhten. In den dabei entstandenen kolonialen Gewalträumen ist eine dichotome Trennung von Krieg und Frieden prekär.2 Vielmehr zeigten sich nahtlose Übergänge sowie eine Vielzahl von Möglichkeiten und Praktiken der bewaffneten Macht- und Herrschaftssicherung.

Die Geschichte des deutschen Militärs im kolonialen Einsatz von 1880 bis 1918 bildet eine zentrale, aber noch unzureichend erforschte Dimension der deutschen Kolonialgeschichte. Zwar trat das deutsche Militär in den Kolonien als zentraler Gewaltakteur auf, aber dessen Rolle als staatlicher Gewaltorganisator ist bislang nur in Teilaspekten wissenschaftlich beleuchtet.3 Erschwerend kommt hinzu, dass Militär im kolonialen Kontext nicht statisch betrachtet werden kann, sondern in einem funktionalen Grundverständnis ein bestimmtes Gewaltdispositiv bezeichnet, das die Vorhaltung, Androhung und Anwendung von Gewalt im hoheitlichen Auftrag umfasst.

Die vorliegende Forschungslage zeigt weitere erhebliche Defizite: Während einzelne koloniale Gewaltereignisse wie die Kriege gegen die OvaHerero und Nama,4 der Boxer-5 oder der Maji-Maji-Krieg6 große historiografische Aufmerksamkeit erhielten und geradezu als paradigmatische Beispiele für die Dynamiken kolonialer Gewalt galten, blieben einzelne Gewaltaspekte7 und insbesondere die Vielzahl kleinerer militärischer Unternehmungen weitgehend im Verborgenen.8 Allein zwischen 1893 und 1912 sind mehr als 300 Einsätze des Militärs in den deutschen Kolonien dokumentiert.9 Diese lokal begrenzten Militärunternehmungen waren integraler Bestandteil kolonialer Staatlichkeit und bilden verschiedene Punkte eines Kontinuums der Gewalt, das sowohl physische Gewalt als auch subtilere Formen der Machtprojektion umfasst. Neben den Einsätzen selbst bedürfen die strukturellen, kulturellen und rechtlichen Grundlagen kolonialer Militärgewalt einer vertieften Untersuchung. Das Projekt strebt an, diese Lücken zu schließen, und zielt darauf ab, die spezifische Rolle des deutschen Militärs als exekutiven Gewaltakteur umfassend zu analysieren sowie die Kontinuitäten und Übergänge zwischen verschieden kolonialen Gewaltpraktiken und weiteren Formen der kolonialen Herrschaft offenzulegen.

Zielsetzung und Forschungsfragen

Das Projekt untersucht anhand militärischer Unternehmungen das deutsche Militär in den Kolonien des Kaiserreichs und seine Praktiken als Teil eines breiten Kontinuums organisierter (militärischer) Gewalt. Es analysiert die verschiedenen Formen und Praktiken der Gewaltanwendung, die im Spannungsfeld von Macht- und Herrschaftssicherung sowie wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Interessen standen. Zentral für das Projekt ist die Frage nach der spezifischen Rolle des deutschen Militärs im kolonialen Einsatz. Um diese Rolle zu verstehen, stellt sich die Frage nach Formen und Praktiken militärischer Gewaltanwendungen in den deutschen Kolonien. Dabei soll untersucht werden, ob und wie diese Gewalt neue Formen annahm oder von Kontinuitäten und Transformationen geprägt war. Die Bedeutung lokaler Akteure im kolonialen Kontext verlangt darüber hinaus eine differenzierte Analyse: Welche Rollen spielten indigene Akteure – sei es als Opfer, Kollaborateure, Söldner, Gegner oder in hybriden Gewaltformationen – für die Gestaltung und Umsetzung militärischer Gewalt in den Kolonien? Eine weitere Perspektive auf die Rolle des Militärs ergibt sich aus dem Vergleich mit der Metropole: Wie unterschied sich die Organisation und Funktion des Militärs in den kolonialen Kontexten von seiner Struktur und seiner Verwendung im Reich? Um die Rückwirkungen der kolonialen Einsätze zu beleuchten, stellt sich zudem die Frage: Inwiefern prägten die kolonialen militärischen Praktiken die deutsche Militärkultur sowie die öffentliche Meinung im Deutschen Reich? Abschließend gilt es, langfristige Effekte zu analysieren: Welche Nachwirkungen der kolonialen Militärgewalt lassen sich bis in die Gegenwart nachzeichnen, sei es in gesellschaftlichen, politischen oder kulturellen Kontexten?

