Männlichkeitsdiskurse in der Kriegsberichterstattung der sozialdemokratischen Arbeiter-Zeitung während des Ersten Weltkriegs
Viktoria Wind
Aufsatz
Veröffentlicht am: 
08. April 2024
DOI: 
https://doi.org/10.15500/akm.08.04.2024

Nach der Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien im Juli 1914 stellte sich die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Österreichs (SDAPÖ) hinter die Kriegsanstrengungen der eigenen Regierung. Dieser Linie folgte auch ihr zentrales Parteiorgan, die Wiener Arbeiter-Zeitung (AZ), zumindest in den ersten Kriegsmonaten.1 Die AZ ließ ihren langjährigen Redakteur Hugo Schulz (1870-1933) vom k.(u.) k. Kriegspressequartier (KPQ) als Kriegsberichterstatter akkreditieren. Einer von Schulz ersten Berichten erzählte vom östlichen Kriegsschauplatz. Dort standen sich die russische und die österreich-ungarische Armee gegenüber. In seinem Bericht mit dem Titel „Die Waffentaten der Kleinen“ rückte er die „einfachen Soldaten“ ins Zentrum: „Die Grenzkämpfe, die den großen Schlachten vorausgingen, haben vielen einfachen Soldaten und Landsturmmännern Gelegenheit gegeben, mit hingebendem Opfermut zu zeigen, welche heroischen Kräfte in den friedliebenden Arbeitsmenschen dieser Gegenden schlummern.“2

Der Autor betonte in diesem Textausschnitt die Verheißungen zum soldatischen Heldentum, die der Krieg bereithalten würde – ganz ausdrücklich auch für „einfache Soldaten“, ältere Männer im Landsturm und „friedliebend[e] Arbeitsmenschen“.3 Das soldatisch-heroische Männlichkeitsideal könnte demnach – so suggeriert es der Text – nicht nur von großen Generälen und hochdekorierten k.(u.) k. Offizieren erreicht werden.

Insgesamt verlängerte Schulz in seiner Kriegsberichterstattung die hegemoniale Vorstellung der tapferen, opferbereiten und heldenhaften soldatischen Männlichkeit, wie an diesem Beispiel deutlich wird. Allerdings erlaubt eine geschlechtersensible Lektüre die Sichtbarmachung der Heterogenität von Geschlechterkonstruktionen und der Handlungsspielräume, mit denen historische Akteur:innen sie fortschrieben, modifizierten und ablehnten. Eine geschlechter- und diskurstheoretische Untersuchung verdeutlicht deshalb nicht nur einen differenzierten Blick auf kriegspropagandistische Männlichkeitsdiskurse, sondern auch auf die paradoxe Vielfalt hegemonialer Geschlechtervorstellungen.

Als kulturelles Ordnungs- und Symbolsystem kommt der Kategorie Geschlecht eine enorme Bedeutung für die Wahrnehmung, Einordnung und Instrumentalisierung individueller und kollektiver Kriegserfahrungen zu.4 Wie die geschlechterhistorische Auseinandersetzung mit dem Ersten Weltkrieg gezeigt hat, verlief die Mobilisierung der Gesellschaften für diesen ersten totalen Krieg entlang dichotomer Geschlechterideale von kriegerischer Männlichkeit an der ‚Front‘ und reproduktiver Weiblichkeit an der ‚Heimatfront‘.5 Die Konstruktion dieser vergeschlechtlichten Sphären verlief diskursiv und sollte zur Re-/Stabilisierung der Geschlechterordnung beitragen. Zeitgenössische Akteur:innen beteiligten sich in verschiedenster Weise an Geschlechterdiskursen, um ihre Handlungsspielräume zu erweitern oder sich selbst in die Kriegserzählungen einzuschreiben.6

In der Realität wurde so die prinzipielle Instabilität von Geschlechterordnungen durch den Krieg nur noch deutlicher sichtbar.7 Das Beispiel von Hugo Schulz zeigt, dass er den soldatischen Männlichkeitsdiskurs für die Zwecke seiner Zeitung beziehungsweise der sozialdemokratischen Partei modifizierte. Als Diskurse werden im Folgenden die Orte verstanden, in denen kollektive wie individuelle (historische) Akteur:innen Bedeutungen verhandeln, auch jene der Kategorie Geschlecht.8 Die diskursive Aushandlung von Un/Männlichkeit und Un/Weiblichkeit vollzieht sich dabei aufeinander bezogen und in intersektionaler Wechselwirkung mit anderen Differenzkategorien wie beispielsweise Alter, sozialer und ethnischer Herkunft.9

Auch während des Ersten Weltkriegs wurden also hegemoniale Geschlechtervorstellungen affirmiert, modifiziert, neu definiert und nutzbar gemacht. Ein wichtiges Re/Produktionsfeld dafür stellte die öffentlich-mediale Darstellung des Krieges dar, im Besonderen die Kriegsberichterstattung. Die medialen Kriegsrepräsentationen lieferten nicht nur Deutungsangebote zu Konfliktgründen und -parteien, sondern auch Bilder von Geschlechtervorstellungen.10 Eine vom cultural turn geprägte Geschichtswissenschaft auf der einen und kriegerische Konflikte etwa im Kontext der Auflösung Jugoslawiens in den 1990er-Jahren auf der anderen Seite haben das Interesse für die Wahrnehmungsweisen und Medialisierungen von militärischen Konflikten verstärkt. Dadurch rückte, wie die deutsche Historikerin Ute Daniel festhält, ihre Bedeutung für die Geschichte von Kriegen und Militär ins Zentrum.11

