Tagung

Der Erste Weltkrieg, der historische Schlüssel zum Verständnis der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus, wurde in Deutschland durch die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg bisher völlig überlagert. Erst die 100. Wiederkehr des Kriegsausbruchs im August 1914 lenkt die Aufmerksamkeit wieder auf dieses "große Völkerringen", auf die "Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts", die auch auf Sachsen erhebliche Auswirkungen hatte.

Deutschland, Frankreich, Polen und Großbritannien: vier Beispiele für die Verheerungen und Prägungen des Ersten Weltkriegs. Wie wird darüber bei uns und bei den Nachbarn diskutiert? Gibt es eine Europäisierung der Erinnerungskultur?

Veranstaltungsort:  Evangelische Akademie Tutzing, Schloss-Str. 2+4, 82327 Tutzing

Tagungsleitung:  Dr. Ulrike Haerendel (EAT)

Jahrestagung des Arbeitskreises Historische Friedensforschung

Die internationale Tagung wird vom Zentrum für Regionalgeschichte der Freien Universität Bozen in Kooperation mit dem Arbeitskreis für Historische Friedensforschung (AKHF) organisiert und holt führende WeltkriegshistorikerInnen und Friedens- und KonfliktforscherInnen nach Südtirol.

Der Fall des Eisernen Vorhangs und das vermeintliche Ende der Blockkonfrontation zwischen Ost und West weckten viele Hoffnungen auf eine friedlichere Welt. Doch eine rasante Verflechtung von Ökonomien und Gesellschaften, der Aufstieg von industriellen Schwellenländern und der Beginn einer Verschiebung der ökonomischen und politischen Machtzentren haben begonnen, die Welt nachhaltig zu verändern.

Der Workshop beschreibt und analysiert die Lebenswege von sechs ehemaligen Berufsoffizieren, die nach einem verlorenen Krieg und/oder einer Transformationsphase ein Abgeordnetenmandat übernahmen. Ziel des Workshops wird es sein, individuelle und kollektive Identitäten der ausgewählten Politiker zu untersuchen und ihren Einfluss auf Entscheidungen in parlamentarischen Gremien zu prüfen.

Die 22. Tagung zu "Fragen der Regionalgeschichte" des Historischen Instituts der Universität Paderborn wird sich mit den Folgewirkungen des Ersten Weltkrieges auf Westfalen beschäftigen.

Der Große Krieg veränderte die europäische Landkarte – und dabei gerade die Welt Ost(mittel)europas – entscheidend und bis in die Gegenwart nachhaltig. Die multi-nationalen Imperien sind an dessen Ende zerfallen, neue Staaten sind an ihre Stelle getreten, Grenzen wurden verändert und dadurch die komplexen Beziehungen von ethnischen Mehr- und Minderheiten neu gestaltet. Die Vorkriegszeit wurde damit schnell und endgültig zur "Welt von gestern" (Stefan Zweig).

Der Erste Weltkrieg gilt als Wendepunkt hin zu einer Technisierung und Verwissenschaftlichung des Krieges und zur Mobilisierung von Forschung und Hochschulen für militärische Zwecke. Im Gedenkjahr 2014 nimmt der "Aachener Tag der Wissenschaftsgeschichte" diese Wechselbeziehungen näher in den Blick.

Veranstaltungsort: Haus Löwenstein, Markt 39, 52062 Aachen

Der Erste Weltkrieg ist mit dem 100. Jahrestag seines Beginns ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt und hat eine kaum mehr zu überblickende Welle der medialen Erinnerung an die "Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts" (Kennan) ausgelöst. Deren Spektrum ist breit gefächert. In Buchhandlungen und Museen, in Presse und Internet, aber auch in Unterhaltungsmedien scheint das Thema allgegenwärtig.

In den letzten Jahren ist in der Bibliotheks- und Archivwelt wieder eine verstärkte Hinwendung zum Thema "Sammlungen" zu beobachten. Teilweise sehr aufwändig werden fast täglich neue digitale Sammlungen ins Internet gestellt. Dafür wurde und wird zu Recht viel Geld und Kraft investiert. Verblüffenderweise findet man in Bibliothekskatalogen oft keine Hinweise auf innere Zusammenhänge von Sammlungen. Vor allem die Provenienzerfassung hat dazu beigetragen, wenigstens die Genese einer Kollektion nachvollziehen zu können.

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