Vom Einsatz her denken – Zugänge zum Militär in den Kolonien

Der Forschungsansatz verknüpft Perspektiven aus der Kolonial-, Gewalt- und erweiterten Militärgeschichte. Vielfältige Wechselbeziehungen zwischen struktur-, operations-, ideen-, wissens-, mentalitäts-, rechts-, sozial- und auch wirtschafts- bzw. umweltgeschichtlichen Aspekten sollen dabei berücksichtigt werden. Zentral für das Projekt ist der Forschungsbegriff Einsatz. Markus Pöhlmann untersuchte 2020 in einer diachronen Analyse die historische Semantik und Praxis der militärischen Intervention von 1871 bis zur Bundeswehr.10 Er lehnte sich dabei für den Zeitraum von 1871 bis 1918 an die Definition der „imperialen Intervention“ von Jürgen Osterhammel an.11 Epochenübergreifend wird Einsatz „als die Ausführung eines besonders angeordneten, zeitlich in der Regel befristeten militärischen Auftrags jenseits des friedensmäßigen Grundbetriebs von Streitkräften“ definiert, wobei Einsätze „unterhalb der Schwelle einer allgemeinen Mobilmachung bzw. Kriegserklärung“ stattfinden.12 Nach Auffassung der Projektgruppe ist diese Definition für den kolonialen Gewaltraum zu eng gefasst. Unklar bleibt insbesondere der Hinweis auf „jenseits des friedensmäßigen Grundbetrieb“, da sich die deutschen Kolonien in einer ständigen Grauzone zwischen Krieg und Frieden befanden und einer permanenten strukturellen Gewaltausübung unterlagen.13 In Anbetracht des kolonialen Kontexts des Hochimperialismus wird der Forschungsbegriff Einsatz als die Entsendung und Verwendung von militärischem Personal zur Erfüllung eines hoheitlichen/staatlichen Auftrags einer Kolonial-/Imperialmacht begriffen. Dabei geht der Einsatz des Militärs über den bloßen „Schießkrieg“ und andere Situationen physischer oder kriegerischer Gewaltanwendung bei der Expansion und Absicherung von Herrschaft hinaus und umfasst zugleich die Vorhaltung, Androhung und Sichtbarmachung (militärischer) Gewalt im Alltag und in der Praxis kolonialer Staatlichkeit.

Das Projekt setzt auf eine interdisziplinäre multiperspektivische Methodik, die sich aus theoretischen Ansätzen, empirischen Analysen und Transferperspektiven zusammensetzt. Es werden Ansätze der Militär- und Kolonialgeschichte sowie der Gewaltforschung integriert, um die Fluidität zwischen Krieg und Frieden, Militär und Polizei sowie innerer und äußerer Gewalt in kolonialen Kontexten zu analysieren. Fallstudien militärischer Unternehmungen dienen dazu, konkrete Erscheinungsformen, Strukturen und Dynamiken der kolonialen Gewaltpraxis zu rekonstruieren. Ferner sollen Rückkopplungseffekte und Transferleistungen zwischen kolonialen und metropolitanen Kontexten sowie die langfristigen Nachwirkungen kolonialer Gewalt analysiert werden. Das Projekt bietet somit eine grundlegende Neubewertung des deutschen Militärs in kolonialen Kontexten.

Projektstruktur

Das Projekt ist Bestandteil des Forschungskonzeptes des Forschungsbereiches Militärgeschichte bis 1945 am Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw) in Potsdam. Zum Projektteam gehören Dr. Christian Stachelbeck, Dr. Frank Reichherzer und Pierre Köckert. Eingebunden ist zudem das Dissertationsvorhaben von Martin Schulz über das ostasiatische Expeditionskorps im Boxerkrieg 1900/01. Das Projekt gliedert sich im Kern in drei aufeinander aufbauende Workshop-Module, die zunächst Grundlagen (Zugänge und zeitgenössische Rahmungen), darauffolgend die Praxis der Einsätze und schließlich die Nachwirkungen in den Blick nehmen. Die Ergebnisse sollen abschließend in einem „Special Issue“ publiziert werden. Dies wird ergänzt durch Werkstattgespräche, Podcasts, Book-Talks und einen Researchguide. Nach Abschluss der Workshops ist neben einem Beitrag in einer militärhistorischen Fachzeitschrift eine internationale Tagung angedacht.

Workshop 1: Theoretische Annäherungen und organisatorische Grundlagen kolonialer militärischer Gewalt (Oktober 2025)

Ziel dieses Auftakt-Workshops ist es, die theoretischen und methodischen Grundlagen zu erarbeiten, die eine Wissensbasis für die folgenden Veranstaltungen bilden und eine methodisch-theoretische Auseinandersetzung mit dem Thema ermöglichen. Im Mittelpunkt steht a) die Diskussion übergreifender theoretischer und methodischer Ansätze der Kolonial- und Imperialgeschichte sowie b) die Organisation militärischer Gewalt in den Kolonien, einschließlich der Abgrenzung zu Polizeiaufgaben, Machtkonstellationen zwischen Militär und Zivilverwaltung, koloniale Militärkulturen und ihre ideologischen, rechtlichen und praktischen Grundlagen.