Bereits vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs hatten die Militärs der meisten beteiligten Staaten die Bedeutung von Journalist:innen und ihrer Berichterstattung für die Mobilisierung der Bevölkerung erkannt. Entsprechend richteten sie Schnittstellen zwischen Militär und Medien ein.12 Zur Koordination, Organisation und Kontrolle der Kriegsberichterstattung wurde in Österreich-Ungarn das KPQ eingerichtet. Wollten Medien von den Schlachtfeldern des Weltkriegs berichten, mussten sie und ihre Journalist:innen mit dem KPQ zusammenarbeiten.13

Dies tat auch die sozialdemokratische AZ und ließ Hugo Schulz akkreditieren. Dieser verstand sich selbst als Soldat – er hatte seinen vierjährigen Militärdienst in den 1890er-Jahren abgeleistet und schon aus den Balkankriegen 1912/13 für die AZ berichtet. Schulz galt gemeinhin als Militärexperte der österreichischen Sozialdemokratie und setzte sich in militärpolitischen Fragen etwa für ein Volks- oder Milizheer ein.14 Seine Kriegsberichterstattung verfasste er entlang der kriegspropagandistischen Vorgaben des KPQ. In seinen Berichten von den südlichen, südöstlichen und östlichen Kriegsschauplätzen behielt er das Publikum seiner Zeitung stets im Blick: Als sozialdemokratisches Zentralorgan nahm die AZ für sich in Anspruch, die österreichische/cisleithanische Arbeiter:innenschaft zu vertreten.15 Als Kriegsberichterstatter nahm Schulz so aktiv an hegemonialen Geschlechterdiskursen teil und reformulierte das kriegspropagandistische Männlichkeitsbild: Entlang der Figuren des Arbeiter-Soldaten und des Gewohnheitskriegers eröffnete er spezifische Identifikationsangebote für seine Leser:innenschaft, die dem kriegspropagandistischen Geschlechterdiskurs entsprachen.

Heterogenität hegemonialer Männlichkeitsentwürfe

In seinen Berichten in der AZ erzählte Schulz von Landwehr- und Honvedeinheiten, von heldenhaften Fliegern16 genauso wie von Trainsoldaten,17 von Sappeuren, die Stellungen in den Karstboden trieben,18 von Kriegsteilnehmern aus Wien,19 von ruthenischen Soldaten,20 von bosnischen Arbeitsmannschaften,21 von alten und jungen Männern.22

Die intersektionalen Dimensionen und vor allem die Heterogenität von (soldatischer) Kriegserfahrung wird in diesen Beispielen gut sichtbar. Auch Christa Hämmerle hat in ihrer Untersuchung zur Allgemeinen Wehrpflicht in Österreich-Ungarn im 19. Jahrhundert auf die große Inhomogenität der österreich-ungarischen Armee hingewiesen.23 Queer- und geschlechterhistorische Arbeiten, die sich explizit mit den Jahren des Ersten Weltkriegs auseinandersetzen, unterstreichen vor diesem Hintergrund die Notwendigkeit, die durch verschiedene Differenzkategorien gegebene Vielfalt soldatischer Kriegserfahrungen zu berücksichtigen: So kann etwa der US-amerikanische Historiker Jason Crouthamel zeigen, wie Veteranen des Ersten Weltkriegs ihre homosexuelle Identität vor dem Hintergrund nationalsozialistischer Männlichkeitsnormen verhandelten und so hegemoniale Geschlechtervorstellungen untergruben oder reproduzierten.24 Der tschechische Historiker Jiří Hutečka stellt die Vorstellungen militärischer Männlichkeit von Soldaten der k.(u.)k. Armee in den Mittelpunkt, die im Kronland Böhmen rekrutiert wurden. Seine Erkenntnisse im Kontext von Mobilisierungsprozessen und subjektiven Strategien zur Aufrechterhaltung von Moral und Disziplin bilden damit eine wichtige Erweiterung der sonst stark auf deutschsprachige Quellen gestützten Untersuchungen der k.(u.)k. Armee.25 Die britische Historikerin Jessica Meyer wiederum fragt nach den vielfach nicht-kombattanten Soldaten im britischen Royal Army Medical Corps (RAMC) und den Verschiebungen bei damit verbundenen Männlichkeitsentwürfen. Dabei stieß sie auf die Konstruktion einer positiven militärmedizinischen männlichen Identität, die auf die gestiegene Bedeutung der medizinischen Versorgung in der modernen Kriegsführung und dem damit zusammenhängenden, spezifischen Korpsgeist des RAMC basierte.26

Der Blick auf die Kriegsberichterstattung der AZ zeigt demgegenüber, dass Hugo Schulz möglichst versuchte ein homogenes, konfliktfreies Bild der k.(u.)k. Armee zu zeichnen. So wollte er potentielle Konfliktlinien, etwa zwischen Mannschaften und Offizieren oder unterschiedlichen Nationalitäten der Habsburgermonarchie, überdecken.27 Er bediente sich dazu organischer Modelle und verwendete etwa Bilder einer Ameisen- oder Termitenkolonie zur Beschreibung von Truppenlagerplätzen oder Frontabschnitten.28 Aus der distanzierten Position des Beobachters deutete Schulz ein „Kribbeln und Wimmeln von kleinen Figürchen“ an, deren Handeln erst aus der Distanz als größeres Ganzes erkennbar würde.29 Die Streitkräfte avancierten – ähnlich einer Ameisenkolonie – in dieser Deutung zur Summe ihrer Angehörigen, die für ein gemeinsames Ziel, nämlich den Sieg, zusammenwirken sollten. Das versprach zumindest hypothetisch jedem einzelnen Soldaten die Aussicht auf Heldentum, unabhängig von seiner genauen Tätigkeit – sei es der Sanitätsdienst, der Zuschub oder der Sturm des gegnerischen Schützengrabens.

