Aufsatz

Versuche der Bindung der Reichswehr an die Weimarer Republik in den Jahren 1919 bis 1921 – II. Teil: „Neue Forschungen zur Reichswehr“
Von: 
Christian Lübcke

Auch nach über 100 Jahren tut sich die militärgeschichtliche Forschung noch immer schwer mit der Aufarbeitung und Bewertung des Kieler Matrosenaufstandes und der Novemberrevolution von 1918. So tief die Novemberrevolution in die Entwicklung des Deutschen Reiches auch eingriff (etwa durch Abschaffung der Monarchie und den Wandel zur Republik), so wenig ist über die militärischen Hauptakteure von 1918 heute wirklich bekannt.

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I. Teil: „Neue Forschungen zur Reichswehr“
Von: 
Dennis Werberg/Pierre Köckert

„Dieses Handbuch […] zeigt, daß der Stand der Forschung etwas prekärer ist als es die Geschlossenheit der Darstellungen und die Fülle der Studien über die Reichswehr ahnen lässt.“

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Anmerkungen zu den Verteidigungsplanungen der NATO (1960–1990). VI. Teil: Krieg in der Ukraine
Von: 
Gerd Bolik/Heiner Möllers

Die Besetzung der Krim durch russische Streitkräfte 2014 und der am 24. Februar 2022 erfolgte Überfall Russlands auf die Ukraine rücken die Verteidigungsfähigkeit der NATO schlagartig in den Mittelpunkt sicherheitspolitischer Debatten. Frühere Überlegungen, Planungen und Vorstellungen zur Verteidigung im Bündnis gewinnen an Bedeutung. Anhand der im Bundesarchiv-Militärarchiv überlieferten Unterlagen zu den General Defense Plans (GDP) lassen sich die Verteidigungsplanungen des Westens in Mitteleuropa bis 1989/90 in weiten Teilen nachvollziehen.

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Léon Degrelle und die Politik der militärischen Kollaboration
Von: 
Stephan Horn

Die Militärkollaboration zur Zeit des Zweiten Weltkrieges wurde von den Zeitgenossen im Gegensatz zur politischen Kollaboration als eine in höchstem Maße freiwillige Kollaboration interpretiert. Doch auch die militärische Kollaboration ging über den vereinten Kampf gegen den gemeinsamen Feind hinaus und war für die wallonischen Kollaborateure um Léon Degrelle, den Gründer und Führer der faschistischen Rex-Partei, ein echtes oder vermeintliches Mittel zur Durchsetzung ihrer eigenen politischen Interessen. Sie bewegten sich gegenüber dem deutschen Hegemon im Spannungsfeld von Instrumentalisierung und Selbstbehauptung.

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„Connétable“, „Roi-Connétable“, „Connétable de l’ère nucléaire“
Von: 
Ulrich Lappenküper
Charles de Gaulle, 1944, unbekannter Fotograf (Musée Carnavalet, Histoire de Paris, Inventarnummer PH13204)

Kaum jemand hat als Soldat und Staatsmann so intensiv über das Verhältnis von Politik und Militär nachgedacht wie Charles de Gaulle. Doch eine systematische Auseinandersetzung mit diesem Thema ist noch immer ein Desiderat der Forschung.
In der Geschichte des 20. Jahrhunderts ist der Kreis der Personen, die Politik und Militär in sich vereinten, bemerkenswert groß. Doch kaum jemand hat als Soldat, Politiker und Schriftsteller so intensiv über das Verhältnis von Politik und Militär im Kontext der Militärgeschichte, der nationalen Verteidigung oder der Taktik und Strategie militärischer Aktionen nachgedacht wie General Charles de Gaulle.

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Über Austausch- und Wechselbeziehungen zwischen Militär, Staat und privaten Sicherheitsunternehmen nach 1918, 1945 und 1990
Von: 
Marcus Böick

Personelle Wechselverhältnisse und Transfers zwischen staatlichen Sicherheitskräften (Militär/Polizei) und privaten Sicherheitsfirmen werden bis in die Gegenwart immer wieder kontrovers diskutiert. Auch in zeithistorischer Perspektive scheint das kommerzielle „Bewachungsgewerbe“ vor allem für entlassene Soldaten und Polizisten ein wichtiger Arbeitgeber gewesen zu sein. Inwiefern diese „Gewalt-Experten“ nach den historischen Zäsuren von 1918, 1945 und 1990 im privaten Sicherheitsgewerbe ein berufliches Auskommen finden konnten, untersucht der vorliegende Beitrag.

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Unpolitischer Offiziersverein oder Bindeglied zwischen Militär und Politik in der Weimarer Republik?
Von: 
Lukas Grawe
Büste des Generaloberst Alfred Graf von Schlieffen

Der „Verein der Angehörigen des ehemaligen Generalstabs (Vereinigung Graf Schlieffen)“ galt als exklusivste Offiziersvereinigung der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen. Obwohl sie sich unpolitisch gab, verfolgte sie politische und militärische Ziele und reagierte dabei auf das jeweilige politische Umfeld in der Weimarer Republik sowie im „Dritten Reich“.

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Das Polizieren der Bergarbeiterstreiks 1910/11 in Südwales und 1912 im Ruhrgebiet im Vergleich
Von: 
Katharina Schmitten

Weder in Großbritannien noch im Deutschen Reich existierte im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert eine speziell für den Umgang mit Demonstrationen, Streiks und Straßenunruhen ausgerüstete und ausgebildete „riot police”. War die Polizei mit der Kontrolle großer Streikbewegungen überfordert, wurde in beiden Ländern Militär requiriert. Dieser Aufsatz untersucht vergleichend das Verhältnis von Politik, Zechenherren, Polizei und Militär am Beispiel des staatlichen Vorgehens gegen die Bergarbeiterstreiks 1910/11 in Südwales und 1912 im Ruhrgebiet. Der Analyse geht eine vergleichende Skizzierung der rechtlichen Grundlagen von Militäreinsätzen im Inneren voraus.

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Die Inszenierung der bayerischen Nation im Königlich-Bayerischen Armeemuseum 1881–1905
Von: 
Marina Beck

Das Königlich-Bayerische Armeemuseum öffnete 1881 seine Tore. Es sollte Denkmal für die bayerische Armee sein, die Dynastie der Wittelsbacher inszenieren und die (neu) vereinigten Gebiete des Königreichs Bayern visualisieren. Dieser Beitrag diskutiert, ob und wie es dem Museum gelang, Armee, Dynastie und Staat in Bayern in der Ausstellung zu präsentieren.

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General Abd-al-Aziz Davletshin and Islam Policies in the Russian Empire
Von: 
Franziska Davies

Historians have identified military elites as crucial pillars of empires. In the Russian Empire, too, the integration of non-Russian elites into the higher echelons of the army was central to building and sustaining the empire. This allowed Muslims, generally nobles, to pursue careers in the army throughout the nineteenth and early twentieth centuries. Among them was Abd-al-Aziz Davletshin who used his position to lobby the government for a more balanced treatment of the tsar’s Muslim subjects. He is a fascinating example of an “imperial subject” who participated in the ruling of the empire and at the same time interpreted the imperial realm.

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