Workshop 2: Einsatzpraxis (Frühjahr 2026)

Im Zentrum des zweiten Workshops stehen Fallstudien zu den unterschiedlichen militärischen Einsätzen, um das Kontinuum militärischer Gewaltsamkeiten unter den besonderen Umständen in den Kolonien auszuloten. Hier soll das gesamte Spektrum möglicher militärischer Unternehmungen betrachtet werden, das von kleineren Expeditionen bis hin zu hochintensiven, äußerst gewaltsamen Operationen reicht, die teilweise genozidalen Charakter trugen und zeitgenössisch als „Krieg“ oder „Kriegszustand“ bezeichnet wurden. Darüber hinaus sind „Polizeieinsätze“, „Strafaktionen“, Verschleppungen, Internierungen, Ausbeutungen und Raubzüge oder auch die Absicherung und Durchführung wissenschaftlicher Expeditionen und weitere Formen einer alltäglichen „Normalität von Gewalt“14  von Interesse.

Workshop 3: Nachwirkungen, Transfers und Deutungen (Herbst 2026)

Dieser Workshop widmet sich im Kern der Frage nach den mittel- und langfristigen Nachwirkungen kolonialer Militärgewalt. Es geht um Transferleistungen und Transformationen von exzessiver kolonialer Gewalt sowie potentielle Übertragungsprozesse der kleinen, alltäglichen Praktiken militärischer Gewalt, Rückkopplungseffekte zwischen Kolonie und Metropole sowie Biografien militärischer Akteure über die aktive Kolonialzeit hinaus. Ebenso sollen Deutungen und der Umgang des deutschen Militärs mit kolonialen Einsätzen bis in die heutige Gegenwart betrachtet werden. Wie lässt sich mit dem „Erbe“ militärischer Gewaltanwendung in kolonialen Räumen umgehen und welche Anhaltspunkte kann eine militärhistorisch informierte Forschung liefern?

Das Projektteam lädt interessierte Forschende und Institutionen zur Mitwirkung ein. Ziel ist es, in einem internationalen Netzwerk neue Erkenntnisse über die militärischen Einsätze des deutschen Kolonialmilitärs, ihre Praxis und Nachwirkungen zu erarbeiten sowie interdisziplinäre Perspektiven auf das Kontinuum kolonialer Gewalt einzubinden. Wir freuen uns über die Einbringung wissenschaftlicher Expertise, Vorschläge für Kooperationen sowie eine aktive Beteiligung an den geplanten Veranstaltungen.

The Permanence of Violence as the Foundation of Colonial Power Structures

European colonialism was characterized by profound structures of power and domination that were largely based on the use of often extreme (military) violence.15 In the resulting zones of colonial violence, a dichotomous separation of war and peace is precarious.16 Rather, there were seamless transitions and a multitude of possibilities and practices for securing armed power and domination.

The history of the German military in colonial operations from 1880 to 1918 is a central but still insufficiently researched dimension of German colonial history. Although the German military was a central actor of violence in the colonies, its role as an organizer of state violence has only been partially examined.17 This is aggravated by the fact that the military in the colonial context cannot be viewed statically, but in a basic functional understanding denotes a certain dispositive of violence that includes the provision, threat, and use of violence on behalf of the state.

The current state of research reveals other significant shortcomings: While individual incidents of colonial violence, such as the wars against the OvaHerero and Nama,18 the Boxer War,19 or the Maji Maji War,20 have received a great deal of historiographical attention and are regarded as paradigmatic examples of the dynamics of colonial violence, individual aspects of violence,21 and in particular the multitude of smaller military operations, have remained largely hidden.22 Between 1893 and 1912 alone, more than 300 military operations in the German colonies are documented.23 These localized military operations were an integral part of colonial statehood and form different points of a continuum of violence that includes both physical violence and more subtle forms of power projection. In addition to the operations themselves, the structural, cultural, and legal foundations of colonial military violence require in-depth study. The project seeks to fill these gaps and aims to comprehensively analyze the specific role of the German military as an executive agent of violence and to reveal the continuities and transitions between different colonial practices of violence and other forms of colonial rule.