Schulz präsentierte jedoch nicht nur ein Soldatenideal: Auch er selbst musste sich zu diesem positionieren und seine subjektive soldatische Identität mit jener des Journalisten und Kriegsberichterstatters in Verbindung bringen, sich also auch selbst im Organismus der Armee verorten.

Im Weltkrieg befand sich Schulz in seinen Vierzigern. Seinen Militärdienst hatte er bereits in den 1890er-Jahren abgelegt.30 Entsprechend stellte er die „jüngeren Brüder“ als opferfreudige Krieger und Kämpfer vor, sich selbst dagegen als Angehörigen einer „Generation von Kasernensoldaten“.31 Die Tätigkeit als Kriegsberichterstatter interpretierte Schulz schließlich als für ihn adäquate Art, den Kriegsdienst zu absolvieren. Dabei bezog er sich auf die Vorstellung der (männlichen) Kriegspflichterfüllung und schrieb, es wäre seine „Pflicht (…) neugierig zu sein“. Das konnte auch mit Gefahren verbunden sein, etwa beim Besuch einer unter Beschuss stehenden Wachpostenstellung, wie er hervorhob.32

Die Einführung des embedded journalist während des Ersten Weltkriegs beendete das Goldene Zeitalter der Kriegskorrespondent:innen, wie Philipp Knightly es formuliert hat. Nun verfügte jede Armee über einen Pool an Kriegsberichterstatter:innen, deren Tätigkeit von eigens dafür eingerichteten Stellen koordiniert und zensuriert wurde. In der k.(u.)k. Armee erfüllte diese Aufgabe das KPQ.33 Das bedeutete, der Zugang zu den Schlachtfeldern im Ersten Weltkrieg war für Journalist:innen nur unter militärischer Kontrolle erlaubt, eine eigenständige Berichterstattung dadurch unmöglich.34

Vor diesem Hintergrund wurden männliche Kriegsberichterstatter nicht selten in die Nähe von ‚Drückebergern‘ gerückt. Damit ging der Vorwurf einher, sich durch Vortäuschung von Schwäche oder Protektion dem Militärdienst an der Front zu entziehen.35 Indem Schulz seine Tätigkeit als Journalist im Gebiet der Front platzierte und diese immer wieder als danger zone darstellte, konnte er sich diskursiv vom Vorwurf des Drückebergertums distanzieren.

Gleichzeitig verhandelte er die Ambivalenzen, die sein Kriegsdienst als vom KPQ behüteter Berichterstatter in Gegenüberstellung mit dem Ideal des Schützengrabensoldaten mit sich brachte. So bezeichnete er sich als „Schlachtenbummler“36 oder rückte seine Fahrten und Wanderungen an die Frontlinie in die Nähe einer touristischen Reise und wertete seine Tätigkeit damit gegenüber jener des kombattanten Kriegsdienstes ab.37

Arbeiter-Soldaten
 
Ein Anliegen war Schulz nicht nur die Verortung des Einzelnen in der Armee, sondern auch die Erweiterung des soldatischen Identifikationsangebots um Entwürfe einer Arbeiterklassen-Männlichkeit im Sinne des kriegsunterstützenden Parteidiskurses der Sozialdemokratie. Mit der Diskursfigur des Arbeiter-Soldaten versuchte Schulz, die Identitäten von proletarischer und soldatischer Männlichkeit zu verschmelzen und dadurch ein spezifisches Deutungsangebot des Krieges und des Kriegsdienstes für die Leser:innen einer sozialdemokratischen Tageszeitung zu konstruieren.

Die Verschmelzung der Identität des (heroischen) Soldaten mit jener des Arbeiters deutete Schulz zunächst äußerst explizit an, nämlich indem er bei Bezug auf einzelne Personen immer wieder den Zivilberuf und die zivile Identität des Soldaten hervorhob. So berichtete er von Soldaten, die „im bürgerlichen Leben Maschinenarbeiter“38 oder „Familienvater und von Beruf Dachdeckergehilfe“ und „Vertrauensmann unserer Organisation [der SDAP, V.W.]“39 waren. Damit parallelisierte Schulz in seinen Texten unmittelbar die soldatische mit der zivilen Identität.

Demgegenüber bedeuteten der Krieg und die Umstellung auf die Kriegswirtschaft für den männlichen Teil der qualifizierten Arbeiter:innenschaft vielfach eine Infragestellung ihrer Identität. Im offiziellen Kriegsdiskurs wurde die Figur des nicht zum Kriegsdienst eingezogenen Arbeiters dem Idealbild des Soldaten nachgeordnet.40 Wie der tschechische Historiker Rudolf Kučera in seiner Untersuchung des böhmischen Arbeiter:innenalltags zwischen 1914 und 1918 gezeigt hat, ging das Bild des qualifizierten männlichen Arbeiters mit einem sozialen, ökonomischen und politischen Statusverlust einher.41

Durch die Nahrungsmittelknappheit, gesunkene Löhne und den Verlust der Wahlfreiheit des Arbeitgebers reduzierte sich der Lebensstandard vieler Arbeiter:innenfamilien. Die Einführung der Militärjustiz und die öffentliche Anwendung von körperlichen, in der k.(u.)k. Armee üblichen Strafen in den Fabriken, zog neben der Abwertung des Arbeiters gegenüber der soldatischen Männlichkeit auch die Militarisierung des männlichen Körpers nach sich. Und schließlich waren die Möglichkeiten der Artikulation und Repräsentation einer vormals stolz organsierten, qualifizierten (männlichen) Arbeiterschaft mit Kriegsausbruch massiv eingeschränkt worden. Darüber hinaus hätten, so Kučera weiter, viele Arbeiter:innen das Vertrauen in die Sozialdemokratie verloren, als sich die Partei hinter die Kriegsanstrengungen stellte.42

Die sozialdemokratische AZ schien also allen Grund zu haben, ihrem von einer Krisenerfahrung geprägten Publikum positive Identifikationsfiguren anzubieten. Schulz stellte dazu den Soldaten als Arbeiter vor und überschrieb die soldatische Identität mit einer zivilen: Viele Angehörige der Arbeiter:innenschaft mochten momentan zwar im Kriegsdienst stehen und Angehörige des Militärs sein, aber dieser Zustand sei temporär. Die zivile Identität des Arbeiters konnte – und sollte – durch den Kriegsdienst in der Interpretation von Schulz nicht überlagert werden.