Aims and Research Questions

The project examines the German military in the colonies of the German Empire and its practices as part of a broad continuum of organized (military) violence. It analyzes forms and practices of violence situated between securing power, domination, and advancing economic and scientific interests. Central to the project is the question of the specific role of the German military in colonial operations. In order to understand this role, it raises the question of the forms and practices of military violence in the German colonies. The aim is to examine whether and how this violence took on new forms or was characterized by continuities and transformations. The significance of local actors in the colonial context also requires a differentiated analysis: What role did indigenous actors play in the design and implementation of military violence in the colonies – whether as victims, collaborators, mercenaries, opponents, or in hybrid formations of violence? Another perspective on the role of the military arises from the comparison with the metropole: How did the organization and function of the military in colonial contexts differ from its structure and use in the empire? In order to shed light on the impact of colonial operations, the question also arises: to what extent did colonial military practices shape German military culture and public opinion in the German Empire? Finally, the long-term effects must be analyzed: What aftereffects of colonial military violence can be traced to the present day, whether in social, political, or cultural contexts?

Thinking from Operations – Access to the Military in the Colonies

The research approach combines perspectives from the history of colonialism, the history of violence, and extended military history. A variety of interrelations between structural, operational, ideational, knowledge, mentality, legal, social, economic, and environmental historical aspects will be considered. The research concept of deployment is central to the project. In 2020, Markus Pöhlmann conducted a diachronic analysis of the historical semantics and practice of military intervention from 1871 to the Bundeswehr.24 He based his analysis on Jürgen Osterhammel's definition of "imperial intervention" for the period from 1871 to 1918.25 Across epochs, intervention is defined as "the execution of a specially ordered military mission, usually for a limited period of time, beyond the basic peacetime operation of armed forces," with deployments taking place "below the threshold of general mobilization or declaration of war."26 In the opinion of the Project Group, this definition is too narrow for the colonial sphere of armed forces. In particular, the reference to "beyond basic peacetime operations" remains unclear, as the German colonies were in a constant gray zone between war and peace and were subject to a permanent structural exercise of violence.27 Given the colonial context of high imperialism, the research concept of deployment is understood as the deployment and use of military personnel to fulfill a sovereign/state mandate of a colonial/imperial power. The deployment of the military goes beyond the mere "shooting war" and other situations of physical or martial use of violence in the expansion and protection of rule, and at the same time includes the provision, threat, and visualization of (military) violence in everyday life and in the practice of colonial statehood.

The project is based on an interdisciplinary, multi-perspective methodology that combines theoretical approaches, empirical analyses, and transfer perspectives. Approaches from military and colonial history as well as violence studies are integrated to analyze the fluidity between war and peace, military and police, and internal and external violence in colonial contexts. Case studies of military operations serve to reconstruct concrete manifestations, structures, and dynamics of colonial violence. In addition, feedback, and transfers between colonial and metropolitan contexts as well as the long-term aftermath of colonial violence will be analyzed. The project thus offers a fundamental reassessment of the German military in colonial contexts.

Project Structure

The project is part of the research concept of the research area Military History up to 1945 at the Center for Military History and Social Sciences of the Bundeswehr (ZMSBw) in Potsdam. The project team consists of Dr. Christian Stachelbeck, Dr. Frank Reichherzer and Pierre Köckert. Martin Schulz's dissertation project on the East Asian Expeditionary Corps in the Boxer War of 1900/01 is also part of the project. The project is essentially divided into three successive workshop modules, dealing first with the basics (approaches and contemporary framing), then with the practice of the operations, and finally with the aftermath. The results will be published in a special issue. This will be complemented by workshop discussions, podcasts, book reviews, and a research guide. At the conclusion of the workshops, an international conference is planned, as well as an article in a military history journal.

Workshop 1: Theoretical Approaches and Organizational Foundations of Colonial Military Violence (October 2025)

The aim of this kick-off workshop is to develop the theoretical and methodological foundations that will form a knowledge base for the following events and enable a methodological-theoretical engagement with the topic. The focus will be on a) the discussion of overarching theoretical and methodological approaches to colonial and imperial history, and b) the organization of military violence in the colonies, including the distinction from policing, power constellations between the military and civil administration, colonial military cultures, and their ideological, legal, and practical foundations.

Workshop 2: Operational Practice (Spring 2026)

The second workshop will focus on case studies of different military operations in order to explore the continuum of military violence under the special circumstances of the colonies. The full range of possible military undertakings will be considered, from small expeditions to highly intensive, extremely violent operations, some of which were genocidal in nature and were referred to as "war" or "state of war" at the time. Also, of interest are "police operations", "punitive actions", deportations, internment, exploitation, and raids, as well as the security and conduct of scientific expeditions and other forms of everyday "normalcy of violence".28

Workshop 3: Aftermaths, Transfers, and Interpretations (Autumn 2026)

This workshop will focus on the medium- and long-term aftermath of colonial military violence. It deals with transfers and transformations of excessive colonial violence as well as possible transfer processes of small, everyday practices of military violence, feedback effects between colony and metropolis, and biographies of military actors beyond the active colonial period. Interpretations and the way the German military has dealt with colonial operations up to the present day will also be examined. How can we deal with the "legacy" of the use of military violence in colonial areas, and what clues can military history research provide?
The project team invites interested scholars and institutions to participate. The aim is to develop new insights into the military operations of the German colonial military, their practice and aftermath in an international network and to integrate interdisciplinary perspectives on the continuum of colonial violence. We welcome scholarly input, proposals for collaboration, and active participation in the planned events.

  • 1. Militärische Gewalt wird hier als eine „Form organisierter Vorhaltung, Vorbereitung, Androhung und Anwendung physisch und/oder psychisch verletzender kollektiver Handlungen verstanden […], die durch im Waffengebrauch geschulte Personen oder Gruppen in kriegerischen Auseinandersetzungen, im Kampf um die Durchsetzung des staatlichen Gewaltmonopols oder aber im Kampf gegen Letzteres ausgeführt wird.“ Pierre Köckert, Militärische Gewalt im Inneren des Deutschen Reiches 1871 bis 1923. Grundlagen, Akteure und Praxis, Diss. phil. Helmut-Schmidt-Universität Hamburg 2024. „Militär und Gewalt“ ist ein derzeitiges Leitthema des ZMSBw. In diesem Rahmen legte Frank Reichherzer Konzepte für eine gewinnbringende Erforschung von Militär und Gewalt vor. Frank Reichherzer, Militär und Gewalt erforschen! in: Militärgeschichtliche Zeitschrift 81/2 (2022), S. 249–264.
  • 2. Ulrike von Hirschhausen/Jörn Leonhard, Empires. Eine globale Geschichte 1780–1920, München 2023, S. 83; Dierk Walter, Organisierte Gewalt in der europäischen Expansion. Gestalt und Logik des Imperialkrieges, Hamburg 2014, S. 13; Tanja Bührer, Die Kaiserliche Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika. Koloniale Sicherheitspolitik und transkulturelle Kriegführung 1885 bis 1918, München 2011, S. 211.
  • 3. Einen Überblick lieferten: Bührer, Die Kaiserliche Schutztruppe, S. 35-160 (wie Anm. 1); Susanne Kuß, Deutsches Militär auf kolonialen Kriegsschauplätzen. Eskalation von Gewalt zu Beginn des 20. Jahrhunderts, Berlin 2010, S. 127-378; André Tiebel, Die Entstehung der Schutztruppengesetze für die deutschen Schutzgebiete Deutsch-Ostafrika, Deutsch-Südwestafrika und Kamerun (1884-1898), Frankfurt am Main u.a. 2008, S. 39-90.
  • 4. Zuletzt: Nielsen Bomholt, Britain, Germany and Colonial Violence in South-West Africa, 1884-1919. The Herero and Nama Genocide, Cham 2022; Matthias Häussler, Der Genozid an den Herero. Krieg, Emotion und extreme Gewalt in „Deutsch-Südwestafrika“, Weilerswist 2018; sowie die Aufsatzsammlung: ders.: Staatlichkeit und Gewalt im kolonialen Namibia (1883-1915). Akteure und Prozesse, Weilerswist 2024.
  • 5. Susanne Kuß, Cooperation Between German and French Troops During the Boxer War in China, 1900/1. The Punitive Expedition to Baoding, in: Volker Barth/Roland Cvetkovski (Hrsg.), Imperial Cooperation and Transfer, 1870-1930. Empires and Encounters, London u. a. 2015, S. 197-217; Kuß, Deutsches Militär, S. 49-77 (wie Anm. 3); Bernd Martin, Soldatische Radikalisierung und Massaker. Das deutsche Erste und Zweite Seebataillon im Einsatz im „Boxerkrieg“ in China 1900, in: Militärgeschichtliche Zeitschrift 69 (2010) S. 222-241; Mechthild Leutner/Klaus Mühlhahn (Hrsg.), Kolonialkrieg in China. Die Niederschlagung der Boxerbewegung 1900-1901, Berlin 2007; Thoralf Klein, Straffeldzug im Namen der Zivilisation. Der „Boxerkrieg“ in China (1900-1901), in: Thoralf Klein/ Frank Schumacher (Hrsg.), Kolonialkriege. Militärische Gewalt im Zeichen des Imperialismus, Hamburg 2006, S. 145-181; Paul A. Cohen, History in three keys. The Boxers as event, experience, and myth, New York u.a. 1997.
  • 6. Bührer, Die Kaiserliche Schutztruppe, S. 226-235 (wie Anm. 1); Kuß, Deutsches Militär, S. 102-126 (wie Anm. 3); James Leonard Giblin/Jamie Monson (Hrsg.), Maji Maji. Lifting the Fog of War, Leiden u.a. 2010; Gilbert Clement Kamana Gwassa, The Outbreak and Development of the Maji Maji War 1905-1907, Köln 2005; Felicitas Becker/Jigal Beez (Hrsg.): Der Maji-Maji-Krieg in Deutsch-Ostafrika. 1905-1907, Berlin 2005; Klaus Bachmann/Gerhard Kemp, Was Quashing the Maji-Maji Uprising Genocide? An Evaluation of Germany’s Conduct through the Lens of International Criminal Law, in: Holocaust and Genocide Studies 35 (2021) 2, S. 235-249.