Die Arbeiter-Identität des Soldaten machte Schulz in seinen Texten noch auf eine andere Weise deutlich: In seinem Deutungsangebot bestand der Kriegsdienst nicht nur aus dem Kampf mit der Waffe in der Hand und dem Sturm des gegnerischen Schützengrabens. Vielmehr hob Schulz immer wieder die Bedeutung der Tätigkeiten hervor, die kriegerischen Auseinandersetzungen vorausgingen, auf sie folgten oder währenddessen zu Versorgungszwecken geschehen mussten. Die unmittelbare Feuerzone, der Frontraum und die Etappe stellte er damit nicht nur als Orte des Kampfes, sondern auch der Arbeit dar.

Die Mannschaftssoldaten in den Räumen der Front und der Etappe deutete Schulz damit nicht ausschließlich als kämpfende Soldaten. Sie waren implizit auch immer Arbeiter. In seiner Kriegsberichterstattung taucht deshalb häufig der arbeitende Soldat auf, etwa beim Ausheben von Schützengräben oder beim Einrichten der Reservestellungen. In einer von Schulz skizzierten Deutschmeistersiedlung wurde zum Beispiel „seit Monaten ununterbrochen gegraben, gesägt und gezimmert“ und es wurden „tiefe Erdschachte ausgehoben, Baumstämme behauen, Balken und Bohlen eingerammt, Lehmziegel geschichtet“.43

So verbreiterte sich das mit dem Arbeiter-Soldaten verknüpfte Identifikationsangebot. Neben militärischen Aspekten wurden der Figur auch produktive und erschaffende Bedeutungsdimensionen zugewiesen. Die erschaffende Arbeiter-Männlichkeit ergänzte darin die zerstörerischen Dimensionen der kriegerischen Männlichkeit. Die beiden Ausprägungen verstand Schulz nicht als zwei sich abstoßende Pole, sondern als zwei Seiten einer Medaille: „Arbeit und Kampf, Aufbau und Zerstörung vereinigen und verschlingen sich im Kriege oft auf die seltsamste Weise ineinander“.44 Durch die positive Deutung des Kriegsdienstes als erschaffende Tätigkeit ließen sich zerstörerische Aspekte soldatischer Kriegserfahrungen, etwa von Gewalt und eigenem Gewalthandeln, ausblenden und überschreiben.

Wie oben ausgeführt, überhöhte der hegemoniale Geschlechterdiskurs des Weltkriegs das Ideal soldatischer Männlichkeit und wies Männern, die sich nicht im männlich definierten Raum der Front befanden, eine „position of second class men“ zu.45 Die Diskursfigur des Arbeiter-Soldaten, wie sie die AZ und Hugo Schulz im Kontext der Kriegsberichterstattung formulierten, wirkte damit auch der diskursiven Abwertung des Arbeiters entgegen. In der Darstellung des Kriegsdienstes als Arbeit erweiterte Schulz den hegemonialen Geschlechterdiskurs entlang des Ideals des kämpfenden Schützengrabensoldaten um den stoischen Arbeiter-Soldaten als zusätzliches Identifikationsangebot. Dies sollte nicht zuletzt im Sinne der Kriegspropaganda eine solidarische – das heißt kriegsstützende, patriotische – Haltung der Arbeiter:innen gegenüber den Soldaten evozieren.

Gewohnheitskämpfer und andere Helden

Neben diesen nun genannten Überschreibungen der Identität des Soldaten mit jener des Arbeiters hatten in Schulz Kriegsberichterstattung natürlich auch andere Figuren zeitgenössischer Männlichkeitsdiskurse ihren Auftritt. Darunter fand sich auch die Figur des „Nervenkriegers“, der in deutschsprachigen Debatten als Reaktion auf den industrialisierten Massenkrieg konstruiert wurde.46 Der „Nervenkrieger“, in Österreich-Ungarn auch um die Bedeutungsdimensionen des „Isonzokriegers“ und „Dolomitenkämpfers“ erweitert, war ein an den industrialisierten Krieg angepasstes Soldatenideal, das sich durch die absolute Selbstbeherrschung von Körper und Geist auszeichnete.47

Bei Schulz tauchte diese Figur ab 1915 häufig in Zusammenhang mit der Gewöhnung an den Kriegsdienst und der Eintönigkeit des Kriegsalltags auf.48 So berichtete er im August 1915 von der Gegend um Lubartów, einer Stadt im östlichen Polen, wo Soldaten von der Front nach Westen verlegt wurden:

„Die bärtigen Männer marschierten mit der Pfeife im Munde, als ob es sich um nichts anderes handle als um einen langweiligen Uebungsmarsch. Marschieren und Kämpfen ist ihr eintöniges Tagewerk geworden, fast so eintönig wie das Kasernenleben im Frieden; Kämpfen und Sterben hat für sie kaum mehr einen anderen Rhythmus als der Friedensdrill und der Krieg bewegt sich diesen hartgeschmiedeten Gewohnheitskämpfern, denen sich in Dutzenden Schlachten die Nerven zu Stahldrähten verhärteten, schon nach des Dienstes ewig gleichgestellter Uhr.“49

Schulz übernahm die Figur des Nervenkriegers, deutete sie aber gleichzeitig zum „Gewohnheitskämpfer“50 um. Durch Routine, Anpassung und Gewöhnung an den Kriegsalltag seien die Soldaten zu gehärteten Männern geworden. Diese Interpretation passte auch ins Bild vom robusten proletarischen Körper, wie es in Diskursen um industrialisierte Arbeitsprozesse und Arbeitsalltage konstruiert wurde.51

Gegen den Strich gelesen kann die Figur des Gewohnheitskämpfers auch als indirekte Kritik am industrialisierten Töten während des Weltkriegs verstanden werden: Durch die diskursive Festschreibung des Kriegsdienstes als Schichtarbeit nach „ewig gleichgestellter Uhr“, wie es in obigem Zitat heißt, konnte eigenes Gewalthandeln ausgeblendet oder als bloße Dienstverrichtung gedeutet werden.52 Gleichzeitig fügte sich die Diskursfigur aber in den kriegspropagandistischen Topos des Verteidigungskrieges ein, der in der medialen Repräsentation des Ersten Weltkriegs in Deutschland und Österreich-Ungarn weitverbreitet war. Bei Schulz sowie insgesamt in der AZ tauchte dieses Narrativ immer wieder in der Rede vom (Welt-)Krieg als Schicksal auf.53

Im August 1916 waren aus den Gewohnheitskämpfern „insgesamt Fatalisten geworden“, die „die Stunden der Entspannung in vollkommener seelischer Bereitschaft auf das Morgen, das (…) die Maschinerie der Vernichtung wieder in wirbelnde Bewegung setzen kann“.54 Aber, wie Schulz weiterschrieb, hätte dieser Umstand keine Auswirkungen auf den Kampf:

„Nach allem, was ich über die vorhergegangenen Kämpfe erfahren hatte, war ich gleichwohl erstaunt über das Maß von stoischer Seelenstärke, das in den Dachshöhlen dieser hartgeprüften Todesverächter wohnt. Keiner ist da, der nicht das Ende ersehnte, aber mit ungebrochener Kämpfermoral weisen sie alle dem Feinde grimmig die Zähne, jeden Augenblick bereit, alle Friedenssehnsucht vergessend, loszubrechen.“55

Das stoische Heldentum des Soldaten im Schützengraben dehnte Schulz auch auf die nicht-kämpfende Truppe aus. Entgegen der kriegspropagandistisch starken Repräsentation des patriotischen Schützengrabensoldaten stellte der nicht-kombattante Kriegsdienst keine Seltenheit dar: Zwischen 1914 und 1918 wurden 70 Prozent der Männer im wehrfähigen Alter zwischen 18 und 52 Jahren in die k.(u.) k. Armee eingezogen. Unter ihnen befanden sich Hunderttausende, die im Stab und in logistischen Aufgabenbereichen eingesetzt waren und der Front nie wirklich nahekamen. Gleichzeitig, so hält Hutečka fest, wäre männliche Kriegserfahrung nur im Kontext des kombattanten Schützengrabensoldaten artikulierbar gewesen.56

Die Analyse der Kriegsberichterstattung in der AZ kann diesen Befund allerdings nicht bestätigen. Vielmehr bezogen sich die Texte von Schulz des Öfteren auf nicht-kombattante und unterstützende Tätigkeiten. Immer wieder kam er in seinen Berichten darauf zurück: Wenn etwa „der Feind die Zufuhrswege auch bei Nacht häufig unter Feuer hält“, würde das „nur den Trainsoldaten, den Maultiertreibern, den Sanitätsmannschaften und nicht zuletzt auch den Zivilarbeitern Gelegenheit [geben], zu zeigen, daß ihr harter Dienst denselben heldenhaften Opfermut zu zeitigen vermag wie bei ihren Brüdern im Schützengraben“.57

Soldatisches Heldentum verortet Schulz damit nicht ausschließlich im unmittelbaren Getümmel der Schlacht, sondern auch im Hintergrund der Armeen. Das „still[e] und so wenig gewürdigt[e] Heldentu[m]“ jener Männer, „die im schwersten Feuer (…) Zuschübe bewerkstelligen, der graubärtigen Arbeits- und Fahrsoldaten“ fügt sich in Schulz Verständnis der Armee als Organismus und als großes, gemeinsam agierendes Ganzes.58 Allerdings – und darauf verweisen auch die Ergebnisse von Hutečkas Untersuchung – war das Heldentum der nicht-kombattanten Soldaten nur in jenen Räumen möglich, wo sie Gefahr liefen, unter Beschuss zu geraten.59

Der Beitrag jedes Einzelnen in der Armee war in dieser Lesart von Bedeutung für den Sieg. Damit wurde der Kriegsdienst des nicht-kombattanten Soldaten aufgewertet, auch wenn er nicht unmittelbar in den feindlichen Schützengraben gestürmt war. Das soldatische Arbeiter-Heldentum bestand im Umstand, dass der Soldat im Hintergrund einen genauso wichtigen Beitrag zum Funktionieren der Armee leisten würde. Mit dem Verweis auf die Möglichkeit unter Beschuss zu geraten und auf die damit einhergehende Todesgefahr kann Schulz das Heldentum des Arbeiter-Soldaten beziehungsweise nicht-kombattanter Kriegsteilnehmer mit jenem der „Brüde[r] im Schützengraben"60 gleichsetzen, ohne grundsätzlich mit dem hegemonialen Geschlechterdiskurs zu brechen.