  • 7. Einzelstudien haben sich bereits wichtigen kolonialen Gewaltaspekten in Bezug auf das Militär und die Polizei gewidmet u.a.: Tanja Bührer, Die gewaltsame Aushandlung legitimer und illegitimer Gewalt in interkulturellen Kriegen Ostafrikas (1884-1914), in: „When you catch one kill him slowly“. Militärische Gewaltkulturen von der Frühen Neuzeit bis zum Zweiten Weltkrieg, Frankfurt am Main 2024, S. 279-313; Marie Muschalek, Violence as usual. Policing and the colonial state in German Southwest Africa, Ithaca u.a. 2019; Michelle R. Moyd, Violent intermediaries. African soldiers, conquest, and everyday colonialism in German East Africa, Athens (Ohio) 2014; Isabel V. Hull, Absolut Destruction. Military culture and the practices of war in Imperial Germany, Ithaca u.a. 2005. Eine komparative transnationale Analyse der kolonialen Kriegführung in den britischen, niederländischen und deutschen Kolonien liefert in Kürze: Tom Menger, The Colonial Way of War. Violence and Colonial Warfare in the British, German and Dutch Empires, c. 1890-1914, Diss. phil. Universität zu Köln 2021.
  • 8. Einen ersten sehr groben Überblick mit einem Schwerpunkt auf der Provenienzforschung lieferte erst kürzlich: Eva Künkler, Koloniale Gewalt und der Raub kultureller Objekte und menschlicher Überreste. Eine systematische Übersicht zu Militärgewalt und sogenannten Strafexpeditionen in deutschen Kolonialgebieten in Afrika (1884-1919), Magdeburg 2022; dies., Koloniale Gewalt in Deutsch-Neuguinea und der Raub kultureller Objekte und menschlicher Überreste. Eine systematische Übersicht zu Militärgewalt und sogenannten Strafexpeditionen in deutschen Kolonialgebieten in Ozeanien (1884-1914), Magdeburg 2022; erweiternd zu den Strafexpeditionen in der Südsee: Alexander Krug, „Der Hauptzweck ist die Tötung von Kanaken“. Die deutschen Strafexpeditionen in den Kolonien der Südsee 1872-1914, Tönning u.a. 2005.
  • 9. Dies ergibt sich aus: Verzeichnis der militärischen Unternehmungen im Sinne der Stiftungsurkunde, 9.9.1912, in: Amtsblatt für das Schutzgebiet Kiautschou 13/39 (1912), S. 293-300; Verzeichnis der militärischen Unternehmungen der Polizeitruppen im Sinne der Urkunde, betr. Stiftung einer Kolonial-Denkmünze vom 13. Juni 1912, 15.4.1913, in: Deutsches Kolonialblatt 8/24 (1913), S. 353-355; dazu auch: Künkler, Koloniale Gewalt in Afrika, S. 43-44, 61, 83-86.
  • 10. Markus Pöhlmann, Einsatz. Praxis und historische Semantik militärischer Intervention vom Boxerkrieg bis zur Bundeswehr, in: https://www.portal-militaergeschichte.de/poehlmann_einsatz.
  • 11. Jürgen Osterhammel, Krieg im Frieden. Zu Form und Typologie imperialer Intervention, in: ders., Geschichtswissenschaft jenseits des Nationalstaats. Studien zu Beziehungsgeschichte und Zivilisationsvergleich, Göttingen 2001, S. 283-321, hier S. 286.
  • 12. Diese Definition lehnt sich an die Auffassung des BMVG an. Der Osnabrücker Erlass vom 20.4.2024 definiert den Begriff: „Der Begriff des Einsatzes wird hier und in der weiteren Folge des Erlasses im militärfachlichen Sinne verwendet, unabhängig davon, ob es sich dabei um einen Einsatz im verfassungsrechtlichen Sinne, einen Einsatz bewaffneter Streitkräfte im Sinne des Parlamentsbeteiligungsgesetzes oder um eine schlichte Verwendung von Streitkräften, beispielsweise im Rahmen der Amtshilfe, handelt. Ein Einsatz in diesem Verständnis liegt danach vor, wenn die Streitkräfte einen besonders angeordneten, in der Regel befristeten, jenseits von Routinedienstbetrieb, Ausbildung und Übung angesiedelten Auftrag erfüllen, unabhängig davon, wie dieser Einsatz rechtlich einzuordnen ist.“ https://www.bmvg.de/resource/blob/5777780/1d5d88d162f8c172940424625799e714/a-04-05-download-osnabruecker-erlass-data.pdf (letzter Aufruf 19.11.2024).
  • 13. Bührer, Die Kaiserliche Schutztruppe, S. 211.
  • 14. Fabian Klose, Menschenrechte im Schatten der kolonialen Gewalt. Die Dekolonisierungskriege in Kenia und Algerien 1945-1962, München 2009, S. 115.