Fazit

Vor diesem Hintergrund muss für den Ersten Weltkrieg von einer spezifisch sozialdemokratischen Konstruktion militärischer Männlichkeit im Rahmen medialer Kriegsrepräsentation ausgegangen werden. Für ihr deutschsprachiges/ cisleithanisches Publikum, das sie mit der Arbeiter:innenklasse gleichsetzten, lieferten die AZ und Hugo Schulz ein positives Bedeutungs- und Sinnstiftungsangebot für die Einordnung von Kriegserfahrungen. Die Diskursfiguren des Gewohnheitskämpfers und des Arbeiter-Soldaten wurden dafür nicht nur entlang kriegspropagandistisch hegemonialer Männlichkeitsvorstellungen entworfen. Vielmehr ließen sich die Figuren auch in Diskursen der (organisierten) Arbeiter:innenklasse rund um industrialisierte Arbeitsverhältnisse oder proletarische Körperbilder verorten.

Viele Aspekte dieser sozialdemokratischen soldatischen Männlichkeit wurden nach Kriegsende und dem Zusammenbruch der k.(u.) k. Monarchie auch in der Ersten Republik Österreichs fortgeschrieben, erweitert und modifiziert. Die sozialdemokratisch dominierte Volkswehr und ab 1921 der als Soldatengewerkschaft konzipierte Militärverband im Bundesheer stellten Diskursräume zur Verhandlung militärisch-männlicher Kategorien bereit. Begriffe wie Kameradschaft oder Gehorsam sowie Vorstellungen von Un/Männlichkeiten wurden dort in sozialistischen Chiffren wie Solidarität, Organisation, proletarischer Disziplin, Revolution und Wehrhaftigkeit gedeutet.61 Geschlechterhistorische Perspektiven auf den Zusammenhang von Militär, Wehrhaftigkeit und Gewalt auch über den Weltkrieg hinaus erweitern die Erkenntnisse zu gesellschaftlichen Re/Militarisierungstendenzen. Nichtsdestotrotz bilden gerade sozialistische Männlichkeitsentwürfe in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und ihre Überschneidungen mit soldatischen, beschützenden, revolutionären, republikanischen und antifaschistischen Identitäten für den österreichischen Kontext nach wie vor ein großes Desiderat.62

Dieser Beitrag wurde redaktionell betreut durch Daniel R. Bonenkamp/Takuma Melber

  • 1. Als sich ab November 1914 zeigte, dass der Krieg wider Erwarten länger als einige Monate dauern würde, begannen sich auch in der AZ kritische Stimmen zu regen – soweit es die Zensur zuließ. Peter Pelinka/Manfred Scheuch, 100 Jahre AZ, Wien/Zürich 1989, S. 60–62. Nach der Wiedereröffnung des Reichsrates im Mai 1917 wurde Kritik immer offener geäußert, ab 1918 war sie unüberhörbar. Zeitungen wie die AZ, Der Morgen, Der Abend oder das Neue Wiener Journal traten lautstark für einen Verständigungsfrieden ein und hatten sich von patriotischer Berichterstattung völlig verabschiedet. Petronilla Ehrenpreis, Press/Journalism (Austria/Hungary), in: Ute Daniel/Peter Gatrell u.a. (Hrsg.), 1914-1918-online: International Encyclopedia of the First World War, Berlin 2014. Online unter DOI: 10.15463/ie1418.10130. [04.11.2022].
  • 2. Hugo Schulz, Die Waffentaten der Kleinen, in: AZ vom 04.09.1914, S. 2.
  • 3. Ebd.
  • 4. Überhaupt könnten, so die US-amerikanische Historikerin Margarete R. Higonnet, Kriegsgesellschaften nur adäquat untersucht werden, wenn die Kategorie Geschlecht berücksichtigt und Krieg als gendering activity verstanden wird. Vgl. Margaret R. Higonnet/Jane Jenson (Hrsg.), Behind the Lines: Gender and the Two World Wars, New Haven, CT/London 1987.
  • 5. Für Österreich-Ungarn vgl. Christa Hämmerle, Geschlechtergeschichte/n des Ersten Weltkriegs in Österreich-Ungarn, in: Dies., Heimat/Front. Geschlechtergeschichte/n des Ersten Weltkriegs in Österreich-Ungarn, Wien/Köln/Weimar 2014, S. 9–26. Für Deutschland vgl. Karen Hagemann, Heimat – Front: Militär, Gewalt und Geschlechterverhältnisse im Zeitalter der Weltkriege, in: Karen Hagemann/Stefanie Schüler-Springorum (Hrsg.), Heimat – Front: Militär und Geschlechterverhältnisse im Zeitalter der Weltkriege, Frankfurt am Main/New York 2002, S. 17–23.
  • 6. Zu den Un- und Um/Ordnungen von Geschlechtervorstellungen und wie Akteur:innen etwa Kriegs-/Fürsorgediskurse für die Erweiterung (politischer) Handlungsmöglichkeiten instrumentalisierten vgl. beispielhaft Heidrun Zettelbauer, Das Fragile Geschlecht der Kriegsheldin. Diskursivierungen weiblicher Heilungs- und Verletzungsmacht im Ersten Weltkrieg, in: Johanna Rolshoven/Toni Janosch Krause/Justin Winkler (Hrsg.), Heroes. Repräsentationen des Heroischen in Geschichte, Literatur und Alltag. Bielefeld 2018, S. 91–126 sowie Heidrun Zettelbauer, „Mit blutendem Herzen […] für Kaiser und Vaterland“. Weibliche Selbst/Mobilisierung für Kriegsfürsorge im Kontext des Ersten Weltkriegs, in: Friedrich Bouvier/Wolfram Dornik u.a. (Hrsg.): GeschlechterGeschichten (= Historisches Jahrbuch der Stadt Graz 47). Graz 2017, S. 163–184.
  • 7. Vgl. dazu z.B. Regina Schulte (Hrsg.), Die verkehrte Welt des Krieges. Studien zu Geschlecht, Religion und Tod (= Geschichte und Geschlechter 25), Frankfurt am Main/New York 1998 oder Birthe Kundrus, Geschlechterkriege. Der Erste Weltkrieg und die Deutung der Geschlechterverhältnisse in der Weimarer Republik, in: Hagemann/Schüler-Springorum. Heimat – Front, S. 171–187.
  • 8. Vgl. Margarete Jäger, Diskursanalyse. Ein Verfahren zur kritischen Rekonstruktion von Machtbeziehungen, in: Ruth Becker/Beate Kortendiek (Hrsg.), Handbuch Frauen und Geschlechterforschung. Theorie, Methoden, Empirie. 3. erw. und durchgesehene Auflage (= Geschlecht & Gesellschaft 35), Wiesbaden 2010, S. 386–391, hier S. 386–387.
  • 9. Vgl. z.B. Andrea Griesebner, Feministische Geschichtswissenschaft. Eine Einführung. Wien 2005, S. 153–158.
  • 10. Auf die notwendige Erweiterung der Perspektiven auf den Themenkomplex Medien, Krieg und Militär durch feministische Ansätze haben besonders Autor:innen aus den Politikwissenschaften und der kommunikations- und medienwissenschaftlichen Geschlechterforschung hingewiesen. Vgl. Fabian Virchow/Tanja Thomas/Martina Thiele, Medien, Krieg, Geschlecht: Dimensionen eines Zusammenhangs, in: Martina Thiele/Tanja Thomas/Fabian Virchow (Hrsg.), Medien, Krieg, Geschlecht: Affirmationen und Irritationen sozialer Ordnungen, Wiesbaden 2010, S. 19–44. Hier: S. 19–20.
  • 11. Vgl. Ute Daniel, Einleitung, in: Dies. (Hrsg.), Augenzeugen. Kriegsberichterstattung vom 18. zum 21. Jahrhundert, Göttingen 2006, S. 7–22, hier S. 9.
  • 12. Philipp Knightly, The First Casualty: The War Correspondent as Hero, Propagandist and Myth-Maker from the Crimea to Iraq, Baltimore, MD/London 2004, S. 84; Daniel, Einleitung, S. 11.
  • 13. Vgl. Walter Reichel, Medien.Verwaltung 1914-1918: Das k.u.k. Kriegspressequartier, in: Sema Colpan/Amália Kerekes u.a. (Hrsg.), Kulturmanöver: Das k.u.k. Kriegspressequartier und die Mobilisierung von Wort und Bild, Frankfurt am Main 2015, S. 17–33, hier S. 19.
  • 14. Christoph Mentschl, Art.: Hugo Schulz, in: Österreichische Akademie der Wissenschaften (Hrsg.), Österreichisches Biographisches Lexikon 1815-1950, vol. 11, Graz/Köln 1999, S. 346.
  • 15. Vgl. Pelinka/Schuch, Jahre, S. 17–18.
  • 16. Hugo Schulz, Von unseren Fliegern, in: AZ, 03.09.1914, S. 3.
  • 17. Vgl. Hugo Schulz, Das wiedereroberte Görz, in: AZ, 06.11.1917, S. 2.
  • 18. Hugo Schulz, Im Panzerzug an die Doberdofront, in: AZ, 27.11.1915, S. 2.
  • 19. z.B.: Hugo Schulz, Die Deutschmeister bei Sokal, in: AZ, 16.04.1916, S. 8.
  • 20. Hugo Schulz, Im Bannkreis des Dreifingerwaldes, in: AZ, 23.11.1916, S. 6.