  • 15. Military violence is understood here as a “form of organized provision, preparation, threat and application of physically and/or psychologically harmful collective actions […] which are carried out by persons or groups trained in the use of weapons in armed conflicts, in the fight to enforce the state monopoly on violence or in the fight against the latter”. Pierre Köckert, Militärische Gewalt im Inneren des Deutschen Reiches 1871 bis 1923. Grundlagen, Akteure und Praxis, Diss. phil. Helmut-Schmidt-Universität Hamburg 2024. "Militär und Gewalt” (military and violence) is a current central theme of the ZMSBw. In this context, Frank Reichherzer presented concepts for profitable research on military and violence. Frank Reichherzer, Militär und Gewalt erforschen! in: Militärgeschichtliche Zeitschrift 81 (2022) 2, pp. 249-264.
  • 16. Ulrike von Hirschhausen/Jörn Leonhard, Empires. Eine globale Geschichte 1780-1920, Munich 2023, p. 83; Dierk Walter, Organisierte Gewalt in der europäischen Expansion. Gestalt und Logik des Imperialkrieges, Hamburg 2014, p. 13; Tanja Bührer, Die Kaiserliche Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika. Koloniale Sicherheitspolitik und transkulturelle Kriegführung 1885 bis 1918, Munich 2011, p. 211.
  • 17. An overview was provided by: Bührer, Die Kaiserliche Schutztruppe, pp. 35-160 (as note 1); Susanne Kuß, Deutsches Militär auf kolonialen Kriegsschauplätzen. Eskalation von Gewalt zu Beginn des 20. Jahrhunderts, Berlin 2010, pp. 127-378; André Tiebel, Die Entstehung der Schutztruppengesetze für die deutschen Schutzgebiete Deutsch-Ostafrika, Deutsch-Südwestafrika und Kamerun (1884-1898), Frankfurt on the Main a.o. 2008, pp. 39-90.
  • 18. Last: Nielsen Bomholt, Britain, Germany and Colonial Violence in South-West Africa, 1884-1919. The Herero and Nama Genocide, Cham 2022; Matthias Häussler, Der Genozid an den Herero. Krieg, Emotion und extreme Gewalt in „Deutsch-Südwestafrika“, Weilerswist 2018; as well as the essay collection: Matthias Häussler, Staatlichkeit und Gewalt im kolonialen Namibia (1883-1915). Akteure und Prozesse, Weilerswist 2024.
  • 19. Susanne Kuß, Cooperation Between German and French Troops During the Boxer War in China, 1900/1. The Punitive Expedition to Baoding, in: Volker Barth/Roland Cvetkovski (ed.), Imperial Cooperation and Transfer, 1870-1930. Empires and Encounters, London a.o. 2015, pp. 197-217; Kuß, Deutsches Militär, pp. 49-77 (as note 3); Bernd Martin, Soldatische Radikalisierung und Massaker. Das deutsche Erste und Zweite Seebataillon im Einsatz im „Boxerkrieg“ in China 1900, in: Militärgeschichtliche Zeitschrift 69 (2010) pp. 222-241; Mechthild Leutner/Klaus Mühlhahn (ed.), Kolonialkrieg in China. Die Niederschlagung der Boxerbewegung 1900-1901, Berlin 2007; Thoralf Klein, Straffeldzug im Namen der Zivilisation. Der „Boxerkrieg“ in China (1900-1901), in: Thoralf Klein/ Frank Schumacher (ed.), Kolonialkriege. Militärische Gewalt im Zeichen des Imperialismus, Hamburg 2006, pp. 145-181; Paul A. Cohen, History in three keys. The Boxers as event, experience, and myth, New York a.o. 1997.
  • 20. Bührer, Die Kaiserliche Schutztruppe, pp. 226-235 (as note 1); Kuß, Deutsches Militär, pp. 102-126 (as note 3); James Leonard Giblin/Jamie Monson (ed.), Maji Maji. Lifting the Fog of War, Leiden a.o. 2010; Gilbert Clement Kamana Gwassa, The Outbreak and Development of the Maji Maji War 1905-1907, Cologne 2005; Felicitas Becker/Jigal Beez (ed.), Der Maji-Maji-Krieg in Deutsch-Ostafrika. 1905-1907, Berlin 2005; Klaus Bachmann/Gerhard Kemp, Was Quashing the Maji-Maji Uprising Genocide? An Evaluation of Germany’s Conduct through the Lens of International Criminal Law, in: Holocaust and Genocide Studies 35 (2021) 2, pp. 235-249.