  • 21. Hugo Schulz, Frontbilder aus den Julischen Alpen, in: AZ, 29.06.1915, S. 1.
  • 22. Vgl. Hugo Schulz, Aus dem Winterkrieg im Felsengebirge. Die Erstürmung des Bjelos, in: AZ, 06.02.1916, S. 6.
  • 23. Vgl. Christa Hämmerle, Ganze Männer? Gesellschaft, Geschlecht und Allgemeine Wehrpflicht in Österreich-Ungarn. Frankfurt am Main/New York 2022, S. 529–541.
  • 24. Vgl. Jason Crouthamel, Love in the Trenches: German Soldier’s Conceptions of Sexual Deviance and Hegemonic Masculinity in the First World War, in: Christa Hämmerle/Oswald Überegger/Brigitte Bader-Zaar (Hrsg.), Gender and the First World War. Basingstoke 2014, S. 52–71.
  • 25. Vgl. Jiří Hutečka, Men under Fire. Motivation, Morale and Masculinity among Czech Soldiers in the Great War, 1914-1918 (= Austrian and Habsburg Studies 26), New York/Oxford 2020.
  • 26. Vgl. Jessica Meyer, An Equal Burden: The Men of the Royal Army Medical Corps in the First World War, Oxford 2019.
  • 27. Vgl. z.B. Hugo Schulz, Der ruthenische Bauer im Kriege, in: AZ, 15.09.1914, S. 2–3.
  • 28. Vgl. z.B. Hugo Schulz, Bei den Kämpfen am Uzsoker Paß, in: AZ, 30.04.1915, S. 1–2.
  • 29. Hugo Schulz, Bilder aus der Schlacht bei Przemysl, in: AZ, 27.10.1914, S. 2–3, hier S. 3.
  • 30. Mentschl, Hugo Schulz, S. 346.
  • 31. Hugo Schulz, Die Schlacht an der Magiera, in: AZ, 24.10.1914, S. 1–2.
  • 32. Hugo Schulz, Hindenburg-Nagyfalu und Umgebung, in: AZ, 30.01.1915, S. 2.
  • 33. Vgl. Reichel, Medien, S. 17–20.
  • 34. Vgl. Knightly, First, S. 43–44.
  • 35. Maureen Healy, Vienna and the Fall of the Habsburg Empire. Total War and Everyday Life in World War I. Cambridge 2004, S. 272.
  • 36. Hugo Schulz, Hochgebirgsschlacht, in: AZ, 14.07.1915, S. 2–3, hier S. 2.
  • 37. Hugo Schulz, Die Kämpfe am Uzsoker Paß. Auf dem Gipfel der Stinzkahöhe, in: AZ, 09.05.1915, S. 9.
  • 38. Hugo Schulz, Auf den Spuren der Kämpfe in der Macva, in: AZ, 28.11.1914, S. 2–3, hier S. 3.
  • 39. Hugo Schulz, Im befreiten Przemysl, in: AZ, 19.10.1914, S. 1.
  • 40. Zur Verhandlung von Un/Männlichkeiten im Kontext von ‚Heimat/Front‘ am Beispiel von Wien im Ersten Weltkrieg vgl. Healy, Vienna, S. 262–279.
  • 41. Rudolf Kučera, Losing Manliness: Bohemian Workers and the Experience of the Home Front, in: Joachim Bürgschwentner/Matthias Egger/Gunda Barth-Scalmani (Hrsg.), Other Fronts, Other Wars? First World War Studies on the Eve of the Centennial. Leiden 2014, S. 331–348, hier S. 337–341.
  • 42. Vgl. Kučera, Losing Manliness S. 345–347.
  • 43. Hugo Schulz, Bei den Deutschmeistern im Schützengraben, in: AZ, 05.04.1916, S. 4–5.
  • 44. Hugo Schulz, Kriegshelden der Arbeit, in: AZ, 02.07.1915, S. 5.
  • 45. Kučera, Losing Manliness, S. 337.
  • 46. Gundula Gahlen/Ralf Gnosa/Oliver Janz, Nerven und Krieg – Einführung, in: Gundula Gahlen/Ralf Gnosa/Oliver Janz (Hrsg.), Nerven und Krieg: Psychische Mobilisierungs- und Leidenserfahrungen in Deutschland (1900-1939), Frankfurt am Main 2020, S. 11–20, hier S. 12.
  • 47. Vgl. Hans-Georg Hofer, Nervenschwäche und Krieg. Modernitätskritik und Krisenbewältigung in der österreichischen Psychiatrie (1880-1920), Wien/Köln/Weimar 2004, S. 271–282.
  • 48. Zum Nervendiskurs als Interpretationsmuster für die Anstrengungen und Herausforderungen des Kriegseinsatzes vgl. Christoph Nübel, Zur Ambivalenz der Zermürbung – Die ‘Nerven’ der Frontsoldaten in öffentlichen und privaten Kriegsdeutungen 1914-1918, in: Gahlen/Gnosa/Janz, Nerven, S. 101–119, hier S. 103.
  • 49. Hugo Schulz, In der Schlacht bei Lubartow, in: AZ, 18.08.1915, S. 2.
  • 50. Ebd.
  • 51. Vgl. dazu etwa Ava Baron, Masculinity, the Embodied Male Worker, and the Historian’s Gaze, in: International Labor and Working-Class History 69 (Spring 2006), S. 143–160, hier S. 145–149.
  • 52. Hugo Schulz, In der Schlacht, S. 2.
  • 53. Friedrich Austerlitz, der Chefredakteur der AZ, sprach zu Jahresende 1914 erstmals vom Krieg als Schicksal, das die Gesellschaft der k.(u.) k. Monarchie gemeinsam zu tragen hätte: Fünf Monate, in: AZ, 29.12.1914, S. 1.
  • 54. Hugo Schulz, Die Kämpfe am Stochod, in: AZ, 03.08.1916, S. 1.
  • 55. Ebd.
  • 56. Hutečka, Men under Fire, S. 31–33.
  • 57. Hugo Schulz, Auf dem Plateau von Doberdo, in: AZ, 02.12.1915, S. 2–3, hier S. 2.
  • 58. Hugo Schulz, Die Kämpfe am Isonzo. Der 23. und 24. Mai auf dem südlichen Karstplateau, in: AZ, 30.05.1917, S. 2–3, hier S. 3.
  • 59. Zur Bedeutung der Front als diskursiver Raum vgl. Nübel, Ambivalenz, S. 107.
  • 60. Hugo Schulz, Auf dem Plateau, S. 2.
  • 61. Zur proletarischen Disziplin als Folie zur Konstruktion von Un/Männlichkeit und Exklusion weiblicher und kommunistischer Akteur:innen durch die österreichische Sozialdemokratie während der Rätebewegung vgl. Veronika Helfert, Frauen wacht auf! Eine Frauen- und Geschlechtergeschichte von Revolution und Rätebewegung in Österreich, 1916-1924 (= L’Homme Schriften 28). Göttingen 2021, S. 203–210.
  • 62. Die Autorin beschäftigt sich in ihrem Dissertationsprojekt an der Universität Graz mit den Aushandlungsprozessen, Modifikationen und Spielarten sozialistisch-militärischer Männlichkeiten zwischen 1914 und 1933/34 in der k.(u.) k. Armee, der Volkswehr und des Bundesheers der Ersten Republik Österreich sowie im republikanischen Schutzbund als sozialdemokratisch dominierter proletarischer Selbstschutzorganisation.
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