  • 21. Some studies have already addressed important colonial aspects of violence in relation to the military and the police: Tanja Bührer, Die gewaltsame Aushandlung legitimer und illegitimer Gewalt in interkulturellen Kriegen Ostafrikas (1884-1914), in:„When you catch one kill him slowly“. Militärische Gewaltkulturen von der Frühen Neuzeit bis zum Zweiten Weltkrieg, Frankfurt on the Main 2024, pp. 279-313; Marie Muschalek, Violence as usual. Policing and the colonial state in German Southwest Africa, Ithaca a.o. 2019; Michelle R. Moyd, Violent intermediaries. African soldiers, conquest, and everyday colonialism in German East Africa, Athens (Ohio) 2014; Isabel V. Hull, Absolut Destruction. Military culture and the practices of war in Imperial Germany, Ithaca a.o. 2005. A comparative transnational analysis of colonial warfare in the British, Dutch, and German colonies is forthcoming: Tom Menger, The Colonial Way of War. Violence and Colonial Warfare in the British, German and Dutch Empires, c. 1890-1914, Diss. phil. University of Cologne 2021.
  • 22. A first very rough overview with a focus on provenance research was recently provided by: Eva Künkler, Koloniale Gewalt und der Raub kultureller Objekte und menschlicher Überreste. Eine systematische Übersicht zu Militärgewalt und sogenannten Strafexpeditionen in deutschen Kolonialgebieten in Afrika (1884-1919), Magdeburg 2022; Eva Künkler, Koloniale Gewalt in Deutsch-Neuguinea und der Raub kultureller Objekte und menschlicher Überreste. Eine systematische Übersicht zu Militärgewalt und sogenannten Strafexpeditionen in deutschen Kolonialgebieten in Ozeanien (1884-1914), Magdeburg 2022; expanding on the punitive expeditions in the South Seas: Alexander Krug, „Der Hauptzweck ist die Tötung von Kanaken“. Die deutschen Strafexpeditionen in den Kolonien der Südsee 1872-1914, Tönning a.o. 2005.
  • 23. This can be seen from: Verzeichnis der militärischen Unternehmungen im Sinne der Stiftungsurkunde, 9.9.1912, in: Amtsblatt für das Schutzgebiet Kiautschou 13/39 (1912), pp. 293-300; Verzeichnis der militärischen Unternehmungen der Polizeitruppen im Sinne der Urkunde, betr. Stiftung einer Kolonial-Denkmünze vom 13. Juni 1912, 15.4.1913, in: Deutsches Kolonialblatt 8/24 (1913) pp. 353-355; see also: Künkler, Koloniale Gewalt in Afrika, pp. 43-44, 61, 83-86 (as note 8).
  • 24. Markus Pöhlmann, Einsatz. Praxis und historische Semantik militärischer Intervention vom Boxerkrieg bis zur Bundeswehr, in: https://www.portal-militaergeschichte.de/poehlmann_einsatz.
  • 25. Jürgen Osterhammel, Krieg im Frieden. Zu Form und Typologie imperialer Intervention, in: Jürgen Osterhammel, Geschichtswissenschaft jenseits des Nationalstaats. Studien zu Beziehungsgeschichte und Zivilisationsvergleich, Göttingen 2001, pp. 283-321, here p. 286.
  • 26. This definition is based on the opinion of the Federal Ministry of Defence (BMVG). The Osnabrück Decree of 20.4.2024 defines the term as follows: "The term deployment is used here and in the further course of the decree in the military sense, regardless of whether it is a deployment in the constitutional sense, a deployment of armed forces in the sense of the Parliamentary Participation Act or a simple deployment of armed forces, for example in the context of administrative assistance. According to this understanding, a deployment exists when the armed forces perform a specially ordered, usually temporary mission that goes beyond routine service operations, training, and exercises, regardless of how this deployment is legally classified." https://www.bmvg.de/resource/blob/5777780/1d5d88d162f8c172940424625799e714/a-04-05-download-osnabruecker-erlass-data.pdf.
  • 27. Bührer, Die Kaiserliche Schutztruppe, p. 211.
  • 28. Fabian Klose, Menschenrechte im Schatten der kolonialen Gewalt. Die Dekolonisierungskriege in Kenia und Algerien 1945-1962, München 2009, p. 115.
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